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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tendyke.
    Seine Kleidung und seine Haare waren versengt und teilweise zu Asche zerfallen, und seine Haut war an einigen Stellen von Brandblasen übersät. Das war aber auch schon alles. Die Verbrennungen sahen weit schlimmer aus, als sie es in Wirklichkeit waren. Jetzt erst entsann sich Zamorra wieder, daß er selbst draußen im Feuerring Brandblasen davongetragen hatte. Er hatte sich nicht einmal mehr darum gekümmert, hatte sie einfach vergessen, verdrängt - und auch nicht einmal mehr gespürt. Erst jetzt fielen sie ihm wieder ein.
    Das beruhigte ihn - er war auch schon vor dem Kampf nachlässig gewesen. Der Kristall mit seiner Energie schien ihm nicht geschadet zu haben.
    Er lächelte.
    »Irgendwo draußen steht der Mercedes«, sagte er. »Der dürfte wohl einen Verbandskasten haben, aus dessen Bestände wir uns versorgen können. Und ich denke, daß wir ihn auch finden werden.«
    »Natürlich finden wir ihn«, sagte Nicole. »Wichtiger ist aber herauszufinden, wo wir stecken und wie wir wieder zurückfinden.«
    Das Haus und mit ihm die ganze Umgebung besteht aus einer komplizierten Verschachtelung von Illusionen, raunte ihm etwas oder jemand zu. Das Amulett? Es war fast anzunehmen, zumal sich derlei nicht zum ersten Mal abspielte. Du mußt diese Illusionen abschalten.
    Zamorra nickte.
    Irgendwie war es logisch - woher auch immer diese Erkenntnis kam, ob von Merlins Stern oder ihm selbst gereift. Wenn er die Illusionen »abschaltete«, sie zum Erlöschen brachte, konnten sie ihre wirkliche Umgebung erreichen.
    Aber wie sollte er das machen?
    »Patentrezept, wo steckst du?« fragte er sarkastisch. »Komm ’raus, du bist umzingelt.«
    »Diese Apparatur, mit der die Männer in Schwarz irgend etwas mit Ling und mir anstellen wollten«, sagte Nicole. »Sie muß über eine Energieversorgung verfügen. Die müssen wir finden. Ich wette, daß sie auch für die Aufrechterhaltung der Illusionen sorgt.«
    »Du meinst also, wenn wir den Strom abschalten, oder was auch immer hier für die Energie sorgt…?«
    Nicole nickte.
    »Strom abschalten ist vielleicht etwas übertrieben und fälschlich ausgedrückt«, sagte sie. »Ich denke da an etwas anderes als einen Strom-Generator. Erinnerst du dich an die Raumschiffe der Meeghs, die ihre Energie aus schwarzen Kristallen bezogen? Erinnerst du dich, woraus die Raumer der Ewigen ihre Energie holen? Aus vermutlich in ihrer Struktur leicht geänderten riesigen Dhyarras… und so etwas muß es hier auch geben. Wir müssen es nur finden.«
    Zamorra nickte. Er grinste freudlos.
    »Bei der räumlichen und dimensionalen Ordnung, die hier herrscht, reicht schon ein einziger Griff, und das große Suchen beginnt… also dann, an die Arbeit! Suchen wir, stellen wir das ganze Haus auf den Kopf.«
    »Und auch seine Umgebung, falls die Versorgung von außen erfolgt…«
    ***
    Rob Tendyke war es, der die Kraftquelle nach seinem Erwachen entdeckte. Sie befand sich in einem Raum, zu dem es keine Türen gab - aber Türen waren ja auch in diesem Bauwerk nicht nötig, um Räume betreten zu können.
    »Was machen wir jetzt?« fragte er. »Wie schalten wir das Ding ab?«
    »Ich versuche es über meinen eigenen Kristall«, sagte Zamorra. »Wenn dieser hier nicht stärker ist als meiner, müßte es gelingen, sie beide sich angleichen zu lassen und dann den entsprechenden Befehl zu geben.«
    Er konzentrierte sich auf sein Vorhaben.
    Zwischenzeitlich hatten sie sich während der Suche mit Su Ling unterhalten. Die Chinesin konnte sich nur daran erinnern, daß sie die Besinnung verloren hatte, an mehr nicht. Aber sie glaubte zu wissen, daß man, was immer auch geplant gewesen war, beide Frauen gleichzeitig hatte »behandeln« wollen, und daß man sie nur deshalb getrennt geholt hatte, weil man die beiden Gefangenen dann besser unter Kontrolle hatte. Immerhin hatte zumindest Nicole ihre Flucht- und Kampfbereitschaft und damit auch ihre Gefährlichkeit mehrfach unter Beweis gestellt.
    Ling glaubte wenigstens, entsprechende Bemerkungen aufgeschnappt zu haben.
    Daß die Männer in Schwarz es in den allerseltensten Fällen nötig hatten, sich mit gesprochenen Worten untereinander zu verständigen und daß die Chinesin allein daher wohl kaum Gesprächsfetzen hätte aufschnappen können, erkannte niemand von ihnen. Auch nicht, daß ihre Erinnerung gefälscht worden war…
    Und Zamorras Amulett zeigte keine Gefahr an…
    Schließlich gelang es Zamorra, die beiden Dhyarras einander anzugleichen. Er gab den Impuls, die
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