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0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
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geschafft haben.«
    Mayers Hände zitterten immer stärker. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Sie haben mir viel gesagt, Mr. Mayer, nur eins noch nicht: Wer ist Big Boss?«
    Der wie ein Greis wirkende Mann hob den Kopf. Ein Sonnenstrahl huschte durch das Fenster und beleuchtete das kranke Gesicht. Es wirkte jetzt weiß wie Milch.
    »Wie ist sein richtiger Name?«, fragte ich wieder. »Wie heißt der Satan, der mit Blüten spielt?«
    Die bläulichen Lippen zuckten. »Sie müssen mich vor ihm schützen, Agent Cotton«, lispelte Mayer verzweifelt. In den Augen stand ein flackernder Glanz, den die Angst auf die Pupillen tupfte.
    »Keine Angst, sagen Sie mir den Namen. Wir werden ihn verhaften und somit unschädlich machen.«
    Der kranke Mann beugte sich zu mir herüber und flüsterte mir den Namen.
    Ich machte ein überraschtes Gesicht.
    »Wirklich? Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    Dann hörte ich den Schuss. Laut kam das Echo zurück. Die Kugel war in die Wand eingeschlagen, auf die Mayer jetzt starrte. Ihm hatte dieser Schuss gegolten. Der Schütze musste am Fenster sein!
    »Mayer!«, rief ich.
    Der Schütze hatte nicht getroffen, weil Mayer sich zu mir gebeugt hatte, um mir den Namen von Big Boss zuzuflüstern. Ich sah zum Fenster hinaus.
    Die grünen Blätter eines kugeligen Ölbaums bewegten sich leise. Er stand genau vor dem Fenster. Dort musste der Mörder gestanden haben!
    Ich rannte zur Tür, die in den Garten führte, und riss sie auf.
    ***
    Vorsichtig sah ich um die Ecke. Im Zimmer selbst hatte mich der Schütze nicht sehen können. Doch jetzt war Vorsicht am Platz, um nicht wie ein Hase abgeknallt zu werden.
    Ich sah hinter den Ölbaum. Der Platz war leer. Ich lief schnell hinüber. Irgendwo auf der Straße sprang der Motor eines Autos an. Ich rannte um das Haus herum, den Weg zum Tor hinunter.
    Die Straße war leer.
    Ich ging zurück und suchte nochmals das Gelände um das Haus herum ab.
    Dann ging ich ins Haus zurück. Walt Mayer saß noch immer vorgebeugt in seinem Sessel. Er brachte keinen Laut hervor.
    Ich ging zum Telefon.
    Kurz daraüf hatte ich Captain Harding an der Strippe. »Komm heraus, James«, sagte ich. Ich nannte ihm Mayers Adresse und berichtete kurz, was geschehen war.
    »Wir kommen sofort, Jerry«, versprach Harding. »Bleib bitte so lange im Bungalow.«
    Als ich die Polizeiwagen hörte, ging ich nach vorn und stieß auf James Harding. Phil war ebenfalls mitgekommen und stellte sich neben uns. Ich berichtete den beiden, was ich von Mayer wusste.
    »Mayer wird dir für die Verhaftung dankbar sein, James, denn in der Zelle ist er vor der Rache des Big Boss sicher.«
    Der kranke Mann nickte zustimmend.
    »Okay«, sagte James und gab an zwei Cops den Befehl, Mayer mitzunehmen.
    »Und jetzt kommt mit. Wir fangen den Satan.«
    ***
    Bei der Papierfabrik schwenkte ich ein, und Hardings Wagen folgte mir, wie an einer Schnur gezogen.
    Als wir ausstiegen, fragte ich meine beiden Begleiter: »Ahnt ihr, wer Big Boss ist?«
    »Ich bin nicht sicher«, antwortete Harding.
    Phil überlegte.
    »Ich habe dir in Mayers Bungalow erklärt, mit wem ich hier gesprochen habe, James.«
    »Ja, mit Frank Fuller«, konstatierte Harding.
    »Habt ihr immer noch nicht geschaltet?«
    »Richtig«, rief Phil.
    »Du willst doch wohl nicht behaupten«, entrüstete sich James Harding, »dass Frank Fuller der Mann ist, den wir suchen?«
    »Es ist aber so. Frank Fuller ist Big Boss.«
    »Das glaube ich immer noch nicht«, sagte Harding.
    »Er muss es sein.«
    »Kaum zu fassen«, sagte Captain Harding. »Jahrelang kenne ich ihn. Man erlebt immer wieder die tollsten Überraschungen.«
    »Sprechen wir mit Fuller«, entschied ich.
    Der Wächter kam aus dem Glashaus herein, das am Tor stand.
    »Führen Sie uns zü Mr. Fuller«, sagte Captain Harding.
    »Sorry, Sir«, erwiderte der breitschultrige Mann mit dem viereckigen Gesicht »Mr. Fuller befindet sich nicht in seinem Büro. Er ist vorhin weggefahren.«
    Ich sah Captain Harding an. Dann wandte ich mich wieder dem Wächter zu. »Wo finden wir ihn?« Ich wusste, dass ein Mann wie Fuller bei Verlassen der Fabrik angeben musste, wo er auch außerhalb der Dienstzeit zu erreichen war.
    »Er befindet sich in seiner Wohnung«, gab der Wächter Antwort.
    »Wo wohnt Mr. Fuller?«
    »Woodway 37, Agent Cotton. Auf einem waldigen Hügel an der Cheasapeake-Bucht. In der Nähe von Sardellis Shop, falls Ihnen das ein Begriff ist.«
    Wir bedankten uns und zogen ab.
    Die Autos starteten und schossen
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