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0387 - Spur zwischen den Sternen

Titel: 0387 - Spur zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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bisher seine Erinnerungen blockiert hatte. Zugleich löste sich die rosa Wolke auf.
    Roi Danton erblickte den wulstigen Positronengiebel eines Bettes, dahinter eine Wand, die in sanftem Goldgelb schimmerte, und darin ein Schott.
    Das Schott öffnete sich in dem Moment, in dem der Freihändler sich aufzurichten versuchte. Eine hochgewachsene, hagere Gestalt in der einfachen Bordkombination der Imperiumsflotte trat durch die Öffnung und blieb Vor Dantons Bett stehen. Hinter ihm schloß sich das Schott.
    „Nun, mein Junge", sagte Perry Rhodan lächelnd, „wie ich sehe, hast du es überstanden."
    „Hallo, Dad", flüsterte Roi. Seine Zunge besaß wieder ihr normales Volumen. „Wie steht es?"
    Perry Rhodan zog sich einen Hocker heran und ließ sich darauf nieder. Er lächelte noch immer, aber sein Sohn bemerkte die zahlreichen Sorgenfalten, die sich tief in das Gesicht des Vaters eingegraben hatten. Unwillkürlich fühlte er sich versucht, die Hände seines Vaters zu ergreifen. Er unterließ es.
    „Nicht besser, aber auch nicht schlechter als vor drei Wochen", erwiderte der Großadministrator.
    „Noch warten wir auf einen Angriff der Zweitkonditionierten oder der Pseudogurrads."
    Er zögerte unmerklich und fuhr dann mit kraß veränderter Stimme fort: „Dürfte ich mir einmal deinen Nacken ansehen, Mike?"
    Unwillkürlich griff sich Roi ins Genick, dorthin, wo vor einiger Zeit noch sein Symboflexpartner gesessen hatte. Er atmete auf, als er unter einem Bioplasmafilm die glatt verheilte Haut fühlte.
    „Warum nicht, Dad." Er lächelte dünn und etwas ironisch. „Weißt du noch, wie du mich anstarrtest, als ich damals von der Korvette aus Kontakt mit dir aufgenommen hatte. Du hieltest mich für ein Ungeheuer."
    Rhodan preßte die Lippen zusammen, bis sie nur noch blutleere weiße Striche waren. Die Erinnerung an jenen Augenblick, in dem er den Sohn für verloren hielt - ja, vor der Entscheidung stand, Mike im Interesse der Sicherheit der Menschheit zu töten -, hatte sich unauslöschlich in sein Bewußtsein gegraben.
    Behutsam fühlte er über den Nacken Rois. Er musterte die Stelle, an der der Symbiont gesessen hatte. Von hier aus hatte er seine Nervenfäden tief in Mikes Rückenmark gesenkt. Heute sah man davon nur noch eine bläulich schimmernde, handtellergroße Stelle.
    „Wir alle hatten unglaubliches Glück", murmelte er. „Wenn der pflanzliche Blutsymbiont nicht gewesen wäre ..."
    „Was macht eigentlich Oro, Dad?" fragte Roi, um seinen Vater abzulenken.
    „Er ist schon seit gestern wieder wach. Sein robuster umweltangepaßter Organismus wurde schneller mit den Folgen der Operation fertig als du.
    Wahrscheinlich wird er sofort hier hereinstürzen, sobald er erfährt, daß du wach bist."
    Als hätte er damit ein Signal gegeben, öffnete sich das Schott, und ein riesiger Ertruser stürmte herein.
    Er trug einen gestreiften Pyiama und Holzsandalen, die bei jedem Schritt klapperten.
    „Majestät ist erwacht!" brüllte er und breitete die Arme aus. „Hört, ihr terranischen Zwerge und echten Männer von Ertrus: Der König der Freihändler ist erwacht!"
    Roi entgegnete trocken: „Beinahe wäre er wieder bewußtlos geworden.
    Mußt du herumbrüllen wie eine Herde Saurier, du narbiges Scheusal?"
    Die blauroten Brandnarben auf Oro Masuts Gesicht zuckten. Anscheinend dachte er daran, wie sein Herr ihn einst aus den Flammen eines Atombrandes gerettet hatte. Aber die Augen strahlten.
    „Ihre Worte beweisen mir, daß Sie wieder ganz der alte sind, Majestät. Darf ich Ihnen eine kleine Erfrischung anbieten?"
    Er griff in eine der sackförmigen Taschen seines Kombigürtels und zog eine bauchige Flasche hervor, in der goldgelbe Flüssigkeit schimmerte. Mit den Zähnen zog er den Korken heraus, nahm einen kräftigen Schluck und reichte dann die Flasche an Roi Danton weiter.
    „Echter terranischer Jamaika-Rum, Majestät, das richtige Getränk für richtige Männer."
    Roi grinste und trank. Als er die Flasche absetzte, tränten seine Augen.
    „Mann, das Zeug ist ja unverdünnt!"
    „Fünfundneunzigprozentig, Majestät." Er nahm dem Freihändlerkönig die Flasche ab und hielt sie dem Großadministrator hin. „Grandseigneur, bitte trinken Sie mit auf die wundersame Errettung unseres Königs!"
    Rhodans Gesichtsausdruck war wert, im Film festgehalten zu werden. Zuerst drückte er Abscheu aus, dann Verärgerung und dann plötzlich so etwas wie Rührung.
    Schweigend nahm er Oro Masut die Flasche aus der Hand.
    „Auf
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