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0392 - Das Schiff der grünen Geister

Titel: 0392 - Das Schiff der grünen Geister
Autoren: Unbekannt
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der Techniker durch den Boden und verschwanden, die übrigen jedoch begriffen schnell genug, wie sie das verhindern konnten.
    Dr. Bysiphere blieb erstaunlich ruhig.
    „Ich glaube, lieber Herr Kollege Merztelar, nun wissen wir wohl, warum die Pseudo-Gurrads den Baramos die Eier wegnehmen und wozu sie das daraus gewonnene Neo-Bilatium benötigen. Nur fürchte ich, daß wir unser Wissen viel zu teuer bezahlen müssen. Oder haben Sie einen Vorschlag, wie wir unsere ursprüngliche Gestalt wieder zurückerlangen können?"
    Merztelar, auch völlig unbekleidet und als grünleuchtender Geist noch immer der ein wenig zerstreute Wissenschaftler, wollte sich auf den Rand seines Labortisches setzen. Sekunden später fiel er regelrecht hindurch und wäre auch durch den Boden gesunken, wenn er das nicht im letzten Augenblick durch einen Gedankenbefehl verhindert hätte.
    „Wenn wir logisch zu denken versuchen, wird uns das gelingen", behauptete er selbstsicher. „Im übrigen verlasse ich mich auf die Spezialisten der Laborschiffe."
    „Auf einmal?" wunderte sich Dr. Beriot ironisch. „Vorher hatten Sie aber eine ganz andere Einstellung. Sagen Sie uns lieber, was nun geschehen soll. Die Besatzung wird uns die Schuld geben, wenn sie dazu noch in der Lage ist."
    „Wir werden weiterarbeiten - natürlich nur geistig. Denn leider können wir die Experimente nicht weiter fortführen. Dazu fehlen uns leider die Hände..."
    Merztelar machte eine fahrige Bewegung mit seinem rechten Arm, und die grünschimmernde Geisterhand glitt ohne Widerstand durch die metallene Hülle eines Instrumentenschrankes.
     
    3.
     
    Gucky erwachte, als er tief im Unterbewußtsein ein seltsames Kribbeln verspürte, das er sich nicht erklären konnte. Es entstand in seinem Mutantengehirn und pflanzte sich durch seinen ganzen Körper fort. Gleichzeitig empfing er verwirrte und panische Gedankenimpulse, die keinen rechten Sinn ergaben. Immerhin waren sie intensiv genug, ihn endgültig dem wohlverdienten Schlummer zu entreißen.
    Besonders weil sie schon Minuten später abrupt aufhörten.
    Die unaufhörliche Gedankenflut, die sonst immer auf ihn einströmte, verstummte.
    Er blieb ganz ruhig liegen, um das Unmögliche zu begreifen. Ein Mensch hörte nicht einmal im Schlaf auf zu denken, und selbst dann, wenn er bewußtlos wurde, dachte er noch. Erst wenn das Gehirn mit jeder Tätigkeit aufhörte und der Mensch starb, hörte er auch auf zu denken.
    Die logische Folgerung für Gucky war: An Bord der CREST lebte niemand mehr.
    Als ihn diese ungeheuerliche Erkenntnis wie ein Keulenschlag traf, richtete er sich auf. Erst jetzt kam ihm so recht zu Bewußtsein, daß er noch immer den geschlossenen Kampfanzug trug. Schon wollte er den Helm öffnen, als er zögerte.
    Wenn es im Schiff wirklich eine Katastrophe gegeben hatte und er noch lebte, so konnte er das nur seinem Schutzanzug zu verdanken haben.
    Damit hatte Gucky den Nagel auf den Kopf getroffen. Allerdings war ihm dabei der Zufall zu Hilfe gekommen, wie er sogleich feststellte.
    Der grüne Individual-HÜ-Schirm war eingeschaltet.
    Das mußte kurz vor seinem endgültigen Erwachen geschehen sein. Eine unbedachte oder auch instinktive Bewegung beim Umdrehen, bei der er den Kontrollhebel innerhalb des Anzuges berührt hatte - eine andere Erklärung gab es nicht.
    Die Erkenntnis blieb, daß ihn der Schirm gerettet hatte.
    Gerettet - wovor?
    Er rutschte vom Bett und bemerkte erst jetzt, daß der Interkombildschirm eingeschaltet war. Das bedeutete Vollalarm für die CREST und Abwehrbereitschaft.
    Gucky starrte verständnislos auf den Bildschirm, ohne zu begreifen, was sich da vor seinen Augen abspielte. Im ersten Augenblick wußte er mit den durchscheinenden grünen Geistergestalten nichts anzufangen. Er hielt sie sogar einige Sekunden lang für eine fremde halbtransparente Rasse, die das Schiff überfallen und die Mannschaft getötet hatte.
    Aber dann erkannte er Rhodan und Atlan, beide vor den Hauptkontrollen der CREST. Und er sah, wie ihre Hände durch Metallteile fuhren, ohne einen Widerstand zu finden. Aber er empfing nicht ihre Gedanken.
    Irgend etwas hakte im Gehirn des sonst so gelassenen und in allen Sätteln gerechten Mausbibers aus. Ohne weiter zu überlegen, teleportierte er aus dem Schiff, das sich noch immer im Linearraum befand. Damit tat er etwas, das strengstens verboten war, aber er hatte Glück.
    Oberhalb der Wulsttriebwerke fand er einen Halt, und mit kaltem Entsetzen sah er hinaus in die unendliche
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