Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0388 - Der Tote mit meinem Gesicht
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (1 of 2)
Vom Netzwerk:
gekommen. Sie standen in, der schmalen Einfahrt und versperrten dem Blonden den Rückweg.
    Der Größere mochte zweieinhalb Zentner wiegen. Er wirkte wie ein riesiger Fleischklotz, hatte aber trotz seiner Massen ein scharf und intelligent geschnittenes Gesicht. Der mächtige Körper steckte in einem teuren Rohseidenanzug von brauner Farbe. Der Schädel war unbedeckt und kahl wie ein Kürbis.
    Der zweite war untersetzt und bullig. In seinem dunklen Gesicht war alles zu breit und zu niedrig geraten, so daß der Eindruck entstand, der Bullige sei irgendwann einmal kräftig gestaucht worden.
    Der Große lächelte. Das Lächeln verriet nichts Gutes.
    »Mister Davies?«
    Die Frage galt dem Blonden.
    »Ja, das bin ich.«
    »Wir kommen in einer dringenden Angelegenheit.«
    Der Große machte einen Schritt und dann noch einen' und war jetzt bis auf Armeslänge afi den Blonden herangekommen. Der Große öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen. Aber er tat's nicht, sondern zog einen kurzen, lederüberkleideten Totschläger aus der Außentasche seines Jacketts und hieb Frank Davies wuchtig über den Schädel. Die Abwehrbewegung des Blonden kam zu spät, sie scheiterte auf halbem Wege.
    Der Bleiknopf traf den Haaransatz und ließ die Haut aufplatzen.
    Frank Davies stürzte wie ein gefällter Baum. Aber bevor der Getroffene in den Staub des Hofes fiel, sprang der Bullige vor und fing den wie leblosen Körper auf.
    Jetzt lief alles wie am Schnürchen.
    Der Bullige warf sich den Blonden über die Schulter. Der Große war mit einem Satz an der Einfahrt, blickte nach rechts und nach links, winkte dann heftig und wartete, bis der schwarze Buick vor ihm hielt. Die Tür zum Fond wurde aufgerissen. Der Bullige schob Frank Davies auf die Polster. Sekunden später heulte der Motor auf. Mit durchdrohenden Reifen schoß der Wagen davon.
    raste durch die stille, schattige Gasse und fuhr dann in normalem Tempo durch die City von Los Angeles. Eine Stunde nach diesem Vorfall hielt der Wagen auf einem der Vorberge der Rocky Mountains. Hier standen Villen in kleinen, gepflegten Gärten. Die Gegend war still. Eukalyptusbäume reckten ihre staubgrauen Blätter in die californische Sonne, in der Ferne leuchtete der Pazific.
    Der Buick kurvte in die Einfahrt eines mondänen Bungalows, erreichte die Garage und rollte in das schützende Halbdunkel. Die Garage war an die Seitenfront des Bungalows angefügt. Man konnte von der Garage ins Haus gelangen, ohne durchs Freie zu gehen.
    Der Bullige stieg als erster aus, packte den noch immer Bewußtlosen und trug ihn wie ein Kind auf den Armen durch eine Seitentür ins Haus. Der Große folgte ihm. Der dritte Mann, der hinter dem Steuer saß, wartete noch wenige Sekunden, schaltete dann den Rückwärtsgang ein, rollte auf die Straße zurück und fuhr in Richtung Stadt davon.
    Als der Blonde, den sie Frank Davies nannten, aus seiner Ohnmacht erwachte, spürte er ein schmerzhaftes Knacken im Schädel und dann ein Hämmern hinter der Stirn. Frank Davies schlug nicht sofort die Augen auf. Er zeigte nicht, daß er wieder bei Bewußtsein war, sondern blieb reglos liegen, strengte Ohren und Nase an und versuchte sich zu orientieren. Nach ein paar Augenblicken war ihm klar, daß er sich in einem sonnigen Raum befand, der schwach nach Lavendel und Ledermöbeln duftete, eine laut tickende Uhr enthielt und mindestens noch zwei Personen, die verhältnismäßig geräuschvoll atmeten.
    »Wenn er nicht bald aufwacht, halte ich ihm ein glühendes Bügeleisen unter die Sohlen«, ertönte in diesem Augenblick eine fettige Stimme.
    Angesichts dieser erfreulichen Ankündigung hielt es Frank Davies für angebracht, die Augen zu öffnen.
    Er schaute sich kurz um, stellte fest, daß man ihn ungefesselt in einen Sessel gesetzt hatte und daß er sich in einem modern eingerichteten Raum befand. Das Haus mußte am Südhang eines Vorberges stehen, denn durch die breite Panoramascheibe hatte man einen weiten Blick auf die sonnige Stadt am Fuße des Berges.
    »Schau mal da, Irving! Meine Drohung hat gewirkt.«
    Der Bullige räkelte sich in seinem Sessel und grinste.
    Der mit Irving Angesprochene blickte Frank Davies ernst an. Sein Gesicht zeigte die Bosheit und Grausamkeit nicht, zu der er fähig war. Aber Frank Davies fühlte, daß er einen gefährlichen Mann, vielleicht sogar einen Killer, vor sich hatte.
    »Sind Sie wieder klar?«
    Davies nickte.
    »Ich will Ihnen ein paar Fragen stellen. Antworten Sie nur mit ›Ja‹ oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher