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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hörten den Knall, mit dem unten in der Nähe des Flusses das Taxi gegen den Baum prallte. Aber Zamorra ließ sich nicht ablenken. Das magische Feuer griff im Innern des Totemkopfes den Ableger an und zwang ihn zur Flucht, ohne daß das Holz selbst angegriffen wurde.
    Plötzlich fiel von oben ein messingschimmernder, länglicher Körper herab!
    Der Ableger war im Freien! Und er versuchte mit schnellen, schlängelnden Bewegungen zu entkommen. Aber Zamorra ließ nicht locker. Unter den Augen der bestürzten Hopi verstärkte er die Kraft des Dhyarra-Kristalls und sah den Ableger schmelzen. Nach ein paar Minuten war nichts mehr von dem unheilvollen Etwas übrig. Es hatte von den Morden zu wenig Lebensenergie in sich aufnehmen können, um widerstandsfähig genug zu sein.
    Wenig später fanden sie in der Nähe des verunglückten Taxis eine verkrümmte Schlange, eine riesige, mehrere Meter lange Königskobra, die sich wand und zuckte und im Todeskampf lag. Sie verformte sich, und im Sterben nahm sie wieder die Gestalt einer Frau an. Die schwarzhaarige Inderin lag, noch teilweise mit Schuppenhaut bedeckt, vor Zamorra und den anderen.
    Sie besaß nicht mehr die Kraft, ihre Gedanken abzuschirmen. Sie kämpfte um ihr Leben, aber sie war zu schwach. Sie war zu eng mit dem Ssacah-Ableger verbunden gewesen, und nach seiner Vernichtung war auch sie dem endgültigen Tod geweiht.
    Die Zwillinge lasen in ihren Erinnerungen.
    Mansur Panshurab, das Oberhaupt des Ssacah-Kultes, hatte es besonders geschickt anstellen wollen. Er sah für den Kult der Dämonenschlangé nur eine Chance, schnell wieder groß und mächtig zu werden, wenn er nicht nur auf Indien beschränkt blieb, wie es die Höllenmächte von ihm forderten. Um aber nicht des Paktbruchs als schuldig erkannt zu werden und der Rache des Höllenfürsten zu verfallen, kam er auf einen Trick.
    Er schickte einige Ssacah-Diener wie Rejsha Shagwan aus. Sie war eine Untote, von einem Ableger gebissen und ihrer eigentlichen Lebenskraft beraubt, aber sie gehörte zu den Privilegierten, denen es gegeben war, auch als Untote noch ein Scheinleben vorzutäuschen und sich notfalls auch verwandeln zu können. Zusammen mit einigen Ablegern wurden Diener wie Shagwan ausgesandt, um die Ableger unterzubringen.
    Rejsha Shagwan hatte die ihr anvertraute Messing-Kobra hierher gebracht. Die Kobra fand ihren Platz im Totempfahl, in den sie sich hineinfraß. Vorher hatte sie nicht einen Menschen, sondern eine der für die Ritualtänze benutzten Klapperschlangen gebissen und mit dem Ssacah-Keim infiziert. Die Klapperschlange indessen gab den Biß dann weiter und sorgte für eine Modifikation.
    Tamo Alekko war der erste der gebissenen Menschen. Er nahm nun den Platz ein, den im eigentlichen Kult der Dämonenschlange ein Ssacah-Ableger innehatte. Deshalb mußte er sein Opfer beißen, um die Lebensenergie freizusetzen. Die getöteten Opfer wurden zum Totempfahl gebracht, wo der Ssacah-Ableger nun die Lebensenergie selbst aufnahm.
    So getarnt, wäre normalerweise niemand auf den Ssacah-Kult gestoßen, wenn nicht Zamorra und Tendyke in das Geschehen hineingezogen worden wären. Denn das Erscheinungsbild der Morde war Ssacah-untypisch. Ganz besonders, da zunächst niemand geahnt hatte, daß die zu Mördern gewordenen Indianer ihre Wandlung einem Klapperschlangenbiß zu verdanken hatten…
    Sie waren tot, und sie blieben es. Solange der Ableger im Totem existierte, hatten sie ihr Zombie-Dasein führen können. Jetzt, da es die Messingkobra mit ihrer magischen Kraft nicht mehr gab, starben auch die Zombie-Diener ab.
    Irgendwann wurde dann auch Tamo Alekko tot aufgefunden.
    Jetzt war den Zwillingen auch klar, wieso sie die Untoten nicht hatten aufspüren können. Tote denken nicht! Nur im Augenblick der direkten Handlung, der Angriffe und Überfälle, hatte das Ssacah-Gift in ihnen die Kontrolle übernommen. Das war die jeweilige Schlangen-Aura in ihnen gewesen…
    Noch am selben Abend verließen Zamorra und seine Begleiter das Hopi-Reservat und kehrten nach Flagstaff zurück, von wo aus am nächsten Vormittag Flugzeuge nach Phoenix und schließlich Miami, Florida, starteten.
    Ein etwas schaler Geschmack blieb auf Zamorras Zunge zurück.
    Sie hatten die unheimliche Mord-Serie beendet, und sie hatten einen erneuten Vorstoß des machthungrigen und mörderischen Ssacah-Kultes stoppen können. Aber die Hopi des Puma-Clans würden niemals mehr ihre Freunde werden können.
    Zum Pueblo am Oraibi-Wash-Fluß führte für
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