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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen
Autoren: Unbekannt
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mit einem natürlichen Produkt erzielen."
    Das war eindeutig. Theoretisch bestand eine Chance, Jarq (und damit uns) zu retten, aber der Weg dorthin war weit, und bis Gronkkor an seinem Ende angelangt war, konnten wir alle tot sein.
    „Worauf warten Sie noch, Doc?" fragte ich. „Bereiten Sie alles für einen Blutaustausch vor. Lieber lebe ich als gesunder Epsaler weiter, bevor ich als Übermensch sterbe."
    Gronkkor schüttelte den Kopf.
    „Dieser Austausch wäre ein Risiko" sagte er. „Wir wissen nicht, wie Ihr Körper reagiert, wenn wir ihm den Paraplanten entziehen, nachdem er ihn akzeptiert hat. Man soll eine einmal eingegangene Symbiose nicht gewaltsam lösen."
    „Wollen Sie uns sterben lassen?"
    Er schob seinen tellerförmigen Hut in den Nacken; den Hut trug er selbst hier im Labor und ging offenbar sogar mit ihm schlafen.
    „Abgesehen davon, daß Sie mich aufhalten, reden Sie nur Unsinn" sagte er barsch. „Es besteht kein Grund zur Panik. Weder Ihnen noch einem Ihrer vier Freunde geht es schlecht."
    Das war ein deutlicher Hinauswurf. Ich senkte den Kopf und verließ das Hauptlabor. Im Nebenraum war es Homm inzwischen gelungen mit Hinshaw und dem Rumaler ein Würfelspiel anzufangen. Jarq hatte den Kopf aufgerichtet und starrte die drei Spieler an, als ginge ihm ihr Gebaren auf die Nerven.
    „Ontioch!' rief Homm. „Spielen Sie mit?"
    „Nein", sagte ich verärgert. Er hatte in kurzer Zeit eine ansehnliche Summe an Hinshaw und Gronkkors Assistenten verloren und sah nun eine willkommene Gelegenheit, den Verlust bei mir wettzumachen.
    Ich sah ein paar Minuten zu. Hinshaw spielte unkonzentriert, wie man es von einem Mann in seiner Lage erwartete. Er hatte jedoch unverschämtes Glück. Der Rumaler spielte ohne Interesse, während Homm die Würfel mit seinen Spinnenfingern durcheinanderwarf als seinen diese ausschließlich für eine solche Tätigkeit geschaffen.
    Jarq machte dem Treiben ein Ende, indem er sich aufrichtete und mitten in den Spielerkreis sprang „Jarq!" rief Homm unwillig. „Verschwinde hier!"
    Jarq grunzte, stieß zwei von Homm gewürfelte Sechsen um und ließ sich dann der Länge nach zu Boden sinken. Hinshaw starrte ihn angewidert an. Homm tätschelte ihn, konnte ihn jedoch nicht dazu bewegen, an seinen Platz zurückzuspringen.
    Der Rumaler schob seinen Gewinn in die Tasche und erhob sich.
    „Das hat er früher nie getan", jammerte Homm. „Er ist völlig verrückt." Er blickte zu mir herüber.
    „Helfen Sie mir, Ontioch."
    Wir trugen den Wurm in seine Ecke. Er fühlte sich kalt wie ein Reptil an, obwohl er ein Warmblüter war. Er spuckte Homm ins Gesicht und schlug mir seinen kräftigen Schwanz gegen den Kopf.
    „Auf jeden Fall hat er noch Kraft" sagte ich.
    „Früher war er noch kräftiger", erklärte Homm lakonisch.
    Weder Hinshaw noch der Rumaler erklärten sich bereit, - das Spiel fortzusetzen. Homm hob einen Arm und ballte die Faust.
    „Du bist schuld, daß ich verloren habe" schrie er in Jarqs Richtung.
    Der Schlauchwurm reagierte nicht. Er lag in der Ecke, ohne sich zu bewegen. Wie hatte Homm doch gesagt? Solange er nicht schnarcht schlaft er nicht. Jarq war also wach.
    Welche Gefühle beschäftigten sein primitives Gehirn? Wußte er, daß er gefährlich krank war?
    Vielleicht hätte er uns helfen können, wenn er einer Sprache mächtig gewesen wäre.
    „Sie sind jetzt schon ein paar Monate mit Jarq zusammen", sagte ich zu Homm. „Natürlich können Sie am ehesten feststellen, wann er krank ist."
    „Da können Sie sicher sein", grollte der Pharrandaner.
    „Aber Sie wissen nicht, was ihm fehlt", warf ich ihm vor. „Sie ahnen es noch nicht einmal."
    Homm stützte beide Hände in die Hüften. Er errötete, wie immer, wenn er die Fassung verlor. Seine Augen traten noch weiter hervor.
    „Was wollen Sie damit andeuten?" fragte er rauh.
    „Nicht mehr und nicht weniger, als daß Sie versagt haben", erwiderte ich. „Jemand, der so lange mit diesem Tier zusammen ist, muß wissen, was ihm fehlt."
    „Sie Schlauberger", sagte Homm. „Sie haben den gleichen Dreck in den Adern wie Jarq und wissen es auch nicht."
    Er hatte gesprochen, ohne zu überlegen aber er hatte mich an meiner empfindlichsten Stelle getroffen. Ich stürzte mich auf ihn. Da war plötzlich Hinshaw zwischen uns und hielt mich fest.
    „Ontioch!" zischte er. „Wollen Sie ihn umbringen, weil Sie ihn gereizt haben?"
    Ich kam wieder zu mir. Homm starrte mich finster an.
    „Warum haben Sie ihn aufgehalten?" fragte er
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