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0376 - Der Spiegel des Spuks

0376 - Der Spiegel des Spuks

Titel: 0376 - Der Spiegel des Spuks
Autoren: Jason Dark
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der Furcht ihrer Mutter, die so allein am Ende der Treppe stand und ihre Hand im Spiegel versenkt hatte.
    »Ich… ich kann nicht.« Linda hatte leise gesprochen. Sie war nicht einmal sicher, ob ihre Tochter sie überhaupt gehört hatte.
    Eigentlich hatte sie noch etwas hinzufügen wollen, das gelang ihr nicht mehr, denn die andere, ihr unbekannte Seite war wesentlich schneller. Eine für sie nicht sichtbare und hinter der Spiegelfläche lauernde Kraft hatte die Kontrolle über sie übernommen, und diese Kraft machte mit ihr, was sie wollte.
    Sie zog Linda zu sich heran.
    Dagegenstemmen wollte sie sich noch. Das gelang ihr nicht mehr.
    Es war kein schneller, ruckartiger Vorgang, der die Kontrolle über sie bekommen hatte, eher langsam, bedächtig, aber gerade deswegen um so grauenvoller.
    So erlebte die Frau das Grauen direkt mit. Linda wurde auf den Spiegel zugezogen, ohne sich dagegen wehren zu können. Ihr Körper kippte nach vorn, die Spitzen der Schuhe schleiften noch über das Gestein, der Arm verschwand immer mehr in der glänzenden Masse, die möglicherweise keine war, und sie sah plötzlich die runde spiegelnde Fläche dicht vor ihrem Gesicht.
    Jetzt gab es keine Rettung mehr.
    Im nächsten Moment erwischte es sie voll.
    Die Spiegelfläche berührte ihr Gesicht. Sie spürte noch die unnatürliche Wärme des Materials und hörte als letztes den verzweifelten Schrei ihrer Töchter.
    »Mummy… komm zurück!«
    Die Mutter kam nicht zurück. Der Spiegel saugte sie mit seiner grauenhaften Kraft in sich hinein und damit in eine furchtbare, fremde Dimension…
    ***
    Eine andere Gegend, viele Meilen entfernt.
    Hohe Hügel, viel Wald, dazwischen Wiesen, ein kristallklarer Bach, der ein schmales Tal durchschnitt, in dem hohe Nadelbäume standen und die Laubbäume frische grüne Blätter zeigten, von denen einige mit ihren Spitzen die Fenster eines Blockhauses berührten, das aus dicken Baumstämmen gezimmert worden war.
    Ein Flecken Erde, auf dem man sich wohlfühlen konnte. Eine kleine Idylle in einer hektischen Welt, die für den normalen Menschen jedoch nicht sichtbar war, obwohl sie in Mittelengland lag.
    Diese Oase war ein Hort geheimnisvoller Magie, abgestrahlt und ausgesandt von vier Steinen, die wie kantige Finger in die Höhe ragten, sich gegenüberstanden und somit ein Quadrat bildeten.
    Menschen wohnten hier. Besondere Menschen, die die Normalität eines Alltags sprengten.
    Es waren ein Mann und eine Frau.
    Seltsame Namen trugen sie, auf die kein Kind getauft wurde. Der Mann hieß Myxin, die Frau Kara.
    Beide waren uralt. Über 10.000 Jahre existierten sie schon und waren nicht gestorben. Eine geheimnisvolle Kraft hielt sie am Leben, und diese Kraft war in einem längst versunkenen Kontinent geboren worden, der den Namen Atlantis trug.
    Kara und Myxin stammten aus dem alten Reich Atlantis.
    Sie war die Tochter eines Weißmagiers und wurde auch die Schöne aus dem Totenreich genannt. Myxin war auch bekannt als der kleine Magier. Er hatte damals vor dem Untergang auf der anderen Seite gestanden und versucht, mit seinen schwarzen Vampiren die Kontrolle über den alten Kontinent zu bekommen. Das war ihm nicht gelungen. Ein mächtiger Dämon wie der Schwarze Tod wollte es nicht, er war zu Myxins Feind geworden, doch er hatte es nicht geschafft, den kleinen Magier zu vernichten. So war es ihm nur gelungen, Myxin in einen todesähnlichen Schlaf zu versetzen, aus dem ihn zwei Männer namens John Sinclair und Suko erweckt hatten.
    Nach einigen Irrwegen und Mißverständnissen hatte sich Myxin bereit erklärt, auf der Seite seiner Lebensretter zu kämpfen, und war für sie zu einem wertvollen Helfer im Fight gegen die Mächte der Finsternis geworden, wobei er durch Kara, die ebenfalls den langen Schlaf hinter sich hatte, Unterstützung bekam.
    Die beiden hatten vieles durchgestanden. Manchmal grauenhafte Dinge, aber sie hatten überlebt und sich ein Refugium erschaffen, in das sie sich zurückziehen konnten.
    Es war das Gebiet der flaming stones , der Flammenden Steine. Gerade sie, deren Herkunft noch weit im Dunkel einer nicht bewältigten Vergangenheit lag, waren für die beiden zu mächtigen Helfern geworden, denn in ihnen steckte eine Kraft, die kaum erklärbar war.
    Die Steine reagierten, sie meldeten und sie handelten, aber sie hatten auch manipuliert werden können, wie von einem gefährlichen Dämon namens Arkonada.
    Das jedoch lag einige Zeit zurück, und die Steine hatten wieder ihre normale magische
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