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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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professore.«
    »He«, murrte deNoe. »Könnten Sie sich vielleicht auch mal wieder in einer Sprache unterhalten, die ein anständiger Mensch versteht?«
    »Pardon«, bat Zamorra. »Es bot sich einfach an. Wenn man eine Sprache lange Zeit nicht benutzt, verlernt man sie fast. Angela, aus welcher Gegend in der Nähe Roms kommen Sie? Einer unserer Gäste hat sich in Rom mittlerweile recht ansässig gemacht, und ich selbst bin öfter dort gewesen. Ein weiterer guter Freund, Pater Aurelian, lebt dort und ist der Hüter der Vatikanischen Bibliothek… oder war es zumindest, bis er einen Sonderauftrag erhielt…«
    Angela schluckte. Zamorra sah, daß er einen Fehler begangen hatte. Mit seiner langen Rede hatte er ihr Zeit gegeben zu überlegen. Sie nannte jetzt einen Namen, den Zamorra noch nie gehört hatte; das war allerdings auch kein Wunder. Wenn er in Rom gewesen war, hatte er in der Stadt zu tun gehabt. Allenfalls ein Ausflug nach Ostia war mal drin gewesen. Was es an Dörfern in der Umgebung gab, war ihm unbekannt.
    Angela lenkte auch gleich ab. »Wer von den anderen Gästen ist denn Römer?« fragte sie interessiert.
    »Ted Ewigk«, sagte Zamorra. »Der junge Mann mit dem schulterlangen schwarzen Haar und dem Oberlippenbart.«
    »Ach, der«, sagte sie. »Er kommt mir ein wenig seltsam vor. So, als sei er… ach, ich weiß nicht!«
    Ted Ewigk war früher glattrasiert gewesen und trug einen blonden Wikingerschopf. Der Reporter, der eine Weile der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen war, war nach seiner Niederlage gegen Sara Moon in Rom untergetaucht. Dort hatte er sich ein anderes Aussehen besorgt und nannte sich Teodore Eternale. Inzwischen wußte Sara Moon, die neue ERHABENE, daß er noch unter den Lebenden weilte, und der Tarnname war überflüssig geworden. Aber Ted wohnte immer noch in einem Hotel in Rom, und er hatte auch das schwarze Haar und den Oberlippenbart beibehalten. Vorerst wollte er dieses Aussehen behalten.
    Angela erhob sich. »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie. »Eigentlich hatte ich ja nur eine Runde schwimmen wollen, und dann sah ich Regier hier sitzen… Ich möchte mich noch ein wenig frisch machen. Komme gleich zurück.«
    Mit wiegenden Hüften entfernte sie sich. Rogier deNoe sah ihr nach - ein wenig sehnsüchtig, wie es schien. »Ein verführerisches Ding«, murmelte er.
    Das Mädchen verschwand im Haus.
    Zamorra und Nicole sahen sich an. Sie brauchten sich nicht mit Worten zu verständigen, um zu wissen, was jeder von ihnen dachte. Sie hegten beide einen eigenartigen Verdacht. Etwas stimmte mit diesem Mädchen nicht. Angela verhielt sich seltsam. Und vor allem glaubten ihr weder Zamorra noch Nicole ihre Herkunft.
    Aber eigentlich konnte es ihnen egal sein. Sie hatten mit Angela, wie auch immer sie weiter heißen mochte, nicht sonderlich viel zu tun. Bei Feten und Parties dieser Art war es üblich, daß Freunde weitere Freunde mitbrachten und daß ihnen größtmögliche Gastfreundschaft gewährt wurde. Angela war mit den Lafittes gekommen, und sie würde auch wieder gehen - und wenn sie beim nächsten Mal wieder mit dabei sein sollte, sah alles vielleicht schon ganz anders aus. Vielleicht hatte sie auch einen bestimmten Grund dafür, daß die Geschichte ihrer Herkunft recht fragwürdig war…
    Ich werde Pascal oder Nadine nach ihr fragen, nahm sich Zamorra vor.
    »Wir sind vorhin abgelenkt worden«, sagte deNoe. »Da war heute früh noch etwas anderes. Ich… ich weiß selbst nicht mal, warum ich es jetzt und hier zur Sprache bringe, aber… na ja, vielleicht war es nur eine Halluzination.«
    Er erhob sich, holte sich eine Kaffeetasse und ließ sich von Raffael einschenken. »Vielleicht hilft mir das wieder für ein paar Minuten«, sagte er grinsend. »Ihr Wein macht müde, Professor. Vielleicht sollten Sie mal vernünftiges Weizenbier einkellern.«
    »Was war das, wovon Sie erzählen wollten? Irgend etwas heute morgen?« hakte Zamorra nach. Er war aufmerksam geworden. Seine grauen Gehirnzellen schienen Purzelbäume zu schlagen. In diesem Moment glaubte er eine Verbindung zwischen Angelas unglaubwürdiger Geschichte und dem seltsamen Vorfall zu sehen, von dem deNoe berichten wollte - obgleich Zamorra noch gar nicht wußte, was ihm deNoe erzählen würde.
    »Ach, wohl nur ein Traum. Vergessen Sie’s.«
    Er sollte es nicht vergessen, meldete sich Fenrir plötzlich von irgendwoher mit einem gezielten Gedankenstrahl. Er wurde von einer Spinne gebissen.
    »Ein Spinnenbiß?« stieß
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