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0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda
Autoren: Unbekannt
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Männer, gefolgt von Donald und Betty Toufry, in den Magnetschienenwagen stiegen, der sie zur nächsten Pfortenkuppel bringen sollte.
    „Seit wann?"
    „Seit sechs Wochen. Vor sechs Wochen hätte außerdem das planmäßige maahksche Versorgungsschiff eintreffen müssen. Es kam bis heute nicht."
    „Und Grek-1. hat keine Ahnung was passiert ist...?" Chiarinis Stimme klang gedehnt, und mit der Rechten gab er Betty ein Zeichen.
    „So sagt er jedenfalls", antwortete Lasca Muroto. Unter dem transparenten Helm wirkte sein schwarzes Gesicht beinahe grau. Das konnte allerdings auch ein Effekt der grellen Sektorbeleuchtung sein.
    „Er hat nicht gelogen", sagte Betty.
    Oberstleutnant Muroto drehte sich halb um und starrte Betty Toufry an.
    „Wie meinen Sie das, Miß Toufry? Ich denke, terranische Telepathen können keine Gedanken von Maahks lesen."
    Er winkte ab, als Kantor erschrocken auffuhr, und deutete auf die Stellschraube seines Helmsenders.
    Kantor Chiarini las, daß die Reichweite auf drei Meter eingestellt war; er atmete auf.
    „Das stimmt...", gab Betty gedehnt zu. „Aber ich habe im vergangenen Jahr ein Spezialtraining absolviert und kann wenigstens die Grundtendenzen maahkschen Denkens erfassen. Grek-1 hat wirklich nicht gelogen; ob er allerdings etwas Wesentliches ausgelassen hat, das vermag ich nicht zu sagen."
    „Hm!" machte der Minister nachdenklich. „Nehmen wir an, er kennt den Grund tatsächlich nicht. Hat er nicht wenigstens versucht, Hypersonden abzuschießen?"
    Der Oberstleutnant lachte humorlos.
    „Hat er. Doch die Sonden können bekanntlich die vierhunderttausend Lichtjahre nach Midway nicht überbrücken. Grek-1 ließ einen Fächer von zehntausend Mikrosonden abschießen, um die Hyperstreustrahlung von Andromeda in einem größeren Bereich aufzufangen. Dabei stellte sich heraus, daß es keine größeren Feldstürme im Leerraum gegeben hat. Daran liegt es also nicht."
    Kantor nickte langsam. Er blickte zurück zur RUBICON und sah, daß die Entladearbeiten inzwischen begonnen hatten. Das Schiff hatte viertausend Tonnen Versorgungsgüter für Lookout und die gleiche Menge für die terranische Besatzung auf Midway geladen.
    Er schaltete seinen Helmsender auf größte Reichweite und rief den Kommandanten der RUBICON.
    „Oberst Kirkpatrick", sagte er, „wieviel Tonnen Güter für die Maahks auf Lookout und Midway haben wir geladen?"
    „Für jede Station elftausend Tonnen, Sir", antwortete der Oberst.
    „Gut!" erwiderte Chiarini. „Lassen Sie alles auf Lookout ausladen!"
    Yulsman Kirkpatrick machte ein verblüfftes Gesicht.
    „Alles, Sir...?"
    „Sie haben es gehört. Ich sage Ihnen später, warum. Ende!"
    Nachdem er seinen Telekom wieder auf geringste Reichweite gestellt hatte, blickte er Lasca Muroto lächelnd von der Seite an.
    „Nun...?"
    Der Oberstleutnant erwiderte das Lächeln.
    „Es ist logisch, Sir. Warum sollen Sie mit elftausend Tonnen Gütern nach Midway fliegen, wenn Sie nicht wissen, ob dort jemand Verwendung dafür hat. Die Maahks hätten kein Verständnis dafür."
    Der Magnetschienenwagen hielt vor dem geöffneten Außenschott der Pfortenkuppel an. Betty Toufry, die Männer und der Roboter stiegen aus.
    Während sich das Außenschott der Schleuse hinter ihnen schloß und die ersten Schwaden der Wasserstoffatmosphäre in die Kammer quollen, nickte Chiarini dem Oberstleutnant zu und sagte: „Sie haben Fortschritte gemacht. Ihre Antwort verrät, daß Sie sich auf die Mentalität der Maahks einstellen können."
     
    *
     
    Die für Terraner reservierte Sektion auf Lookout Station lag am inneren Randsektor jener Scheibe, auf der die RUBICON gelandet war. Im Vergleich zu dem gigantischen Weltraumbahnhof war sie nur ein lamellenförmiges Segment.
    Selbstverständlich hatten die Angehörigen des terranischen Kontingents Zutritt zu den meisten anderen Anlagen, vor allem aber zu den Wissenschafts-Centern der doppeltürmigen Nabe. Überall dort aber mußten sie Raumanzüge tragen und ihre Schwerkraftabsorber einschalten. Nur in ihrem eigenen kleinen Bereich herrschte normale Erdschwere, normaler Luftdruck und eine der Terranorm entsprechende Atmosphäre. Die Temperatur lag konstant bei dreiundzwanzig Grad Celsius, weshalb die Terraner es sich angewöhnt hatten, in ihrer Sektion nur leichte Kleidung zu tragen: enge, röhrenförmige Hosen, Sandalen und kasakähnlich geschnittene leichte Hemden.
    Auch die weiblichen Mitarbeiter trugen Hosen, was Kantor Chiarini zu einigen zynischen
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