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0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

Titel: 0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club
Autoren: Grünes Licht im Rauschgift-Club
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heißen Tee serviert bekam.
    Dabei erzählte ihnen Polton eine Geschichte, die nur wenig mit der Wahrheit zu tun hatte. »Es brach ein Brand auf der ,Rose‘ aus«, sagte er, nachdem er den beiden erklärt hatte, wer er war und wie er hieß. »Mein Schiff ist gesunken.«
    »Wir haben gehört, daß jemand schoß«, wandte einer der beiden Fischer ein. »Es hörte sich wie MG an.«
    »Das kann nicht sein«, erklärte Polton ruhig. »Ihr habt euch sicher verhört oder getäuscht. Hier wurde nicht geschossen.«
    »Wir haben Feuer auf dem Meer gesehen, daraufhin sind wir hierhergekommen.« '
    »Mein Glück«, sagte Polton. »Ich mußte von Bord, sonst wäre ich mit ihr untergegangen.«
    Die beiden Männer gaben sich zufrieden. Sie boten Polton trockene Kleidung an und eine Decke, in die er sich einhüllen konnte.
    Polton war peinlich darauf bedacht, die geheimnisvolle Dose versteckt zu halten. Niemand durfte sie zu Gesicht bekommen. Er würde das Geschäft allein machen.
    ***
    »Der Mann heißt Dick Haymes«, sagte Mr. High. Vor ihm auf dem Schreibtisch lag das Netz mit den grau-weißen Golfbällen, in denen wir Heroin gefunden hatten.
    Der Morgen graute.
    Bill Rodgers hatte das Büro von Paul Polardo versiegelt. Nachdem Phil und ich meinen Doppelgänger samt den Golfbällen ins FBI-Hauptquartier gebracht hatten und wir nach Hause fahren wollten, teilte uns Mr. High mit, daß er uns noch sehen wollte.
    »Wir haben bereits einiges erfahren können«, sagte Mr. High. »Nur eins wissen wir noch nicht: wer der Auftraggeber von Dick Haymes ist.«
    »Wir hatten auch nicht damit gerechnet, Chef. Aber was wissen Sie denn über diesen Dick Haymes?« wollte ich hören.
    »Wir fanden ein Flugticket bei ihm, er ist von Tanger in die Staaten geflogen. In unserem Archiv ist er noch nicht aufgeführt. Anscheinend hat er sich bis jetzt brav gehalten.«
    »Oder sich nicht erwischen lassen«, ergänzte Phil.
    »Auch das ist möglich«, fuhr Mr. High fort. »Paul Polardo war wegen Rauschgiftdelikten vorbestraft. Ich vermute, daß sein Börsenmaklerbüro nur noch eine Tarnfirma war. Seine Sekretärin haben wir übrigens noch nicht vernehmen können. Der Mann, der Rodgers losgeschickt hatte, fand sie nicht in ihrer Wohnung vor.«
    »Ich werde morgen selbst hingehen«, meinte Phil.
    »Ich habe noch weitere Aufgaben für Sie, Phil. Doch jetzt erst einmal zu der Ermordung Polardos. Der Italiener wurde mit großkalibrigem Schrot erschossen, wie ihr bereits wißt. Unser Labor hat festgestellt, daß die beiden Kugeln, die aus der Schreibtischplatte geholt wurden, mit Salz überzogen waren.«
    »Mit Salz überzogen?« fragte Phil erstaunt.
    »Mir kam gestern abend schon ein Gedanke, Chef«, sagte ich.
    »Der Schrot, das Salz und der Schuß ins Gesicht sind charakteristisch an diesem Mord.«
    »Wieso?« hakte Phil nach.
    »Das müssen wir erst noch herauskriegen. Jedenfalls sind diese drei Fakten außergewöhnlich bei einem Mord.«
    »Ich kann euch weiterhelfen«, sagte Mr. High. »Durch das Salz sollten dem Ermordeten vor seinem Tod noch starke Schmerzen bereitet werden. Diese Tötungsart stammt aus Sizilien. Dort schießt man den Menschen mit der Lupara, dem Wolfsgewehr, ins Gesicht oder in den Nacken.«
    »Sizilien?« fragte ich.
    »Wenn die Mafia dort einen Menschen ermordet, geschieht es auf die gleiche Art wie bei Paul Polardo.«
    »Heißt das, daß der sizilianische Geheimbund bei Polardo seine Hand im Spiel gehabt hat? Dann können wir uns auf allerhand gefaßt machen.«
    Ich mußte an meine Begegnungen mit Bandenmitgliedern der Mafia denken, die auch in den Staaten einen grausamen Terror ausübt.
    Mr. High schien meine Gedanken erraten zu haben. »Es wird heiß werden, Jungs. Wenn wirklich die Mafia hinter dem Rauschgifthandel steht, geht es nicht nur um die paar Milligramm, die in den Tennisbällen versteckt waren. Dann haben wir es mit einer großangelegten Organisation zu tun, die zerschlagen werden muß.«
    »Ich habe noch keine Ahnung, wie wir den Fall anpacken sollen, Chef«, meinte ich verzweifelt. »Die Sekretärin wird uns wenig sagen können oder wollen. Und wenn mein Doppelgänger auch schweigt, sind unsere Quellen schon versiegt.«
    »Wir werden neue Quellen anbohren, Jerry«, sagte Mr. High zuversichtlich. Ich merkte an seinem Lächeln, daß er schon einen Plan hatte.
    »Gehen wir davon aus, daß Polardo und Haymes nur Lieferanten und Zuträger spielten«, begann Mr. High. »Wir müssen an den Mann heran, der an den Fäden zieht
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