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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entgegen.
    Hatte sie nicht gesehen, daß weder Pascals Cadillac noch Zamorra selbst sie durchbrechen konnte? Glaubte Angela, sie könnte diese Barriere einfach so durchschreiten?
    Wenn ja, dann stimmte Zamorras Verdacht. Dann gehörte sie zu den Schwarzblütigen. Aber wie war sie dann überhaupt erst hereingekommen?
    Er mußte sie festhalten, um sie zu befragen.
    Mit einem Sprung war er bei ihr, wollte sie zurückreißen. Aber im gleichen Augenblick packte ihn jemand von hinten, wirbelte ihn herum und stieß ihn zur Seite.
    Rogier deNoe!
    »Das ist aber keine Art, eine Dame zu bedrohen«, sagte deNoe düster. »Ein Kavalier benimmt sich gesitteter, Professor.«
    Zamorra sah ihn entgeistert an. Welchen Grund hatte deNoe, für das Mädchen Partei zu ergreifen, dem er bisher auszuweichen versucht hatte? Bahnte sich da etwa doch etwas an?
    »Ein Kavalier schon«, bemerkte Nicole trocken. »Nur gut, daß ich keiner bin.«
    Mit einem Satz war sie bei Angela und riß sie zurück, Augenblicke, bevor die Dunkelhaarige die Barriere erreichte. »Hiergeblieben und geantwortet, meine Liebe!« befahl sie. »Mit dir stimmt was nicht. Wer schickt dich? Der Fürst der Finsternis?«
    »Noch eine Verrückte«, lästerte Angela. Ihre Hände flogen hoch; rotlackierte Fingernägel wollten Nicoles Gesicht zerkratzen. Aber Nicole hatte mit einem derartigen Angriff gerechnet.
    Sie duckte sich, faßte zu und nutzte den Schwung der Drehbeweung aus. Angela wurde mit einem Ruck angehoben und rollte halb über Nicoles Schulter. Noch während sie stürzte, zuckte ihre Handkante vor. Nicole erkannte den Schlag gerade noch rechtzeitig; er wäre tödlich gewesen. Sie wich aus, und mit einem gutgezielten Handkantenschlag betäubte sie Angela. Das dunkelhaarige Mädchen sank schlaff vor Nicole auf den Pflastersteinen des Hofes zusammen.
    Es war der Moment, in dem die Spinnen angriffen.
    ***
    Durchschaut! erkannte der Dämon. Lange haben sie gebraucht , um es zu begreifen! Aber nun ist es zu spät!
    Es machte ihm wenig aus. Die Barriere war dicht. Niemand kam mehr hindurch. Und daß Nicole Angela angegriffen und niedergeschlagen hatte, störte ihn auch nicht sonderlich. Er selbst war ja weit entfernt. Er war unangreifbar. Und Zamorra hatte keine Möglichkeit, die Brücke zu dem Dämon zu entdecken.
    Er hatte nicht einmal die Möglichkeit, wirklich ernsthaft zu kämpfen. Denn er war ja seiner wirkungsvollen Waffen beraubt worden.
    Der Dämon triumphierte. Und er gab den Spinnen den Befehl, zuzuschlagen.
    ***
    Die Spinnen kamen! Dutzende faustgroßer schwarzer, siebenbeiniger Kreaturen, deren Fühler aufgeregt hin und her schwangen, während sie mit hohem Tempo auf ihren langen, dünnen Beinen heranrasten.
    Sie waren unglaublich schnell.
    »Weg hier!« stieß Zamorra hervor. »Sofort!«
    Nadine Pascal schrie auf. Sie rutschte auf den Fahrerseitz des Cadillac, dessen Motor immer noch lief, und legte den Vorwärtsgang ein. Dann trat sie das Gaspedal durch. Sie war von Panik erfüllt und kannte nur noch den Gedanken an Flucht.
    Der Wagen schoß mit der vollen Kraft seiner über 300 PS erneut auf das Tor zu - und wurde abermals zurückgeworfen, diesmal noch wuchtiger als zuvor. Die aufkreischenden Räder hinterließen breite schwarze Striche auf dem Steinpflaster, als das Fahrzeug rückwärts gedrückt wurde, obgleich die Räder es eigentlich vorwärtsbringen sollten. Der noch immer bewußtlose Raffael, an dessen Arm sich die Schwarzfärbung inzwischen deutlich sichtbar bis zum Ellenbogen fortgesetzt hatte, rollte von der Rückbank in den Fußraum. Eines der Räder erfaßte eine der schwarze Spinnen und zerdrückte sie. Die anderen rannten weiter auf die Menschen zu, versuchten in die Autos einzudringen, deren Türen noch geöffnet waren. Nicole rettete sich mit einem wilden Sprung auf die Motorhaube des Mietwagens. Dort, wo sie gerade noch gestanden hatte, klickten die Beißzangen von drei schwarzen Spinnen zugleich leer in die Luft.
    Zamorra wich ebenfalls aus. Er trat nach den schwarzen Biestern und schleuderte sie davon oder zerstampfte sie. Seine Bewegungen ähnelten dem Regentanz eines Schamanen, hatten aber einen weitaus ernsteren Hintergrund. Rogier deNoe bückte sich, versuchte Angela hochzuheben und wollte das Mädchen in Sicherheit bringen. Pascal Lafitte starrte fassungslos auf die Spinnen. Vier, fünf von ihnen hatten ihn schon fast erreicht.
    Da sah Zamorra, daß die Biester Angela nicht angriffen. Sie ignorierten die Dunkelhaarige völlig. Es
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