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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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fertig?«
    »Noch nicht, Sir. Er hatte einen Derringer in der Tasche!«
    »Das genügt«, meinte ich. »Geben Sie ihm ein sicheres Nachtquartier und liefern Sie ihn morgen früh zum Verhör hier ab!«
    Ich legte auf.
    »Dieser Ted Weston wurde auf Gloria Turk angesetzt, Phil. Als der duftende Gigolo nicht zum Ziel kam, griff man zu anderen Mitteln. Eins ist mir jetzt klar: Gloria Turk soll dazu bewogen werden, die Tavern zu verkaufen.«
    »Dann brauchten wir eigentlich nur zu warten, wer als Käufer auftritt, Jerry.«
    »Wenn sie aber nicht verkaufen will?«
    »Das ist ganz gleich. Ein Angebot muss man ihr auf jeden Fall machen. Wer als Erster an sie herantritt, ist Verdächtiger Nummer eins.«
    »Warten wir’s ab«, meinte ich. Die Uhr an der Wand zeigte zwei Uhr vorbei. Ich rief den Einsatzleiter an. Weder Rex Lower, noch Rosie Steffen waren nach Hause gekommen. Matt Stamper saß zu Hause beim Fernsehen, Lydia Steffen, Rosies Zwillingsschwester, traute sich nicht aus ihrer Wohnung.
    ***
    Unser erster Besuch am nächsten Morgen galt Gloria Turk. Gloria sagte dem Empfangschef, wir möchten auf ihr Zimmer kommen.
    »Sie gehören ja zu den Frühaufstehern, Miss Turk«, schmeichelte Phil.
    »Ich bin das so gewohnt, Agent Decker«, erwiderte sie. »Außerdem hat Rechtsanwalt Kurman seinen Besuch für heute Vormittag angesagt. Die Formalitäten sind so weit erledigt, dass die Besitzübertragung vollzogen werden kann.«
    »Sie werden doch nicht verkaufen?«, platzte Phil heraus.
    »Wie kommen Sie denn darauf? Es ist mir tatsächlich schon ein Angebot gemacht worden.«
    »Wann und von wem?«, fragte ich dazwischen.
    »Kurz bevor Sie kamen. Von einem gewissen Mr. Lower. Er rief mich an und wollte wissen, wann wir uns treffen könnten. Aber ich habe abgesagt.«
    »Hat er hinterlassen, wo er zu erreichen ist? Ich nehme nicht an, dass er seine Absicht sofort aufgesteckt hat.«
    »Sie haben recht, Agent Cotton. Er sagte, ich sollte es mir noch einmal überlegen. Wenn ich Lust hätte, auf sein Angebot einzugehen, sollte ich den Manager des Greenwich Center verständigen. Er würde es dann schon erfahren.«
    »Rufen Sie Al Dalia an, Miss Turk. Sagen Sie ihm, Sie möchten Rex Lower sprechen.«
    »Aber ich will doch nicht verkaufen«, protestierte sie.
    »Das brauchen Sie auch nicht zu tun, Miss Turk. Sie sollen uns nur die Gelegenheit verschaffen, mit Rex Lower ins Gespräch zu kommen.«
    »Sie können ja selber anrufen, Agent Cotton. Wozu brauchen Sie da mich?«
    Ich nickte Tante Minnie Erlaubnis heischend zu, während ich mir die erste Zigarette an diesem Morgen anzündete.
    »Bei Ihnen kommt er, bei mir nicht«, sagte ich. »Das ist der Unterschied. Sonst hätte ich Sie nicht darum gebeten, mir diesen Gefallen zu erweisen.«
    »Ich schließe daraus, Mr. Lower ist kein ehrlicher Mann!«, meldete sich Miss Glinn zu Wort.
    »Das habe ich nicht gesagt, Madam! Wir möchten uns lediglich mit Mr. Lower über ein paar bestimmte Dinge unterhalten. Das ist alles. Leider wissen wir nicht, wo er sich aufhält. Oder mit anderen Worten: er hält sich verborgen.«
    »Dann suchen Sie ihn doch«, meinte die Tante superklug.
    »Vielen Dank für den guten Rat, Madam!«, sagte Phil mit mühsam beherrschter Stimme. »Je länger ich Sie kenne, desto mehr bewundere ich Ihre Intelligenz. Aber Sie sollten Miss Turk nicht davon abhalten, ihre staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen, der Polizei zu helfen.«
    Tante Minnie wurde böse. Sie hatte die Spitze in Phils Worten begriffen.
    »Sie wissen sich nicht zu benehmen, junger Mann!«, tadelte sie meinen Freund. Sie griff nach ihrer Handtasche und riss sie an sich. Offenbar hatte sie die Absicht, das Zimmer aus Protest gegen Phils ungebührliches Benehmen zu verlassen. Ihre Empörung manifestierte sich ein bisschen zu heftig. Der Verschluss der Tasche ging auf, und der Inhalt verstreute sich über den Fußboden. Ich bückte mich, um den ganzen Krimskrams wieder in seinen Behälter zu befördern. Plötzlich hielt ich ein Bündel Scheine in der Hand: Zwanzigdollarscheine. Es waren mindestens dreißig Stück, also sechshundert Bucks.
    Tante Minnie stieß wie ein Habicht auf mich zu und riss mir das Bündel aus der Hand, als hätte ich es gestohlen.
    »Aber Tante!«, rief Gloria Turk. Doch Miss Glinn war schon außerhalb der Tür.
    »Wo l at sie bloß das viele Geld her?«, sann das Mädchen.
    »Rufen Sie jetzt bitte Al Dalia an«, erinnerte ich. »Über die Einnahmequellen Ihrer Tante reden wir
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