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0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

Titel: 0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club
Autoren: Grünes Licht im Rauschgift-Club
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dem ein großer Blutfleck zu sehen war. Dann sah mein »Zwillingsbruder« auf die zersplitterte Scheibe.
    Plötzlich drehte er sich blitzartig herum und verschwand aus der Türöffnung.
    »Seltsamer Mensch«, brummte Phil.
    Ich raste dem Kerl nach. Ich wollte wissen, wer er war und was er hier wollte. Offenbar hatte er sich die Zusammenhänge erklären können, nachdem er Blutfleck und zerschossene Scheibe gesehen hatte. Warum lief er davon? Meine Meinung war nur, weil er etwas zu verbergen hatte.
    Hinter mit kamen Rodgers und Phil aus dem Büroraum heraus.
    Mein Doppelgänger verschwand gerade um eine Ecke. Ich setzte ihm nach.
    Er lief auf den Lift zu, der sich am Ende des langen Ganges befand. Der Mann sah sich um und merkte, daß ich ihn verfolgte.
    Sofort änderte er seinen Plan, hielt an und lief die paar Meter zurück, die er bereits an der Treppe vorbei war. Er hatte eingesehen, daß er über den Lift nicht entkommen konnte, weil ich zu dicht hinter ihm war.
    Diese Verzögerung wurde ihm zum Verhängnis. Ich sprang die Stufen hinunter und erwischte ihn am nächsten Treppenabsatz. »Bleiben Sie stehen«, rief ich ihm zu, »ich bin vom FBI.«
    Er hörte nicht auf mich und lief auf die zweite Treppe zu.
    Ich faßte ihn am Mantel.
    Er schnellte herum und schlug mir ins Gesicht. Der Schlag kam aber nicht ganz an, da ich vorher bereits reagiert und mit der freien Hand abgewehrt hatte.
    Ich grapschte nach seinem Arm, packte ihn mit beiden Händen und drückte ihn am Rücken hoch.
    Im gleichen Augenblick tauchten Phil und Rodgers neben mir auf. Rodgers schnaufte wie ein altes Feuerroß im Wilden Westen.
    »Warum sind Sie weggelaufen?« fragte ihn Bill Rodgers.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte er frech.
    »Die Tasche!« stieß Phil im gleichen Augenblick aus.
    Erst da stellte ich fest, was mir bis dahin im Eifer des Gefechts entgangen war. Vorhin, als er vor Polardos Büro stand, hatte er eine schwarze Ledertasche umklammert. Jetzt war sie verschwunden.
    »Er könnte tatsächlich dein Bruder sein«, meinte Rodgers, als wir die Treppe hochgingen. Wir wollten meinen Doppelgänger verhören. Er hatte sich durch sein Verhalten sehr verdächtig gemacht.
    Mich ließ der Gedanke an die Tasche nicht mehr ruhen. Er konnte sie nur auf dem Flur oder der Treppe weggeworfen oder versteckt haben. Oder hatte auf dem Flur ein zweiter Mann gewartet, dem er die Tasche blitzschnell übergeben hatte?
    »Wo ist die Tasche?« fragte ich laut.
    Er blieb stumm.
    »Was wollten Sie in Polardos Büro?«
    Er schwieg wieder…
    Meine Augen streiften den Gang ab, als wir oben an der Treppe standen. Ich sah zu den Glastüren des Lifts hinüber.
    Direkt an der Ecke, um die er vorhin verschwunden war, stand ein großer Holzkasten, der als Papier- und Abfallkorb diente.
    Wir marschierten hinüber und blieben bei dem Kasten stehen.
    Phil beugte sich herunter und suchte mit den Händen in der Kiste herum.
    Es dauerte fünf Sekunden, dann hielt er das hoch, was wir suchten: die schwarze Tasche mit dem Ledergriff!
    »Das ist sie doch, nicht wahr?« fragte Phil den Mann.
    Er schien aus einer Gegend zu stammen, in der nicht viel gesprochen wurde. Mein Freund bekam ebenfalls keine Antwort.
    Wir zogen uns in Polardos Büro zurück. Rodgers schloß die Tür hinter uns und blieb davor stehen. Phil legte die Tasche auf den Schreibtisch.
    »Sie haben kein Recht, so mit mir zu verfahren«, stieß der Mann plötzlich aus. Er saß auf einem Stuhl und sah, wie sich Phil an den Verschlüssen der Tasche zu schaffen machte.
    »Hier in diesem Raum ist ein Mord geschehen. Sie haben sich durch ihre Flucht und das Wegwerfen der Ledertasche verdächtig gemacht.«
    »Habe ich das?« meinte er vorlaut.
    »Warum sind Sie nicht stehengeblieben, als ich Ihnen sagte, daß ich vom FBI bin?«
    »Ich wollte zu Mister Polardo«, sagte er plötzlich. »Da stehen drei fremde Männer vor mir, auf dem Boden befindet sich ein Blutfleck, und die Fensterscheibe ist zertrümmert. Das muß mich irgendwie schockiert haben. Ich dachte, Sie seien Einbrecher. Darum bin ich weggelaufen.«
    »Und die Tasche haben Sie sicher weggeworfen«, warf ich ein, »damit sie Ihnen nicht von den drei Einbrechern abgenommen wird, nicht wahr?« Ich sprach in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, daß ich ihm nicht ein Wort glaubte.
    »Das muß wohl so gewesen sein«, summte er leise.
    Die Verschlüsse der Tasche sprangen auf. Rodgers ging zu Phil hinüber. Ich paßte auf den Mann im Trenchcoat auf. Mit
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