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038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

Titel: 038 - Bis die Ratten dich zerfetzen
Autoren: Larry Brent
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verhindern, noch mehr von
dem Saft eingeflößt zu bekommen. Ein Schluck genügte, um eine Benommenheit zu
erzeugen. Es war nicht ausgeschlossen, daß Croft den Insulanern ein solches
Theater vorgegaukelt hatte. Schließlich war er Zeuge des diesbezüglichen
Gesprächs zwischen Brent und Vormann geworden.
    Mit einem
Blick erfaßte der PSA-Agent die Situation, und er sah, daß es höchste Zeit war.
    In den Ritzen
und Spalten des unteren Drittels des Schachtes bewegte es sich. Winzige Augen
funkelten. Die Ratten kamen. Erst eine, dann waren es zehn, dann zwanzig.
    Larry ließ
das Seil los, packte Croft am Kragen und riß den Australier in die Höhe.
    »Los, Croft!«
Er schüttelte den benommen stöhnenden Australier. »Höchste Eisenbahn. Wenn Sie
was dagegen haben, daß die Ratten Sie verspeisen, dann sollten Sie jetzt
endlich das Seil in die Hand nehmen !«
    Croft schlug
die Augen auf. Als hätte eine kalte Dusche ihn getroffen, zuckte er plötzlich
zusammen.
    »Wo bin ich?
Brent, Sie hier? Ich...«
    Weiter kam er
nicht. Er begriff, wo er war, verstand allerdings nicht, wieso der PSA-Agent
mit ihm an diesem grauenhaften Ort weilte.
    Croft
wirbelte herum. Seine Augen weiteten sich, als er sah, was sich da alles aus
den Ritzen und Spalten, den Löchern und Öffnungen schob. Der Haupteingang in
das Innere des Berges war eine einzige lebende Mauer. Zu Hunderten schoben sich
die Schädlinge heran, waren ineinander verbissen, liefen übereinander hinweg
und quollen in das Innere des Schachtes.
    Croft starrte
auf den Boden, entdeckte seinen 45er und wollte sich noch danach bücken. Da
sprangen ihn die ersten Ratten an.
    Zwei ans
Hosenbein, eine an den Unterarm. Geistesgegenwärtig riß Larry den Schädling von
Crofts Arm weg. Dieses Ereignis schien endlich das wahre Alarmzeichen für den
Australier zu sein. Er umfaßte das Seil, zog sich nach oben und versuchte, die
in seinen Waden festgebissenen Ratten durch heftige Beinbewegungen
abzuschütteln.
    Doch das
gelang ihm nicht. Die unheimlichen Nager saßen fest wie Blutsauger. Larry
schlug zu. Mit der bloßen Faust auf die Schädel der Ratten. Es knirschte unter
seiner Hand.
    »Tempo,
Croft!«
    Brents Stimme
zitterte. In Bächen floß der Schweiß über seine Stirn. X-RAY- 3 griff nach dem
unter Croft baumelnden Seil und wollte sich ebenfalls aus der Gefahrenquelle
bringen, ehe der Schacht nur noch aus einem unübersehbaren Brei wimmelnder,
schmutziggrauer und ekelerregender Tierkörper bestand.
    Croft hing
schon mehr als drei Meter in der Höhe. Larry knapp einen Meter dahinter. Seine
Füße stießen gegen die Ratten, die zu begreifen schienen, daß ihnen hier im
wahrsten Sinne des Wortes zwei fette Brocken entgingen. Einige Schädlinge
gebärdeten sich wie toll. Sie sprangen an den Wänden hoch, und ihre Krallen
kratzten über das harte Gestein.
    »Schneller,
Croft!«
    Larry spürte
die Angst in sich aufsteigen. Eine Ratte biß sich in seinem Schuh fest.
Blitzschnell zog Brent das Bein an und versuchte, den Nager loszuwerden. Es
gelang ihm nicht.
    Edward Croft
verharrte in der Bewegung. Er blickte nach unten. Sein Gesicht war weiß wie ein
Leintuch. Und dann geschah etwas, womit Larry nicht gerechnet hatte.
    Croft zeigte
sich für seine Rettung durch den Agenten wenig dankbar.
    »Sie wollten
mich vor den Kadi bringen, haben Sie einmal gesagt, nicht wahr ?« dröhnte Crofts Stimme durch den Schacht. »Wenn das der
einzige Grund war, daß Sie hierherkamen, dann muß ich Sie enttäuschen, Brent!
Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Sie Ihr Versprechen nicht wahrmachen können .«
    Eiskalt
handelte Croft. Er ließ sich einen halben Meter nach unten gleiten und trat
dann mit dem Bein aus. Brent erkannte die Gefahr, in der er schwebte. Er wich
mit dem Kopf zur Seite, konnte jedoch nicht verhindern, daß Crofts Fuß ihn mit
voller Kraft gegen die Schulter traf. Larry glaubte, ein Bleigewicht würde ihn
nach unten drücken.
    X-RAY-3
brachte die Kraft nicht mehr auf, auch dem zweiten brutalen Tritt Crofts
auszuweichen. Seine Finger glitten ab.
    Larry brach
der Schweiß aus allen Poren. Eine Welle der Angst peitschte sein Bewußtsein,
als er den sich bewegenden Boden unter seinen Füßen spürte.
    Er trat auf
die Ratten und stand bis zu den Waden zwischen den grauen, sich bewegenden
Körpern!
    Wie durch
Zauberei lag in der nächsten Sekunde die Smith & Wesson Laser in seiner
Hand. Larry Brent zog den Abzugshahn durch. Der grelle Strahl teilte die
Dunkelheit, die ihn umgab.
    Wie
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