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0380 - Das Zeitkommando

Titel: 0380 - Das Zeitkommando
Autoren: Unbekannt
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wieder raten Sie uns, mit Hilfe des Zeittransmitters ein Paradoxon herbeizuführen. Schön und gut, das mag die Rettung bedeuten. Aber wir fragen uns, warum Sie das damals nicht gleich selbst versuchten, Koczon. Als Sie damals der Vernichtung entkamen und sich hier einnisteten, warum kehrten dann nicht einige von Ihnen nur um Tage in die Vergangenheit zurück, um Scimor vor dem drohenden Angriff zu warnen? Damit wäre nicht nur der Untergang des Planeten und Ihrer Rasse verhindert worden. Es hätte auch auf Scorcher niemals die Landung eines Maahk-Schiffes gegeben."
    Natrin Koczon schien schon lange auf diese logische Frage gewartet zu haben. Die Antwort fiel ihm sichtlich schwer, und als er endlich zu sprechen begann, kamen die Worte nur langsam und zögernd über seine Lippen: „Ich bin nicht nur der einzige Überlebende der hundert Wissenschaftler, die sich energetisch konservieren ließen, sondern ich gehöre auch zu den letzten meiner Rasse.
    Im Gegensatz zu meinen Kollegen, die sich bereits vor zehntausend Jahren konservieren ließen, unterwarf ich mich erst vor zweihundert Jahren diesem komplizierten Prozeß. Das dürfte auch erklären, warum ich als einziger überlebte. Damals gab es noch etwa fünfhundert Lemurer, völlig degeneriert und unfruchtbar. Der ständige Abwehrkampf hatte uns zermürbt."
    Rhodan warf seinen Wissenschaftlern einen warnenden Blick zu, als Koczon schwieg. Er übernahm die Fragestellung selbst: „Sie haben uns noch immer nicht erklärt, warum der Zeittransmitter damals nicht dazu benutzt wurde, den Angriff der Maahks rückgängig zu machen. Wenige Tage nach dem Überfall vor zehntausend Jahren wäre das möglich gewesen, ohne das Risiko eines Paradoxons einzugehen."
    Natrin Koczon nickte müde.
    „Ihre Frage und Ihr Mißtrauen sind berechtigt, das gebe ich zu. Aber zum Glück habe ich Unterlagen bei mir, die Ihnen beweisen, daß ich die Wahrheit sage. Der Zeittransmitter wurde vor zehntausend Jahren durch die Vernichtung von Scimor so stark beschädigt, daß er nicht mehr funktionsfähig war. Erdbeben erschütterten Scorcher, als Scimor zerplatzte und das Gleichgewicht unseres ganzen Systems gestört wurde. Ich war der letzte Wissenschaftler, der vor zweihundertdreißig Jahren in der Lage war, den Transmitter zu reparieren. Die zerstörten Schaltanlagen mußten in Ordnung gebracht werden, nachdem das Gerät nahezu zehntausend Jahre in völlig unbrauchbarem Zustand hier herumgestanden hatte. Damit Sie mir glauben, gestatten Sie mir, einige Filme vorzuführen, die ich schon vorbereitet habe. Folgen Sie mir bitte in den Nebenraum, in dem wir leider nicht alle Platz finden. Die Filme werden Sie überzeugen, Perry Rhodan, und dann werden Sie sich endlich entschließen müssen, ob Sie weiterleben oder sterben wollen..."
    Der Lemurer ging voran. Das eigentliche Zentrum der Rettungszentrale, der von dem roten Energieschirm eingebettete zehn Kilometer durchmessende Kern, war nichts anderes als eine Schaltanlage großen Ausmaßes. Rhodan hatte seine Leute so darin verteilt, daß sie jederzeit erreichbar blieben. Natrin Koczon öffnete die Tür zu einem Raum, der kaum noch Schalt- und Kontrollelemente beherbergte. Bis auf einige Möbelstücke und einen einsatzbereiten Vorführapparat war er leer. Auf einem Tisch lagen Mikrofilmrollen.
    Rhodan sorgte dafür, daß die Mutanten und einige der kritischen Wissenschaftler bei der Filmvorführung anwesend waren. Ohne etwas auf Koczons Ausführungen geantwortet zu haben, sah er schweigend zu, wie der Lemurer den Vorführapparat bediente, während es in dem Raum langsam dunkel wurde.
    Der Film war nach dem Angriff der Maahks vom Raum aus gedreht worden. Der Planet Scimor existierte bereits nicht mehr, aber sein plötzliches Fehlen rief auf Scorcher heftige Flutkatastrophen, Vulkanausbrüche und Erdbeben hervor. Mit Zeitraffer wurde sogar bewiesen, daß sich die Umlaufbahn rapide änderte und eine Verkürzung der Rotationsdauer eintrat. Hinzu kam die Verschiebung der Polachse, deren Neigung sich veränderte.
    Es war Rhodan und seinen Wissenschaftlern klar, daß derartige Erschütterungen die empfindlichen und wahrscheinlich gerade wichtigsten Teile des Transmitters beschädigt haben mußten. Ebenso durfte es als ganz natürlich und damit logisch gelten, daß eine Reparatur nicht gerade einfach war.
    „Hören Sie, Natrin Koczon, wir glauben Ihnen ja, daß die Anlage beschädigt wurde. Wie aber wollen Sie mir die erstaunliche Tatsache erklären, daß
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