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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Drachen neben der Tür. Die Schnitzerei tarnte die Sprechanlage. Nicole entsann sich, daß sie beim ersten Mal erschrocken zusammengefahren war, als der »Drache« so plötzlich Leben zeigte.
    »Hallo, Ling«, sagte sie. »Hier ist Nicole Duval. Du bist ja doch zu Hause…«
    »Nicole!« kam der überraschte Ausruf. »Das ist ja unglaublich! Komm herauf, schnell! Ist Zamorra auch da?«
    »Ja, aber er bleibt noch im Wagen. Ich komme«, sagte Nicole. Sie signalisierte dem Professor, daß sie nach oben gehe, und eilte die Treppe hinauf. Su Ling empfing sie in der offenen Tür.
    »Ich kann es kaum glauben«, sagte die Chinesin. »Herzlich willkommen! Weißt du, daß ich heute nacht versucht habe, euch zu erreichen?«
    Nicole hob die Brauen. Also doch! Zamorras Gefühl! dachte sie. »Was ist passiert?«
    »Ich erzähl’s dir. Was ist mit Zamorra? Warum kommt er nicht herauf?«
    »Er beobachtet jemanden«, sagte Nicole. »Als wir vorhin vom Flughafen aus anriefen, rührte sich hier niemand. Wir dachten schon, dir sei etwas zugestoßen.«
    »Wäre es fast auch. Der Anruf muß gekommen sein, als ich gerade unten war. Das ist alles eine längere Geschichte. Aber ich bin froh, daß ihr hier seid.«
    Nicole sah die offene Tür zum Schlafzimmer und den zertrümmerten Rahmen. »Hat bei dir der Blitz eingeschlagen?«
    »So ähnlich…« Und Su Ling begann zu erzählen.
    ***
    Ming Yol, der Mann in Grau, hatte sich das Kennzeichen des Wagens gemerkt. Ein Mann und eine Frau saßen darin, die Frau stieg aus und betrat das Haus, in dem auch Su Ling wohnte.
    Ming wußte nicht, weshalb sich sein Herr für diesen Cadillac interessierte. Es berührte ihn auch nicht. Je weniger er selbst wußte, desto besser war es. Er erledigte seine Aufträge, ohne Fragen zu stellen. Damit fuhr er am besten. Die Tongs mochten neugierige Leute nicht sehr.
    Ming schlenderte bis zur nächsten Gasse zwischen den Häusern weiter und bog dorthin ein. Sofort begann er zu laufen und umrundete den Häuserblock. Von der anderen Seite erreichte er die Straße wieder und lugte vorsichtig um eine Hausecke.
    Er lächelte zufrieden. Der Mann, der im Wagen sitzengeblieben war, als die Frau ausstieg, befand sich nicht mehr im Fahrzeug.
    Offenbar war er Ming gefolgt. Der Chinese wußte jetzt, daß das Interesse seines Herrn berechtigt war. Der Fremde mußte ihn am Lincoln gesehen haben, und er interessierte sich für den Lincoln und auch für Ming.
    Der Chinese beugte sich über die Beifahrertür und öffnete das Handschuhfach des Wagens. Er zog- die flache Mappe hervor, die darin lag. Er unterdrücke eine Verwünschung. Aus den Papieren ging eindeutig hervor, daß es sich um einen Mietwagen handelte. Aber dann sah er, daß er Glück hatte. Unter den Papiren befand sich auch die Vertragsdurchschrift. Der Mieter des Wagens war leichtsinnig gewesen. .
    Ming Yol las den Namen »Zamorra«. Wohnsitz in Frankreich, Beruf: Parapsychologe. Das alles sagte Ming nichts.
    Etwas mehr sagte ihm der Druck in seinem Rücken, der plötzlich entstand.
    Ming straffte sich. Er ließ die Mappe fallen und spreizte ganz langsam die Hände ab.
    »So ist’s recht«, sagte eine Männerstimme hinter ihm. »Ich habe mir doch so etwas gedacht, Freundchen. Wer bist du? Dreh dich mal ganz vorsichtig um, damit ich dein Gesicht sehe.«
    Ming gehorchte. Er sah den dunkelblonden, hochgewachsenen Fremden im weißen Leinenanzug vor sich.
    »Du hast mich ’reingelegt, Mann«, zischte er.
    Der Blonde, offenbar dieser Zamorra, nickte. »Natürlich«, sagte er freundlich, »Gleich zweimal, nicht wahr? Aber bilde dir keine Schwachheiten ein. Du müßtest schon einen höheren Dan-Grad haben, um mit mir fertig zu werden. Warum schnüffelst du hier herum? Wer ist dein Boß in dem schwarzen Lincoln? Ein Dämon, wie?«
    Ming starrte den Mann an, der ihm vorhin den Zeigefinger gegen den Rücken gestoßen hatte. Aber wie hätte er ahnen können, daß das ein Bluff war und Zamorra keine Waffe in der Hand hielt? Außerdem glaubte er ihm aufs Wort, daß Zamorra einen schwarzen Karate-Gürtel besaß. Ein Mann blufft nur einmal beim selben Gegner.
    »Dämon? Was soll das, Mann? Bist du verrückt?«
    »Nun rede schon. Wer ist dein Boß, und warum hat er dich auf mich angesetzt?«
    Ming schwieg. Er suchte nach einer Chance. Aber Zamorra beobachtete ihn scharf. Ihm entging keine Muskelregung Mings. Er würde jeden Angriff schon im Ansatz erkennen und abwehren können.
    »Du willst also nicht reden. Auch gut. Dann
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