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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch angefertigt wurden, wo Nähereien und Lebensmittelhändler versuchten, gegen die Konkurrenz in den Geschäftszentren anzukommen.
    Es gab hier natürlich unzählige Möglichkeiten, unterzutauchen! Vielleicht war er schon längst an dem Amuletträger vorbeigelaufen, und der lachte sich ins Fäustchen, daß er seine Verfolger ausgetrickst hatte…
    Zamorra erreichte die nächste Straßenkreuzung. Er sah nach rechts. Da war nur ein paar Meter weiter der Eingang des Lokals. Und dahinter, vielleicht zwei Dutzend Meter entfernt, standen Nicole und deNoe. Zwischen ihnen lag ein Mann etwas verkrümmt auf dem Gehsteig. Passanten sahen neugierig herüber, sahen aber keinen Grund, einzugreifen.
    Zamorra eilte zu Nicole und dem Anlageberater.
    »Ich nehme an, du suchst diesen hier, Professor«, sagte Rogier deNoe und deutete auf den verkrümmt liegenden Mann.
    Es war der Amuletträger.
    ***
    Nicole hatte deNoe vor sich her aus dem Lokal geschoben. Sie waren beide keine Freunde von gewaltsamen Auseinandersetzungen, wie sie sich hier anbahnten. Besser war es, rechtzeitig den Ort des Geschehens zu verlassen.
    Zamorra und Gryf kamen schon allein klar. Und selbst wenn Zamorra in Schwierigkeiten kommen sollte, besaß Gryf mit seiner Para-Kraft die Möglichkeit, das Geschehen zu beeinflussen und Zamorra per zeitlosen Sprung aus dem Gewühl zu holen. Aber Nicole war sicher, daß es so weit erst gar nicht kommen würde. Sobald die Unruhestifter fort waren, würde sich der Aufruhr legen.
    Draußen war die Luft auch frischer.
    »Wir können die beiden anderen doch nicht da drin allein lassen«, wandte deNoe unbehaglich ein.
    Nicole zog ihn noch ein paar Meter weiter vom Lokaleingang fort, bis sie endlich stehenblieben.
    »Oh, die beiden wissen sich sehr wohl selbst zu helfen«, sagte Nicole. »Mach dir da keine unnötigen Sorgen.«
    In der Tat war der Lärm rasch wieder verstummt.
    »Vielleicht sollten wir jetzt wieder hineingehen«, schlug deNoe vor. »Ich habe so ein komisches Gefühl. Ich komme mir wie ein Feigling vor, der die anderen im Stich gelassen hat…«
    Da bog jemand auf der anderen Seite des Lokals in die Straße ein. Im Laufschritt. Beide erkannten ihn sofort wieder.
    Der Mann mit dem Amulett!
    Er stürmte heran. Ein paar Passanten sahen herüber, kümmerten sich aber nicht weiter um den Laufenden. Der Mann selbst, vor dessen Brust das Amulett hin und her tanzte, schenkte seinerseits auch Nicole und dem Anlageberater keine Beachtung.
    Er wollte an ihnen vorbeirennen.
    Blitzschnell streckte deNoe einen Fuß vor.
    Der Laufende konnte nicht mehr ausweichen. Er stolperte, streckte noch die Arme vor, um seinen Fall damit abzufangen, aber Nicole faßte im gleichen Moment zu. Für Außenstehende sah es so aus, als wolle sie den Mann festhalten und ihn vor seinem Sturz bewahren. In Wirklichkeit fand sie mit einem schnellen Griff in seinen Nacken den Punkt, an dem sie ihn betäuben konnte. Zwar bremste sie seinen Sturz dabei tatsächlich noch etwas ab, aber er blieb nun reglos liegen. Die nächsten fünfzehn bis zwanzig Minuten war er außer Gefecht gesetzt.
    Nicole und deNoe brachten ihn in die stabile Seitenlage, und ohne sich abgesprochen zu haben, taten sie so, als warteten sie neben dem Bewußtlosen auf den Krankenwagen. Diejenigen, die den Sturz beobachtet hatten, gingen langsam weiter, nachdem sie feststellten, daß die beiden anderen den Gefallenen offenbar nicht ausplünderten, sondern ihm nur zu helfen versuchten.
    Wenig später tauchte Zamorra auf…
    ***
    »Wofür strenge ich mich eigentlich noch sonderlich an?« fragte er. »Wenn ihr doch alles so ganz nebenher erledigt… ist euch eigentlich klar, wie seltsam diese Überrumpelung vonstattengegangen ist?«
    »Du meinst, daß da etwas faul ist?« überlegte Nicole.
    Zamorra nickte. »Genau das. Erstens ist alles schief gegangen - unser Plan war schon vom ersten Moment an nicht mehr durchzuführen -, und zweitens gibt es hier einige seltsame Dinge, die mir nicht gefallen wollen. Vor allem gefällt mir nicht, daß wir hier herumstehen, der Mann betäubt am Boden liegt und jeden Moment die Polizei eintreffen kann, die garantiert irgend jemand aus der Kneipe angerufen hat. Wenn die uns hier sehen, sind wir erst einmal fällig…«
    Nicole seufzte. »Was sollen wir tun?«
    »Diesen freundlichen Herrn hier wecken und zusehen, daß wir verschwinden«, sagte Zamorra. »Wenn er auf eigenen Beinen steht, erregt er weniger Aufmerksamkeit. Immer wieder schauen Leute hier
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