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0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

Titel: 0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club
Autoren: Grünes Licht im Rauschgift-Club
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kleiner, dünner Mann mit schwarzem Haar trat auf Rodgers zu. Er hielt eine Plastikschale in der Hand, in der zwei abgeplattete Schrotkugeln lagen.
    »Verzeihung«, sagte er, »diese beiden Schrotkugeln habe ich aus der Schreibtischplatte herausgeholt. Sie waren nicht allzu tief eingedrungen.«
    Rodgers nahm die runde Schale hoch. Phil und ich sahen uns ebenfalls die beiden Kügelchen an.
    Sie waren mit einem merkwürdig weißen Belag überzogen.
    »Komisch«, sagte ich, »normalerweise sind Schrotkugeln doch schwarz und nicht mit einem weißen Belag überzogen.«
    »Es sieht so aus, als ob es Salz wäre«, stellte Phil fest.
    »White«, entschied Rodgers, »nehmen Sie die Kugeln mit und lassen Sie sie im Labor untersuchen. Dann wissen wir genau Bescheid.«
    Jimmy White nickte.
    Drei Beamte legten den Ermordeten auf eine Bahre, bedeckten ihn mit einem weißen Tuch und trugen ihn hinaus, nachdem Phil und ich uns den toten Polardo noch angesehen hatten.
    Ich wandte mich an Rodgers. »Mr. High hat von Rauschgift gesprochen, Bill. Deshalb hat er Phil und mich hierher geschickt. Wie steht’s damit?«
    »Richtig«, nickte Rodgers. »Wir haben in Polardos Schreibtisch ein Röhrchen Heroin gefunden, dazu einige Papiertütchen mit dem gleichen Rauschgift.«
    »Was machte Polardo eigentlich?« fragte Phil.
    »Soweit wir festgestellt haben, war er Börsenmakler. Vielleicht hat er aber noch andere Geschäfte gemacht.«
    »Rauschgifthandel?« fragte ich kurz und sah durch eine offenstehende Tür in ein schmales Büro. An der Wand hing das Bild eines Filmschauspielers, und in der Luft schwebte ein dünner Hauch von Parfüm.
    »Das Heroin deutet darauf hin«, hörte ich Rodgers neben mir sagen.
    »Das Rauschgift, das ihr gefunden habt, läßt auch eine andere Version zu, Bill«, meinte Phil. »Welche?«
    »Paul Polardo kann rauschgiftsüchtig gewesen sein und das Heroin für seinen eigenen Bedarf verwandt haben.«
    »Der Gedanke ist mir vorhin auch gekommen, Phil«, erwiderte Rodgers. »Ich habe den Doc schon gefragt, ob er bei dem Ermordeten Anzeichen eines Rauschgiftsüchtigen entdecken konnte.«
    »Und?«
    »Er antwortete mit einem glatten ,Nein‘, Phil.«
    »War er sich ganz sicher?«
    »Ja. Polardos Körper zeigte keine Einstichstelle von Injektionsspritzen, ferner lagen keine Veränderungen in der Haut oder andere Merkmale vor, die auf Rauschgiftsucht hindeuteten. Deshalb kann mit großer Sicherheit behauptet werden, daß Polardo das Rauschgift nicht für sich verwandt hat.« Ich ging mit Rodgers zum Schreibtisch des Toten. Bill sagte: »Wir haben festgestellt, daß die Stenotypistin Sandy Lynn heißt. Einer meiner Männer ist bereits zu dem- Mädchen unterwegs, um es zu vernehmen.«
    Ich stand neben dem Fenster und besah mir die gezackte Öffnung in dem Glas. Auf dem Boden lagen Splitter herum. Rodgers hatte meine Aufmerksamkeit gesehen und erklärte:
    »Der Mörder hat eine der Fensterputzgondeln benutzt, wie wir herausfanden.«
    »Habt ihr Spuren in der Gondel entdeckt?«
    Bill schüttelte den Kopf.
    Die Männer von der Mordkommission waren bis auf Rodgers aus dem Zimmer verschwunden. Phil stellte sich neben mich, sah auf das zertrümmerte Fenster und dann auf die Schreibtischplatte, die zwei kleine Vertiefungen auf wies: Die Löcher, aus der Jimmy White die großkalibrigen Schrotkröner herausgeholt hatte.
    »Sonst noch etwas von Bedeutung?« fragte ich Rodgers.
    Rodgers und Phil gingen vor mir her auf die Tür, zu. »No«, antwortete Rodgers.
    Ich blieb plötzlich stehen.
    In der Tür erschien ein Mann und starrte uns an. Ich bekam einen Moment lang keinen Ton heraus.
    In der Türöffnung stand — ich selbst!
    ***
    Die Maschinengewehre schossen Dauerfeuer.
    Eine Garbe fetzte vom Heck bis zum Bug der »Rose« und zersägte den Kommendostand. Holzteile wirbelten in der Luft herum. Glas splitterte und regnete in kleinen Körnern auf John Polton und den Spanier Lopez herab.
    »Schieß! Schieß!« feuerte der Weißhaarige den neben ihm hockenden Spanier an.
    Die beiden erwiderten den Beschluß der weißen Jacht, aber sie richteten nicht viel aus.
    Lopez wagte sich dabei etwas zu weit aus dem Kommendostand heraus. Eine 'Geschoßkette aus dem leichten Maschinengewehr erfaßte ihn. Er schrie auf, warf die Arme in die Luft und flog wie ein Gummiball unter die Reste des Kommendostandes.
    Das weiße Schiff stieß heftig gegen die Bordwand der »Rose«. Holz knirschte und knackte. Polton kam aus dem Gleichgewicht und taumelte
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