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0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

Titel: 0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick
Autoren: Der Mörder mit dem Gittertrick
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in sein Office rufen lassen.
    »Wir sind also die ganze Zeit praktisch einem Phantom nachgejagt«, sagte er. »Marlowe, den wir für die treibende Kraft hielten, lag im Krankenhaus. Und der zweite Irrtum von uns war, dass wir geglaubt haben, Marlows Bande bestehe nur aus den drei Gangstern, die inzwischen ausgeschaltet sind. Die Bande muss nach den jetzt vorliegenden Fakten wesentlich größer gewesen sein.«
    »Oder es gibt zwei verschiedene Banden«, warf ich ein. »Meiner Meinung nach ist die Gitter-Gang eine zweite Bande, die mit Marlowe nichts zu tun hat.«
    »Und wie kommt das Geld vom Überfall auf die Manhattan Bank in die Taschen von Spirelli, Norman und Slater?«, fragte Phil.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ich glaube, wir haben den Fehler gemacht, dass für uns nur Marlowe hinter den Überfällen hier in New York steckte«, sagte ich.
    »Es gab ja auch genügend Gründe, die dafür sprechen«, beharrte mein Freund Phil.
    »Gründe schon, aber keine Beweise«, gab ich zurück. »Unser Verdacht war doch lediglich auf die Tatsache gebaut, dass Marlowe und seine Leute in Washington mit dem Trick gearbeitet haben, der auch hier in New York praktiziert wurde. Und dass Marlowe zur Zeit des Überfalls auf die Manhattan Bank nicht mehr in Washington war. Aber ich glaube nicht, dass sie die Täter sind.«
    »Mein lieber Jerry, wie sollen die Leute denn zu dem Geld gekommen sein, das unbestreitbar aus diesem Überfall stammt?«, fragte mein Chef.
    »Das ist der schwache Punkt«, gestand ich. »Obwohl es verschiedene Vermutungen gibt. Sicher ist aber doch, dass zur Zeit des Überfalls Marlowe schon im Krankenhaus lag. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Bande ohne den Boss den Überfall verübt hat. Nein, es gibt nach meiner Meinung eine zweite Bande, eben die Gitter-Gang, die mit den Kerlen aus Washington nichts gemeinsam hat. Höchstens vielleicht, dass die Washingtoner der Ritter-Gang die Beute abgejagt haben.«
    »Ohne ihren Boss?«, meinte Mr: High skeptisch zur Tür, an der Fred Nagara stand, dessen Klopfen wir im Eifer des Gefechts überhört hatten. Fred hielt einige Schriftstücke in der Hand und legte sie dem Chef auf den Schreibtisch.
    »Der Mord an Slater könnte ein Racheakt der Gitter-Gang gewesen sein, der vorher die Beute von dem Manhattan-Bank-Überfall abgenommen worden war. Die Morde an Spirelli und…«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen«, unterbrach mich mein Chef. »Und ich muss gestehen, dass vieles für Ihre Theorie spricht. Ich fasse noch einmal zusammen: Es sieht also so aus, als ob wir zwei voneinander unabhängige Banden vor uns haben, von denen die eine bereits restlos zerschlagen wurde. Bliebe die zweite Bande, die Sie Gitter-Gang nennen und die wir ebenfalls noch ausschalten müssen.«
    »Nur mit dem Unterschied, dass der Kampf jetzt wesentlich schwieriger ist«, sagte ich, »denn wir kennen den Feind nicht. Wir stehen also an der gleichen Stelle wie vor zwei Tagen: Ganz am Anfang, und wir haben nicht einen brauchbaren Anhaltspunkt, mit dem wir etwas anfangen können.«
    »Wir haben einen Anhaltspunkt, Jerry«, sagte Mr. High. »Man hat die Werkzeugkastenhersteller gefunden.«
    »Das ging ja schnell«, freute ich mi'ch, »aber es ist wirklich nicht viel.«
    »Wir müssen unsere ganze Arbeit umstellen«-; entschied Mr. High. »Unsere besten Vernehmungsspezialisten sollen sich um den verletzten Norman kümmern. Sie, Jerry, nehmen mit Phil die Spur der Werkzeugkästen auf. Und Sie, Billy, kümmern sich um die Suche nach den Herstellern der Arbeitsgeräte der Gangster«, wandte er sich an Billy Wilder. »Ich lasse Ihnen allerdings dabei völlig freie Hand, meine Herren.«
    Wir erhoben uns.
    ***
    Die nächste halbe Stunde war reichlich turbulent. Wir hatten eine ganze Menge Telefonate zu erledigen, um die Arbeit richtig zu koordinieren. Kurz bevor die Strippe verschmorte, waren wir soweit, dass wir uns den Hersteller der Werkzeugkasten vorknöpfen konnten.
    Dazu mussten wir allerdings eine kleine Reise machen, denn die Fabrik war in Trenton, eine knappe Autostunde von New York.
    »Das fehlt uns gerade noch, dass das Werk in Trenton ist«, knurrte Phil.
    »Besser, als wenn wir bis nach Texas hätten fahren müssen«, gab ich zurück und konnte mir nicht erklären, wieso ich trotz der vor und hinter uns liegenden Arbeit so aufgeräumt war, als wären es bloß noch acht Tage bis Weihnachten.
    »Gemütsmensch!«, knurrte mein Freund und warf mir einen Blick zu, der Bände sprach.
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