Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0394 - Die Bestie erwacht

Titel: 0394 - Die Bestie erwacht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erblickte Habylet eine von der Bestie gewaltsam geschaffene Öffnung in der Wand. Seine Unsicherheit wuchs. Er wäre am liebsten umgekehrt.
    „Fremder!" rief er. „Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu verhandeln."
    Alles blieb still. Zweifellos hörte ihn die Bestie, aber sie wußte offenbar noch nicht, was sie von der Sache halten sollte. Da kam ein einzelner unbewaffneter Mann in ihre Nähe und redete sie in einer Sprache an die sie verstand.
    Habylet konnte sich vorstellen, daß. der Koloß jetzt angestrengt nachdachte.
    Sollte die Bestie zu dem Entschluß kommen, daß es sich um eine Falle handelte, dann hatte Habylet nur noch kurze Zeit zu leben.
    Der Kommandant bedauerte, daß er nicht wenigstens ein paar Mikrobomben mitgenommen hatte.
    Sie hätten ihm das Gefühl einer gewissen Sicherheit verliehen.
    Habylet gab sich einen Ruck. Er mußte die Bestie dazu bringen, eine schnelle Entscheidung zu treffen. Je länger sie nachdachte, desto unwahrscheinlicher war es, daß sie sich in ein Gespräch mit dem Kommandanten der SCENDALA einließ.
    Habylet ging weiter. Er erreichte den Toten, der so verunstaltet war daß Habylet nicht erkannte, wer es war. Jetzt befand er sich an der Stelle, wo man die Bestie unter Strom gesetzt hatte.
    Habylet blickte in den Funkraum. La Fong und die anderen Funker waren verschwunden.
    Wahrscheinlich war ihnen dieser Raum zu gefährlich geworden, und sie hatten sich in einen anderen Teil des Schiffes zurückgezogen. Vielleicht waren sie auch tot.
    Habylet preßte die Lippen zusammen und ging weiter.
    Die Bestie tauchte wie ein gigantischer Schatten aus einem Seitengang auf.
    Der Major zuckte zusammen und blieb stehen. Sein Herz schlug bis zum Hals. Einer inneren Eingebung folgend, hob er beide Arme, um zu demonstrieren, daß er ohne Waffen kam. Die Bestie starrte ihn schweigend an. Sie trug einen erbeuteten Strahlenkarabiner und eine kleinere Waffe, die zu ihrer eigenen Ausrüstung gehörte. Der Strahlenkarabiner wirkte in ihren Händen wie ein Spielzeug.
    „Ich komme allein und ohne Waffen", sagte Habylet und wunderte sich über den festen Klang seiner Stimme. „Wir wollen uns wie intelligente Wesen verhalten und miteinander sprechen."
    Noch immer schwieg die Bestie. Sie will mich unruhig machen, dachte Habylet. Ich soll mich verraten.
    Er beschloß, jetzt nicht mehr zu sprechen. Die Bestie mußte den nächsten Schritt tun.
    Wenn er jetzt angegriffen wurde, besaß Habylet keine Fluchtchance. Die Bestie würde ihn erreichen, bevor er sich umgedreht hatte.
    „Was wollen Sie?" fragte die Bestie.
    Ihre Stimme war nicht so laut, wie Habylet befürchtet hatte, aber sie genügte, um ihn erzittern zu lassen. Mutig trat er noch einen Schritt vor.
    „Ich möchte Ihnen einen Vorschlag unterbreiten", sagte Habylet. „Wir haben festgestellt, daß Sie an diesem Schiff interessiert sind. Wir wären unter bestimmten Umständen bereit, es zu räumen."
    Da die Bestie nicht antwortete, fuhr Habylet fort: „Sie gestatten uns, die Beiboote zu besetzen und das Schiff zu verlassen. Sie können dann damit machen, was Sie wollen."
    „Lächerlich", sagte die Bestie.
    Habylet hoffte, daß Rodeger die Gelegenheit ergriff und sich der Waffenkammer näherte.
    „Wenn Sie uns ein Entkommen nicht er möglichen, vernichten wir die Zentrale", drohte er.
    „Das werden Sie nicht tun", sagte die Bestie. „Sie wissen genau, daß ich Sie dann töten würde."
    Habylet achtete kaum auf die Worte des Monstrums. Eine Einigung war sowieso nicht möglich. Es kam nur darauf an, Rodeger eine Chance zum Eindringen in die Waffenkammer zu geben.
    „Haben Sie einen Alternativvorschlag?" erkundigte sich der Major.
    „Es gibt nur einen", erwiderte die Bestie. „Sie übergeben mir das Schiff ohne Bedingungen und sind ab sofort meine Gefangenen."
    „Woher soll ich wissen, ob Sie uns dann nicht töten?"
    „Das Risiko müssen Sie eingehen", meinte die Bestie gleichgültig.
    „Ich werde darüber nachdenken und mich mit den anderen Offizieren des Schiffes beraten", versprach Habylet. „Sie sollten sich inzwischen Gedanken machen, ob es keine andere Lösung gibt."
    „Doch, es gibt eine andere Lösung", sagte die Bestie. „Sie sind der Kommandant dieses Schiffes.
    Wenn ich Sie jetzt töte, wird die Besatzung so verwirrt sein, daß ich die Zentrale erobern kann."
    Habylet spürte, daß er dem Tod so nahe war wie noch niemals zuvor in seinem Leben. Das Monstrum bluffte nicht. Es meinte seine Worte so, wie es sie aussprach.
    „Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher