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0384 - Skylla, die Menschenschlange

0384 - Skylla, die Menschenschlange

Titel: 0384 - Skylla, die Menschenschlange
Autoren: Jason Dark
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Planes in Angriff.«
    »Was bedeutet das? Tauchen?« fragte er.
    Ich war schon dabei, meine Kleidung abzustreifen. Die Neoprenanzüge lagen bereit, auch die Preßluftflaschen, und es dauerte nicht lange, da sah ich verändert aus. Den Druck hatte ich geprüft, er war optimal.
    Will nickte mir zu. »Wie machen wir es? Wenn du etwas siehst…«
    »Komme ich hoch.«
    »Okay. Ich behalte die Burg im Auge.«
    »Ja, tu das.« Ich grinste ihn noch einmal an, bevor ich die Brille vor meine Augen schob und mir das Mundstück zwischen die Zähne klemmte. Das erste Durchatmen klappte gut. Rücklings ließ ich mich über die Reling rollen und verschwand im warmen Wasser des Golfs.
    Dicht unter dem Kiel des Bootes drehte ich mich herum, um schräg in die schweigende Welt unter Wasser vorzustoßen.
    Ich tauche gern. Nur hatte es sich in der Vergangenheit herausgestellt, daß dies nicht immer gefahrlos gewesen war. Man hatte mich oft genug angegriffen. Beim letztenmal waren es Skelette gewesen, die denzweiten Würfel bewachten. [2]
    Wer würde sich jetzt an mich heranmachen? Skylla, die Menschenschlange? Noch hatten weder Will noch ich etwas von ihr gesehen, doch beide gingen wir davon aus, daß sie existierte.
    Der Sohn des Bootsverleihers hatte uns vor küstennahen Strömungen und Strudel gewarnt. Daß diese Warnung berechtigt gewesen war, merkte ich bald, denn die Unterwasserströmung packte mich urplötzlich und wollte mich zur Seite drücken. Ich tauchte tiefer, um auszuweichen, und geriet in einen Fischschwarm. Gleich darauf entdeckte ich die ersten, großen Schatten.
    Es waren Felsen, die an manchen Stellen über die Wasseroberfläche hinausragten, und für die Boote zu gefährlichen Fallen werden konnten. Die scharfen Felskanten schnitten in die Bootskörper wie in Butter.
    Die Felsen bildeten unberechenbare Hindernisse, fast schon kleine Gebirge, die im Laufe der Jahre auseinandergerissen worden waren.
    Ich entdeckte zahlreiche Spalten oder kleine Schluchten, in die sich Fische zurückgezogen hatten. Mit ihren Glotzaugen stierten sie mich an.
    Ich glitt vorbei.
    Ruhig und tief atmete ich durch. Manchmal schaute ich auch den in die Höhe steigenden Luftperlen nach und sah zu, wie sie allmählich zerplatzten. Den genauen Ort, wo der Engländer das Ungeheuer gesehen und fotografiert hatte, kannte ich nicht. Es mußte meiner Ansicht nach hier irgendwo gewesen sein.
    Die Felsen wurden flacher. Ich hatte meinen Kurs etwas verändert und schwamm über sie hinweg. Jetzt bewegte ich mich auf direktem Weg der Küste zu.
    Nach wie vor passierte nichts. Mich umgab eine grünliche Fläche, ein Meer des Schweigens, das eine besondere Faszination auf mich ausübte. Ich hatte mich von unserem Boot ziemlich weit entfernt und geriet bereits in flachere Gewässer.
    Hinter mir sah ich den Grund.
    Sandig war er, auch mit Steinen bedeckt. Wie hätte es auch anders sein können, ich entdeckte abgekippten Müll. Auch hier zeigte die Umweltverschmutzung ihre Spuren.
    Über sie glitt ich hinweg. Der Kotflügel eines Autos stach wie eine gekrümmte Hand in die Höhe.
    Wenn ich weiterschwamm, würde ich irgendwann die Küste erreichen. Das wollte ich nicht. Sollte Skylla tatsächlich existieren, hielt sie sich bestimmt nicht in Strandnähe auf.
    Also wechselte ich meinen Kurs und schwamm wieder auf die Unterwasserfelsen zu. Diesmal erreichte ich sie von der anderen Seite. Regelrechte Höhlen hatten sich in Jahrtausenden gebildet. Ihr Anblick war unheimlich. Sie erinnerten mich an träge blickende Augen. Ungefährlich war es sicherlich nicht, in die Höhlen hineinzutauchen. Zudem eigneten sie sich hervorragend als Versteck für ein Monstrum wie Skylla.
    Ich glitt näher an die größte Öffnung heran. An das Vorbeihuschen der Fische hatte ich mich gewöhnt. Für einen kurzen Moment dachte ich daran, daß ich eigentlich keine Waffe bei mir trug. Das Kreuz einmal ausgenommen. Damit würde ich gegen ein Unterwasser-Ungeheuer kaum etwas anfangen können.
    Je mehr ich mich dem Eingang der großen Felshöhe näherte, um so größer wurde er. An seinen Rändern zeigte er scharfkantige Zacken, als hätte dort jemand etwas von dem manchmal brüchigen Gestein weggeschlagen.
    Plötzlich sah ich die Bewegung.
    Ob sie nun im Hintergrund der Höhle stattgefunden hatte oder direkt an der Öffnung, war nicht genau zu erkennen, jedenfalls war die Bewegung vorhanden, und ich stoppte sofort- meine Schwimmbewegungen.
    Hatte ich mich getäuscht?
    Nein, die Bewegung
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