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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen
Autoren: Unbekannt
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einer von uns ein Ablenkungsmanöver schwimmt, sind noch genügend Spione für die zwei anderen da."
    Mit dem Schlafen war es vorbei. Nach einer kurzen Beratung beschlossen wir, auf Hinshaws Vorschlag einzugehen und die Spione nicht zu beachten. Vielleicht ergab sich auf dem Weg zum Meer eine Gelegenheit, sie loszuwerden.
    Wir sprangen ins Wasser.
    Wie ich befürchtet hatte, konnten die Kugeln auch tauchen. Sie blieben ständig in unserer Nähe. Kein noch so geschicktes Ausweichmanöver konnte sie täuschen.
    „Ich glaube, sie sind auf Mentalströmungen abgestimmt", sagte Danton.
    Allmählich gewöhnten wir uns an unsere kleinen Begleiter. Nur noch selten drehten wir uns nach ihnen um. Ich schätzte, daß ihre Zahl inzwischen auf ein paar hundert gestiegen war.
    Etwa eine Stunde nach unserem Aufbruch gabelte sich der Fluß. Ein Felsmassiv reichte bis auf den Grund hinab und spaltete ihn in zwei Ströme.
    Wir untersuchten beide Abzweigungen und entschieden uns für das größere Flußbett.
    Noch einmal versuchten wir, die Spione abzuschütteln, indem wir ein paar Meter in den kleineren Strom hineinschwammen und dann auf dem Grund zurückwateten. Das Manöver erwies sich als erfolglos. Die Spione blieben uns auf den Fersen.
    „Wir haben unsere Gegner unterschätzt", sagte Danton. „Sie gehen kein Risiko ein. Sie wollen sich davon überzeugen, daß wir diese Welt nicht lebend verlassen."
    „Was mag inzwischen mit Tusin Randta geschehen sein?" fragte Hinshaw bekümmert.
    Den Dritten Offizier der FRANCIS DRAKE, der bei der Space-Jet zurückgeblieben war, hatte ich fast völlig vergessen. Wir mußten befürchten, daß man ihn inzwischen angegriffen hatte.
    „Ich glaube, daß bei ihm alles in Ordnung ist", sagte Danton. „Wir könnten ihn über Funk verständigen, aber dann müssen wir damit rechnen, daß der Standort der Space-Jet von unseren Gegnern angepeilt wird."
    „Was halten Sie jetzt von den Hobnobs?" fragte Hinshaw.
    „Wie kommen Sie ausgerechnet jetzt auf die Eingeborenen?" wollte Danton wissen.
    „Ich frage mich, welche Rolle diese Burschen auf Sherrano spielen", erwiderte der Ertruser. „Es ist klar, daß sie den Besitzern der unterirdischen Station hoffnungslos unterlegen sind. Trotzdem werden sie offenbar niemals angegriffen."
    „Kein Wunder", sagte Danton. „Die Hobnobs gehören zum äußeren Bild dieses Planeten. Sie helfen mit, den Eindruck zu erwecken, daß auf Sherrano keinem Raumfahrer Gefahr droht."
    „Wollen Sie damit andeuten, daß die Hobnobs und die Fremden zusammenarbeiten?" warf ich ein.
    „Natürlich nicht", sagte Danton. „Die Eingeborenen haben von der Existenz der unterirdischen Station wahrscheinlich keine Ahnung. Denken Sie an Canogas Scheu vor der Untergrundsiedlung."
    „Allmählich wird mir klar, warum er entkommen konnte", sagte Hinshaw. „Die Unbekannten wollten ihn nicht zusammen mit uns entführen. Er wird zu seinem Volk zurückkehren und eine tolle Geschichte erzählen. Danach wird die Furcht der Hobnobs vor den Untergrundsiedlungen noch größer sein."
    „Das klingt plausibel", meinte Danton.
    Die ganze Zeit über wurde jede unserer Bewegungen von den Spionen beobachtet. Ob wir uns am Grund des Flusses bewegten oder innerhalb einer Höhle an der Oberfläche schwammen - sie waren immer dicht hinter uns.
    Wir erreichten die Stelle, an der sich die beiden unterirdischen Arme des Stromes wieder vereinigten.
    Jetzt schwammen wir durch ein Höhlensystem, das ein paar hundert Meter lang war.
    Ich dachte daran, den Versuch zu wagen, die Felsen über uns mit den Waffen wegzuschmelzen, aber Danton lehnte einen solchen Versuch ab, als ich ihm einen entsprechenden Vorschlag machte.
    „Wir befinden uns tief unter der Oberfläche dieses Planeten" sagte er. „Es ist ziemlich aussichtslos die Felsdecke durchbrechen zu wollen."
    Hinshaw pflichtete ihm bei.
    „Außerdem ist ein solcher Versuch gefährlich", sagte der Ertruser. „Wenn wir Pech haben, kommen ein paar Tonnen Felsgestein auf uns herab."
    Das Wasser war jetzt vollkommen sauber. Die Abfälle, die von der unterirdischen Station in den Fluß geleitet wurden, blieben unterwegs an zahlreichen Hindernissen hängen. Auch die Temperatur des Flusses war normal. Ich hoffte, daß wir unser Ziel bald erreicht haben würden. An jener Stelle, wo der Fluß ins Meer mündete, würde sich herausstellen, welche Aufgabe unsere kleinen Begleiter außer dem Spionieren noch hatten.
    Es kam alles völlig anders, als wir es erwartet hatten.
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