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0372 - Expedition zur verbotenen Welt

Titel: 0372 - Expedition zur verbotenen Welt
Autoren: Unbekannt
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demzufolge auch als Sie alle. Ich habe mich nicht darum geschlagen, dieses Schiff zu übernehmen, aber unser oberster Chef, der bekanntlich Perry Rhodan heißt, hat mich dazu bestimmt. Unser aller Schicksal ist es also, miteinander auszukommen."
    Endlich öffnete Mareaux den Mund.
    „Damit haben Sie vollkommen recht, Sir", sagte er und räusperte sich vor den letzten Worten.
    „Ohne Zweifel", erwiderte Bontainer und sah ihm in die Augen. „Wir werden miteinander auskommen müssen. Und da ich glaube, dieses Schiff auch weiterhin zu führen, werde ich mich anstrengen müssen um Ihrem sicherlich sehr hohen Niveau auf die Dauer entsprechen zu können."
    Niemand erwiderte etwas auf diese Provokation.
    „Ich bin über Ihren eisigen Empfang weder erstaunt, noch beleidigt er mich", sagte Bontainer. Alles noch in leichtem, unverbindlichen Plauderton. Die erfahrenen Männer unter der Crew erkannten die kühle, präzise Art, die dahinter steckte und begannen sich zu wundern.
    „Leider bin ich Major Roune Mareaux übergeordnet. Leider hat Rhodan bestimmt, daß John Sanda mein persönlicher Assistent bleibt. Leider muß ich die Verantwortung auf den Großadministrator schieben. Ich hoffe aber, daß ich nicht zu den Maßnahmen greifen muß, zu denen ich als Schiffskommandant berechtigt bin; es würde kein schöner Flug werden. Es ist unproblematisch, eine dumme oder sture Mannschaft zu befehligen - wesentlich schwieriger ist es, eine derart hochspezialisierte Crew zu steuern, wie Sie es sind. Es würde mich wirklich freuen, wenn wir uns auf dem Umweg über die Sache näherkämen. Kennen Sie das Flugziel, Major?"
    Schweigend schüttelte Mareaux den Kopf.
    Bontainer lächelte sehr dünn und erklärte: „Das Ziel dieses Fluges ist der Planet Halut."
    Er stand auf.
    Betroffenheit zeichnete sich in den Gesichtern der Crew ab.
    „Sie müssen natürlich annehmen, daß Rhodan auf einem solch wichtigen Flug nur einen Spitzenkönner brauchen kann", sagte Bontainer lächelnd. Er spürte, wie die Befremdung über diese Äußerung ihm förmlich entgegenschlug wie eine Brandungswelle. „In der Tat bin ich nichts anderes als ein zaghafter, liebenswürdiger, oft von Skrupeln geplagter Kommandant, der förmlich um Ihr Mitleid und um Ihre Hilfe bittet. Der Geist des Toten schwebt hier im Schiff. Und wenn es in den nächsten Tagen zu okkulten Dingen kommt, werde ich mich zitternd in meiner Kabine verkriechen."
    Er stand auf, ohne zu lachen.
    „Übrigens", sagte er und wandte sich an den Major, der seinen Ohren nicht mehr zu trauen schien.
    „Würden Sie bitte die Liebenswürdigkeit besitzen, mir meine bescheidenen Räume zu zeigen und anzuregen, daß meine beiden Freunde, ohne die ich niemals reise, und das Gepäck ins Schiff gebracht werden?"
    „Selbstverständlich, Sir!" sagte Major Mareaux halblaut. Bontainer machte neben ihm einige Schritte zum Antigravschacht, dann blieb er stehen, als habe er etwas vergessen.
    „Noch etwas", sagte er. „Es scheint Rhodan etwas zu pressieren. Wir müssen uns beeilen."
    Dann wurde seine Stimme plötzlich hart, gelassen und kalt wie Eis.
    „Das Schiff ist in genau fünfundzwanzig Minuten startfertig. In sieben Minuten sind sämtliche Männer an ihren Posten, und in fünfunddreißig Minuten werden wir Rhodan und die vier Haluter entsprechend empfangen. Bitte, richten Sie sich nach den Zeitangaben. Ich müßte Ihnen sonst eine kleine Schau zeigen, und das möchte ich vermeiden. Fremdes Schiff, Sie verstehen? Fragen Sie Sanda, Mareaux!
    Er wird Ihnen sagen, daß der Rekord der EX-2333 bei zwölf Komma drei Minuten stand."
    Major Mareaux schloß die Augen, öffnete sie wieder und kniff sie zu kleinen Spalten zusammen.
    „Das Schiff-EX-2333 ist als Totalverlust abgebucht worden, Sir!" stieß er leise hervor. Bontainer lächelte ihn gewinnend an.
    „Natürlich", sagte er, „aber ich weiß, daß ich dieses Schiff hier nicht verlieren werde. Weder durch einen Dolan noch durch menschliche Unzulänglichkeit. Glauben Sie es denn... bei einer solchen Crew im Kommandostand?"
    Er ließ fassungslose und dann nachdenkliche Männer zurück, sah auf die Uhr und deutete kurz auf den leuchtenden Bordchronometer. Dann ging er neben dem schweigenden Major in die Richtung, in der die Kapitänsräume lagen.
     
    *
     
    Wie alles, was der Großadministrator plante, war auch diese kleine Expedition trotz der Schnelligkeit hervorragend geplant.
    Noch während die Signale zur Startvorbereitung durch das Schiff gellten,
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