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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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spritzender Säure, durch kleine Explosionen und kleinere Unfälle im Labor.
    Aber Rileys Narbe sah aus wie eine Schussnarbe. Streifschuss, konstatierte ich. Man bekommt einen Blick für diese Sachen. Ich musterte Riley.
    Hatte ich ihn schon einmal gesehen? Ich konnte mich nicht mehr erinnern. Trotzdem konnte ich das Gefühl, Riley wäre mir bekannt, nicht unterdrücken.
    Wenn ich nicht neben Jil Howard gesessen hätte, wäre ich vermutlich glatt eingeschlafen. Ich hatte keine Ahnung, was Stanley seinen Gästen aus den Staaten und aus Übersee erzählte. Ich weiß nur'noch, dass es sehr viel war.
    Dann kündigte er plötzlich die große Sensation an: »Ladies and Gentlemen, ich habe die große Ehre und Freude, Ihnen heute den Mann vorzustellen, der die Revolution in der Kunststoffherstellung hervorrufen wird. Der Name ist Ihnen längst ein Begriff. Durch den neuen Stoff, der Stahl ersetzen kann, wird unser Kollege Weltbedeutung erlangen.«
    Burton Stanley machte eine Pause und verkündete dann mit hoher, schriller Stimme: »Bitte, Doktor Norman T. Biggs!«
    Der kleine schmächtige Mann, der neben Dr. Arnold saß, sah sich verwirrt um.
    »Wie… was?«, murmelte er heiser.
    »Bitte, Doktor Biggs, würden Sie heraufkommen und ein paar Worte in das Mikrofon sprechen?«, sagte Stanley freundlich und geduldig.
    »Ja, ja«, stammelte Biggs und stand auf. Zögernd sah er sich um. Stanley hatte den kleinen Forscher noch nicht entdeckt, er sah immer noch suchend über uns hinweg.
    »Kommen Sie hier durch«, sagte ich zu Mr. Biggs und stand auf, um ihn vorbeizulassen.
    Kaum ragten meine sechseinhalb Fuß über den Bänken auf, als sich die Leute auch schon umdrehten und wie verrückt zu klatschen anfingen.
    »Oh, Sie sind es!«, sagte Wilson, der vornehme Engländer und starrte mich bewundernd an. Schnell ließ ich mich wieder auf die Bank plumpsen.
    Neben mir lachte Jil Howard. Die Leute klatschten immer noch und riefen.
    Ich winkte zu Biggs hinüber, der nichts zu verstehen schien und sich jetzt wieder müde hinsetzte. Immer noch starrten alle zu mir. Ich bin ja auch im Sitzen kein Zwerg. Ich schüttelte den Kopf und zeigte auf Biggs. Aber das machte alles keinen Eindruck.
    »Los, Biggs, nicht so bescheiden«, sagte Wilson zu mir und zog mich am Ärmel. Inzwischen flüsterte der echte Biggs mit Dr. Arnold. Vorne rief Stanley jetzt etwas unsicher nach Dr. Biggs.
    Arnold stand auf. Endlich wurde es etwas ruhiger.
    »Ich möchte eine Erklärung für meinen Kollegen Doktor Biggs abgeben«, sagte er laut.
    »Doktor Biggs hat nicht damit gerechnet, jetzt schon zu sprechen. Er hat Ihnen viel zu sagen, um seine Entdeckung vorzustellen. Aber dazu benötigt er Demonstrationsmaterial, das sich noch in seinem Labor befindet! Er bittet Sie, bis heute Abend Geduld zu haben.«
    Arnold setzte sich wieder, und es gab das übliche Gemurmel.
    »Gut… vielen Dank«, sagte Stanley unsicher, sein Konzept war verdorben und jetzt wusste er nicht weiter.
    ***
    Wir wurden verabschiedet. Stadtbesichtigung. Mittagessen. Und mindestens das Zweite hatte ich dringend nötig.
    Ich warf meinen ganzen Charme in die Waagschale und den Ruf von Henris Bistro, um Jil Howard dazu zu bewegen, mit mir zum Essen zu gehen. Henri und ich hatten Erfolg. Jil kam mit mir.
    Am Ausgang stand Phil. Neben ihm war schon wieder die blonde Puppe. Ich grinste unauffällig.
    »Am besten gehen wir zu Fuß«, sagte ich, »man findet bei Henri nie einen Parkplatz.«
    »Einverstanden«, sagte Jil. Wir zogen los. Meine Stimmung hob sich merklich. Aber das hielt nur Minuten an, dann tauchte Slim Ridges wieder auf.
    »He, Jerry, alter Junge, gehen wir zusammen essen?«, fragte er laut. Er starrte so lange auf Jil Howard, bis ich nicht anders konnte, als sie vorzustellen.
    Hinter uns standen der Engländer Wilson, der Spanier Martinez, Dr. Cummings und der winzige Dr. Biggs. Cummings redete gerade auf Biggs ein, als Phil und das blonde Mädchen dazu kamen.
    Ich hörte, wie sie sagte: »Mein Name ist Trudy Trent, ich bin Dolmetscherin.« Und dann gab sie zur Kenntnis, dass der Steward Phil vorgeschlagen hatte, in Henris Bistro zu essen und übersetzte das für Mr. Martinez.
    Wir saßen an drei Tischen. Phil mit der Dolmetscherin, dem Spanier und dem Engländer an einem Tisch, der kleine Biggs, der kahlköpfige Cummings und der ruhige Wilson am Zweiten. Jil Howard, der aufdringliche Slim, und ich am dritten. Wir waren gerade bei den Hühnchen angelangt, als die Tür aufflog und Burt
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