Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufgebaut.
    Yulsman schrie, als sein Individualschirm unter dem konzentrierten Ultraschallbeschuß von mindestens zehn Robotern zusammenbrach. Zwar wich er sofort aus, aber sekundenlang glaubte er, von Millionen glühender Nadeln durchbohrt zu werden.
    Glücklicherweise setzte sein Schutzschirmaggregat bald wieder ein. Dennoch wußte er, daß es keine fünf Minuten mehr dauern würde, bis sie erledigt wurden.
    „In den Silo!" schrie er über Helmtelekom den Gefährten zu.
    Er wehrte den Rammversuch eines Linsenroboters ab und richtete den Desintegrator auf die Kuppeldecke des Silos. Sulihac und die Mutantin eilten herbei und deckten ihn mit ihren Schutzschirmen. Sie wehrten die Roboter mit Desintegratoren und Bettys Paragabe ab, bis Kirkpatrick ein genügend großes Loch in die Kuppeldecke geschossen hatte.
    Yulsman schaltete seinen Helmscheinwerfer ein, bevor er sprang, denn im Innern des Silos war es dunkel. Er sah scheibenförmige Etagen aus feinmaschigem Draht an sich vorübergleiten, während er durch eine kreisrunde Aussparung in der Mitte hindurchsank.
    Zu seiner Verwunderung erblickte er Unmengen fremdartiger Blätter auf den Gestellen. Ein ständiger Luftzug strömte von unten nach oben. Er sorgte offenbar dafür, daß die Blätter vor Fäulnis bewahrt wurden.
    Beinahe zu spät bemerkte der Oberst, daß die emporströmende Luft nicht identisch mit der Schiffsatmosphäre aus Wasserstoff, Ammoniak und Methan war. Sein Armbandmeßgerät zeigte eine sauerstoffhaltige Atmosphäre von etwa Terranorm an.
    Er geriet in Schweiß, als er daran dachte, in welcher Gefahr sie dadurch schwebten.
    Zwar war die Wasserstoffatmosphäre bedeutend dichter und dadurch schwerer und hinderte die dünnere und kältere Sauerstoffatmosphäre daran, aus dem Loch im Oberteil des Silos zu strömen.
    Aber schon sanken milchige Schwaden gleich gasförmigen Fingern von oben herab. Wasserstoff und Sauerstoff vermischten sich zu hochexplosivem Knallgas. Der kleinste Funke genügte, um den Silo zu zerreißen - und sie alle mit.
    Am Boden des Silos angelangt, ging er unverzüglich daran, einen kreisförmigen Teil zu desintegrieren.
    Durch das entstandene Loch quollen milchigweiße Schwaden.
    Yulsman Kirkpatrick atmete auf.
    Also befand sich unterhalb des Silos wieder die normale Atmosphäre!
    „Vorwärts!" flüsterte er Sulihac und der Mutantin zu. „In dreißig Sekunden müssen wir den nächsten Trakt erreicht haben."
    Er blickte hinauf, wo die ersten Linsenroboter herabschwebten. Dann warf er den fingerhutgroßen Thermalzünder zwischen die Blätter des unteren Gestell. In dreißig Sekunden würde eine 4000 Grad heiße Stichflamme daraus hervorschießen.
    Er stieß sich mit den Füßen am Rand des Loches ab und schwebte den Gefährten hinterher.
    Sie erreichten die Wandung, hinter der die nächste Etage liegen mußte. Aber das Schott war von außen verriegelt. Kurz entschlossen brannten der Oberst und Leutnant Sulihac mit den Desintegratoren ein Loch durch die Wand.
    Kaum befanden sie sich auf der anderen Seite, als sie von der Druckwelle einer Explosion gepackt wurden.
    Sie prallten heftig gegen die gegenüberliegende Seite des Flures. Nur ihre Individualschirme retteten ihnen das Leben.
    Kirkpatrick sah zu dem Loch, durch das sie gekommen waren. Er entdeckte dahinter ein wüstes Chaos aus verkohlten Blättern, Metallfetzen und abgestürzten Linsenrobotern.
    Fürs erste hatten sie ihre Verfolger abgeschüttelt.
    Rasch aktivierte er sein Impulstriebwerk und flog hinter Betty und Ambros her, die sich in ihren Energiesphären den Gang hinunterbewegten.
     
    *
     
    Nach einigen Minuten stießen sie auf eine Halle mit weiteren Silos. Die Behälter waren geöffnet, aber es gab keine Sauerstoffatmosphäre mehr. Auf den Drahtgestellen im Innern lagen schwärzlich verwelkte, zusammengerollte Blätter von der Art, wie sie im ersten Silo gewesen waren.
    „Die Schwingungsquelle ist nahe!" stieß Betty Toufry keuchend hervor. „Ich... ich kann bald nicht mehr!"
    Sie taumelte und preßte instinktiv die Hände gegen den Druckhelm, an den Stellen, hinter denen sich ihre Schläfen befanden.
    Yulsman Kirkpatrick biß sich auf die Unterlippe.
    Hoffentlich macht sie nicht ausgerechnet jetzt schlapp! dachte er. Ambros sieht auch nicht gut aus Der arme Kerl gehört in eine Klinik mit seinen halbverbrannten Lungen. Ein Wunder, daß er überhaupt noch durchhält.
    Er räusperte sich.
    „Wir kämpfen uns von jetzt an rücksichtslos durch! Wohin geht es?"
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher