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0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
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und winkte mir zu.
    Wir stiegen in den alten, klapprigen Abschleppwagen, an dessen Heck sich ein kleiner Kran befand, und ratterten los.
    Sassi sang vor sich hin: »It’s a long way…«
    Ich schnupperte. »Ist der Wagen nicht in Ordnung, Sassi?«
    »Warum?«
    »Ich rieche’Rauch.«
    »Der Wagen ist es nicht, Mister.«
    Der Geruch nach Öl, Benzin, Gummi und Rauch verstärkte sich, je weiter wir die Straße hinauffuhren. Die Fahrbahn wand sich.
    In der nächsten Kurve erkannte ich eine schwarze Rauchsäule, die wolkig nach oben stieg.
    Es war genau an der Stelle, wo mein Wagen lag. Nach der nächsten Kurve sahen wir die Felsbucht, in die ich hineingerast war. Dort lag die Ursache der Brandwolke.
    Mein Wagen brannte lichterloh.
    Sofort hatte ich den Gedanken: Der Unbekannte versucht also, alle Spuren zu verwischen, nachdem sein Anschlag fehlgeschlagen war. Denn als ich den Fußmarsch begonnen hatte, waren nicht die geringsten Anzeichen eines bevorstehenden Brandes zu bemerken. Jetzt würde man nicht mehr feststellen können, warum die Bremsen des Ford versagt hatten.
    »Los«, rief ich, »wir müssen ihn löschen, bevor er endgültig ausgebrannt ist.«
    »Wird schwer sein, Mister«, gab Sassi zu bedenken.
    »Hast du einen Feuerlöscher im Wagen, Sassi?«
    Sassi fasste hinter sich und zog einen gelben Zylinder mit rotem Kopf hervor.
    Ich sprang aus dem Wagen und ging auf das brennende Wrack zu.
    »Vorsichtig«, rief Sassi aus seinem Abschleppkarren, »passen Sie auf, dass Ihnen der Wagen nicht um die Ohren fliegt, Mister.«
    Ich lief auf das brennende Auto zu und setzte den Löscher in Tätigkeit. Durch das zersprungene Heckfenster spritzte ich in den Wagen hinein.
    Die Flammen erstickten unter dem Pulver. Mit dem zweiten Löscher deckten wir alle Brandstellen ab.
    Das schwarze Wrack knackte und knisterte. Ab und zu stiegen noch blasse Rauchwolken hoch.
    ***
    Wir warteten ab, bis sich der ausgebrannte Ford abgekühlt hatte. Dann zog Sassi ihn aus dem Gestrüpp heraus.
    Er hievte ihn mit dem Kran hoch. Die Reifen der Hinterräder waren zwar verbrannt, aber die Felgen drehten sich noch. Langsam fuhren wir den Berg hinunter bis zu Sassis Werkstatt.
    »Die Bremsen versagten«, sagte ich. »Könnt ihr jetzt noch feststellen, warum?«
    Sassi kratzte sich am Kopf. »Muss das sofort sein, Mister?«
    Ich zog die Brieftasche und blätterte in den Scheinen. »Ich zahle gleich, wenn ihr herausbekommen habt, was ich wissen will.«
    Sassi nahm stramme Haltung an. »Geht in Ordnung, Mister. Wir werden ihn untersuchen.« Er steckte zwei Finger in den Mund und pfiff laut. Aus dem Werkstatttor kamen zwei Männer heraus.
    Sassi instruierte sie. Sie gingen zurück und holten einen fahrbaren Heber.
    »Sie können vorne warten«, sagte Sassi zu mir. »Ich komme zu Ihnen, wenn es soweit ist.« Dann legte er sich unter den Wagen.
    Ich schlenderte zum Glaskasten, in dem ein Lehrjunge saß, der den Dienst an den Zapfsäulen übernommen hatte. Der Junge sah mich groß an, dann beugte er sich wieder über das Heft, in dem er las.
    »Das ist eine glatte Geschichte, Mister«, erklärte Sassi, als er in den Glaskasten eintrat. »Ich habe den Wagen selbst untersucht. Die Bremen mussten versagen.«
    »Warum?«
    »Der Bremsschlauch wurde abgerissen, und die Seilzüge der Handbremse sind zerschnitten.«
    »Bist du sicher?«
    »Habe noch nie eine so glatte Schnittstelle gesehen, Mister. Ich staune nur, dass Sie nicht mit dem Wagen in den Abgrund gerast sind. Dann säßen Sie jetzt nicht hier.«
    Ich nickte.
    »Was soll mit dem Wagen geschehen, Mister?«, fragte Sassi.
    »Stellt ihn bei euch hier ab. Ich werde noch Bescheid geben.«
    »Geht in Ordnung, Mister.«
    Ich fragte nach den Kosten und zahlte.
    Gab es einen Zusammenhang zwischen meinem Besuch in der Papierfabrik und dem Anschlag auf mich? Vielleicht befürchtete jemand, dass ich ein Loch im Kontrollsystem der Fabrik entdecken würde.
    Darum wollte man mich zum Schweigen bringen.
    »Kannst du mich schnell in die Stadt, bringen?«, fragte ich Sassi.
    »Klar, Mister.« Als ich einstieg, warf ich einen Blick zu den Bergen zurück Dort war der Himmel jetzt klar und sauber.
    ***
    Mr. Huston, der mir den Ford vermietet hatte, sah aus wie ein Rabe, der mit hängenden Fittichen in einem Platzregen herumhopste, als ich ihm die Geschichte erzählte.
    Wir gingen in sein Büro, in dem ein junger Mann mit Igelhaarschnitt saß. Der Raum war vollgestopft mit Möbeln und roch nach Öl.
    Huston kramte in einem
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