Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
letzter Zeit angewöhnt, durch Länder und Kontinente zu trampen, aber daß sie schon wieder einmal bei dem Abenteurer in Florida gelandet waren, hielt Zamorra für erstaunlich.
    »Oh, ihr werdet uns künftig noch öfter hier finden, und auch für längere Zeit«, hatte Monica schmunzelnd erklärt.
    Es schien zwischen ihnen und Ten-dyke gefunkt zu haben!
    Bei dem eisernen Junggesellen Rob Tendyke, der nirgendwo etwas anbrennen ließ, war das allerdings schon verwunderlich. Und Zamorra überlegte, wie eine engere Beziehung hier wohl funktionieren würde. Die Zwillinge waren unzertrennlich und unternahmen für gewöhnlich alles gemeinsam. Und da zwischen ihnen durch ihre telepathische Gabe ein äußerst enges Band bestand, lag es nahe, daß auch Liebesabenteuer gemeinsam genossen wurden. Es war schon immer so gewesen, daß die eine fühlte, was die andere empfand und umgekehrt.
    »Nicht mein Problem. Da wird Freund Tendyke, der Geisterseher, mit klarkommen müssen«, murmelte Zamorra vor sich hin.
    »Übst du dich wieder in dummen Gedanken?« fragte Nicole, die gerade wieder aus dem Pool kam. Sie schüttelte sich und ließ einen Schauer Wassertropfen über Zamorra regnen.
    »Biestchen«, ächzte er. »Laß mir meine dummen Gedanken und verschone mich mit dem Wasser. Es ist arg naß heute.«
    »Das kommt bisweilen vor«, gestand Nicole und ließ sich neben ihm auf einem Liegestuhl nieder. Die Sonne über Florida würde sie innerhalb weniger Minuten trocknen.
    Zamorra beugte sich weit zur ihr hinüber, brachte das Kunststück fertig, nicht mit seiner Liege umzukippen, und küßte sie. Nicole schloß zufrieden die Augen.
    Ein paar Stunden oder Tage Ruhe… Sie hatten sie sich verdient. In San Francisco hatten sie Su Ling vor dem Zugriff einer Dämonensippe und dem Zugriff des Herrn der Hölle bewahren können. Um den Rest der Dämonensippe wollte Zamorra sich kümmern, sobald dieser Clan wieder in Erscheinung trat - vorerst würden die Schwarzblütigen sich zurückhalten. Sie hatten eine Menge einstecken müssen. Aber Su Ling durfte nicht in San Francisco bleiben. Seit der Mann, zu dem sie gehörte, Wang Lee Chan, sich von der Höle losgesagt hatte, wurde er gejagt - und nicht nur er. Schon einmal hatten die Höllischen versucht, ihn über Su Ling zu erpressen.
    Vorerst sollte Su Ling- nach Caermardhin gebracht werden, in Merlins unsichtbare Burg in Wales, wo sich auch Wang Lee Chan aufhielt, in der Obhut von Merlins Dunklem Bruder Sid Amos, der dessen Geschäfte versah, solange Merlin im Kälteschlaf der Zeitlosen gefangen war. Nur dort waren sowohl der Mongole wie auch seine Gefährtin sicher.
    Su Ling war in San Francisco als Dolmetscherin für eine Firma tätig, die Robert Tendyke gehörte. Derzeit prüfte Tendyke die Möglichkeit, Su Ling weiter mit Arbeit zu versorgen, während sie in Caermardhin war -falls das aus organisatorischen Gründen nicht funktionierte, wollte er ihr eine Art Ruhegehalt zahlen. Ihre Stelle sollte sie auf jeden Fall behalten.
    »Kaum glaublich, daß es so etwas gibt«, hatte Su Ling Nicole gegenüber gestaunt.
    Die lächelte. »Nicht jeder Industrieboß ist ein Ausbeuter und Sklaventreiber«, erklärte sie. »Es gibt da durchaus einige Leute, für die Computerzahlen und Bilanzen noch nicht alles sind… und die versuchen, für ihre Mitarbeiter die bestmöglichen Lösungen zu finden. Aber glaube ja nicht, daß er dir dieses Angebot machen würde, wenn er mit deiner Arbeit nicht mehr als zufrieden wäre. Gute Mitarbeiter verliert man nicht gern.«
    Da sie von San Francisco aus ohnehin um die halbe Welt fliegen mußten, um nach Europa zu kommen, konnten sie auch einen kleinen Umweg machen und Rob Tendyke besuchen, hatte Zamorra beschlossen. Und so waren sie jetzt hier und genossen die Annehmlichkeiten seines Landhauses. Tendyke’s Home lag am Ende einer Privatstraße, die kurz vor der Ansiedlung mit dem hochtrabenden namen »Florida City« vom Highway Nr. 1 abbog. Hier, an der Südspitze Floridas und dem Nationalpark, den für ihre Alligatoren berühmt-berüchtigten Everglade-Sümpfen, direkt benachbart, befand sich auf einem riesigen Grundstück das flache große Haus, in dessen ausgebautem Dachgeschoß nur ein paar flache Zimmerchen und Tendykes Büro Platz hatten. Alles andere befand sich zu - ebener Erde. Da Tendyke ständig überall auf der Welt unterwegs war, hielten ein Butler, eine Köchin und ein Allround-Genie, das für Technik und Grundstück zuständig war, alles in Schuß, so daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher