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0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0388 - Der Tote mit meinem Gesicht
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (1 of 2)
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›Nein‹.«
    »Ich möchte aber…«
    »Ruhig!« Der Große hob gebieterisch die Hand. »Kein überflüssiges Wort, sonst schlage ich Sie noch mal auf den Schädel.«
    Frank Davies preßte die Lippen hart aufeinander.
    »Also«, begann der Grode. »Kennen Sie Bob Cassidy?«
    »Ja.«
    »Haben Sie vor vier Tagen eine Scheibe in seinem Bungalow eingesetzt?«
    »Ja.«
    »Hat Cassidy dabei eine zweite Scheibe gekauft?«
    »Nein.«
    Der Große zog ein Foto aus der Tasche und reichte es dem Blonden. »Sie sehen darauf die Fensterscheibe, die Sie eingesetzt haben. Wir haben von den Kittstellen Nahaufnahmon gemacht. Sehen Sie sich das Zeug genau an!« Der Große wartete einen Moment. Dann fragte er: »Nun, ist das Ihre Arbeit?« Davies zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht.«
    »Was heißt das?«
    »Man kann es nicht genau erkennen. Es… Halt mal. Ich glaube… Nein, an dieser Stelle sehe ich's«, er tippte auf eine Ecke des Fotos, »diese Pfuscharbeit habe ich nicht geleistet. Es ist scheinbar ganz ordentlich gemacht, aber trotzdem… Man sieht hier deutlich Daumenabdrücke. Und die stammen nicht von mir. Das hat ein anderer verbockt. Diese Scheibe habe ich nicht eingesetzt.« Der Große nickte wie zur Bestätigung. »Genau wie wir dachten«, sagte er zu dem Bulligen. »Dann hat sich Cassidy also irgendwo eine zweite Scheibe besorgt und sie hernach eingesetzt.«
    »Das kann ihm aber niemand nachweisen.«
    »Richtig. Im nächsten Laden hat er sich das Glas bestimmt nicht gekauft. Vielleicht…« Sein Blick irrte zu dem Blonden ab. »Vielleicht steckt der dort mit ihm unter einer Decke und will sich jetzt nur…« Er stockte, schüttelte dann den Kopf. »No, ich glaube es eigentlich nicht. Aber…« Wieder sprach er nicht weiter, sondern zog mit einem Ruck ein Rasiermesser aus der Innentasche seiner Jacke, klappte es auf, erhob sich und ging auf den Blonden zu.
    Frank Davies zog die Füße an, um sich gegebenenfalls kräftig abschnellen zu können.
    Obwohl die Bewegung sehr unauffällig war, entging sie dem herkulischen Mann nicht. Er blieb stehen, und ein kaltes Lächeln glitt über sein großporiges Gesicht.
    »Angst?«
    Davies schüttelte den Kopf. »Trotzdem möchte ich jetzt nicht rasiert werden.«
    »Also doch Angst.«
    Der Blonde antwortete nicht. Er sammelte seine Kräfte. Im Kopf hatte das Hämmern etwas nachgelassen. Dennoch waren die Knochen wie mit Blei gefüllt, und die Muskeln schienen aus Pudding zu bestehen.
    »Sehen Sie sich das Messer an. Wenn Sie tun, was wir Ihnen sagen, geschieht Ihnen nichts. Wenn Sie sich bockig stellen, schneide ich Ihnen die Kehle durch. Kapiert?«
    Davies nickte.
    »Also, dann passen Sie auf. Sie…«
    »Du hast vergessen zu fragen, wo er gesteckt hat?« kläffte der Bullige in diesem Augenblick dazwischen.
    In die Stirn des Riesen grub sich eine senkrechte Falte.
    »Richtig«, sagte er nach einem Atemzug. »Wo sind Sie seit dem Tage, da Sie bei Cassidy die Scheibe eingesetzt haben, gewesen?«
    »Ich war verreist.«
    »Wohin?«
    »Nach New York.«
    »Zu Verwandten?«
    »Zu meiner Braut.«
    »Haben Sie die Reise plötzlich angetreten?«
    »Ja. Ich erhielt abends einen Anruf und bin mit der Nachtmaschine geflogen.«
    »In der Passagierliste hat die Polizei Ihren Namen nicht gefunden.«
    »Ich… ich…«, der Blonde begann zu stottern. Mit allen Anzeichen von Unsicherheit brachte er schließlich hervor: »Ich habe mich unter einem anderen Namen eintragen lassen. Ich wollte nicht, daß im Ernstfall… Meine Freundin .. Sie ist noch nicht geschieden. Aber sie… Und zur Zeit gibt es noch Schwierigkeiten wegen der Abfindung. Wir vermuten, daß ihr Mann einen Detektiv beauftragt hat wegen…«
    »Schon gut.« Der Große grinste. »Ersparen Sie uns Einzelheiten. Mehr wollte ich nicht erfahren,« Er hielt inne und strich sich nachdenklich mit dem Zeigefinger über die Unterlippe. »Also! Passen Sie auf! Sie werden hier ein paar Stunden, vielleicht auch ein bis zwei Tage wohnen. Unter unserer Aufsicht. Dann — wenn es soweit ist — gehen Sie zur Polizei, erklären, Sie wären verreist gewesen und hätten erst nach Ihrer Rückkehr von Bob Cassidys Verhaftung gelesen. Sie bescheinigen notfalls unter Eid, daß Sie und nur Sie und niemand sonst die Scheibe in das Fenster eingesetzt hat. Sie erklären, an den Fingerdruckstellen würden Sie es genau wiedererkennen.«
    »Dann hält man mich für einen Pfuscher.«
    »Ich nehme an, das ist Ihnen lieber, als mit durchschnittener Gurgel im Pazific
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