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039 - Der Griff aus dem Nichts

039 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 039 - Der Griff aus dem Nichts
Autoren: Ernst Vlcek
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Flammen hochschlugen, und Gestalten in wilder Panik durcheinander liefen. Schüsse wurden abgefeuert. Es hörte sich wie das Rattern von Maschinengewehren an, und plötzlich gab es in der Empfangshalle eine furchtbare Explosion. Die Glaswände barsten in tausend Trümmer. Zwei von Fullers Superwesen wurden durch die Luft geschleudert.
    Dorian begriff überhaupt nichts mehr. Und während er durch den Hauptkorridor zum Ausgang rannte, schlugen aus den Türen zu beiden Seiten Flammen heraus.
    Er hatte den Ausgang fast erreicht, als sich zu seiner Linken eine der Türen öffnete und eines von Fullers Superwesen herausstürzte. Es handelte sich um jene Mexikanerin, die Dorian in dem Raum mit den Särgen niedergeschlagen hatte. Ihre Kleider hatten Feuer gefangen; sie brannte lichterloh. Als sie Dorian erblickte, stürzte sie sich auf ihn. Ihm blieb keine andere Wahl, als sie mit zwei Schüssen niederzustrecken.
    Die Empfangshalle war mit unzähligen Glassplittern übersät. Zwei von Fullers superstarken Sklaven lagen, durch die Explosion bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, zwischen den zertrümmerten Einrichtungsgegenständen.
    Im Park ratterten immer noch Maschinengewehre. Männer mit Flammenwerfern brannten alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Fullers Superwesen fielen im Kugelhagel der unbekannten Schützen, oder sie wurden von den Flammen erfaßt und rannten als lebende Fackeln durch den Park. Ihre Todesschreie gellten schaurig durch die vom Feuerschein erhellte Nacht. Dazwischen bellten Stimmen kurze Kommandos.
    Dorian hatte noch immer keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte. Er sah, daß die Männer, die das Sanatorium mit Maschinenpistolen, Handgranaten und Flammenwerfern stürmten, Tarnanzüge trugen.
    Soldaten! Aber wie, um alles in der Welt, waren die Soldaten dazu gekommen, in die Geschehnisse einzugreifen? Hatte Jeff Parker mit seinem Anruf bei der Polizei diese Entwicklung herbeigeführt? Nein, das schien Dorian denn doch etwas zu weit hergeholt. Andererseits fand er aber keine andere Erklärung für das Auftauchen der Soldaten.
    „Brennt alles nieder!“ schrie jemand. „Nehmt keine Rücksicht!“
    Vor dem Eingang des Sanatoriums tauchte ein Soldat mit einer Maschinenpistole auf.
    „Nicht schießen!“ rief Dorian ihm zu und wollte mit erhobenen Händen auf ihn zugehen.
    Aber irgendetwas an der Haltung des Soldaten mahnte ihn zur Vorsicht. Als der Soldat zu ihm herumwirbelte, ließ er sich zu Boden fallen. Und das rettete ihm das Leben. Im nächsten Augenblick strich eine Salve über ihn hinweg und schlug hinter ihm in die Wand.
    „Nicht schießen!“ rief Dorian wieder. „Ich bin ein Freund. Ich gehöre zu euch.“
    Er rappelte sich auf und sprang hinter das arg beschädigte Empfangspult in Deckung. Der Soldat hatte die Maschinenpistole abgesetzt. Sie baumelte am Tragriemen von seiner Schulter, während er eine Handgranate schleuderte.
    Dorian drückte sich platt auf den Boden und legte die Arme schützend über den Kopf, als es zur Explosion kam. Er wartete, bis die Druckwelle verebbte, schüttelte dann die Holzsplitter und Mauerbrocken ab und kam auf die Beine.
    Der Soldat, der die Handgranate geschleudert hatte, war nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich hatte er ein neues Opfer entdeckt und verfolgte es.
    Dorian mußte ins Freie hinaus. Vermutlich meinten die Soldaten, daß alle, die sich im Sanatorium befanden, zu ihren Feinden gehörten. Dorian hatte selbst den Befehl vernommen, mit dem die Soldaten aufgefordert worden waren, rücksichtslos gegen ihre Gegner vorzugehen. Das hieß mit anderen Worten, daß sie alle im Sanatorium töten sollten.
    Dorian rannte geduckt und im Zick-Zack auf die Mauer zu, die das Gelände des Sanatoriums umschloß. Er mußte fort von hier, bevor er noch einmal von einem Soldaten für einen von Fullers Sklaven gehalten wurde. Er rannte quer über den Parkplatz und achtete nicht darauf, daß hinter ihm Schüsse in den Kiesweg einschlugen. Atemlos erreichte er die brennenden Büsche. Hinter ihm schrie irgendjemand etwas. Wahrscheinlich war es ein Soldat, der seine Flucht bemerkt hatte und nun seine Kameraden alarmieren wollte. Dorian kümmerte sich nicht darum. Er war nur von dem Gedanken beherrscht, die Mauer zu erreichen. Erst wenn er sie hinter sich gebracht hatte, befand er sich einigermaßen in Sicherheit. Vielleicht würden dann die Soldaten eher mit sich verhandeln lassen.
    Er erreichte die drei Meter hohe Mauer. Ursprünglich hatte er sich
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