Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0372 - Expedition zur verbotenen Welt

Titel: 0372 - Expedition zur verbotenen Welt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es ist, gehen Sie dort hinunter, wo wir waren, sehen sich die Taten Ihrer werten Vorväter an und multiplizieren dies mit zehntausend. An dem zehntausendfachen Elend und an der Vernichtung unschuldigen Lebens sind Sie alle schuld."
    „Terraner!" donnerte Khana. „Sie machen, daß ich mich vergesse!""Sie sind alt und würdig. Ehe Sie sich vergessen, hören Sie lieber zu, denn ich bin gleich fertig.Sie alle unterstützen die bevorstehende Großoffensive der Zweitkonditionierten direkt, wenn sie sich unserem Forschungsersuchen nicht beugen. Sie tun dann nichts anderes, als die gleiche Vernichtung fördern, wie sie Ihre Ahnen aktiv betrieben. Darüber sollten Sie erhaben sein. Ist es für die friedliebenden, klugen Wesen von Halut, die unsere Freunde sind, nicht besser und richtiger, sie helfen uns, damit wir die Galaxis von Wesen retten, die aussehen wie Haluter, die denken wie Haluter, die töten wie Haluter - wie jene gestorbenen Haluter vor fünfzigtausend Jahren in der Vergangenheit?
    Das ist Ihrer, Khana, nicht würdig.
    Und ich halte keinen der anderen Haluter für fähig, auch nur ernsthaft daran zu denken, an milliardenfachem Massenmord schuld zu sein. Wenn Sie unter allen Völkern der Milchstraße als Mörder gelten wollen, verbieten Sie uns den Aufenthalt hier, bestrafen Sie uns. Wenn Sie Halut als Symbol des Friedens in die Galaxis projizieren wollen, dann helfen Sie uns!
    Khana - denken Sie! Helfen Sie sich und uns. Helfen Sie der Galaxis!"
     
    *
     
    Waxo Khana schwieg genau fünf Minuten lang, dann antwortete er auf seine Art, indem er einen Knopf in den kostbar verzierten Armlehnen seines Sessels berührte. Innerhalb einer Sekunde verschwanden die energetischen Mauern. Das bedeutete: Freiheit.
    Bontainers Minikom sprang an. Perry Rhodans Stimme war zu hören, und Bontainer drehte die Lautstärke auf.
    „Skipper!" sagte Rhodan. „Wollen Sie meinen Job haben? Sie sind der perfekte Kronanwalt des Solaren Imperiums. „ Bontainer lachte müde.
    „Ihre Stellung können Sie behalten, Sir. Die Verantwortung für die kommenden Ereignisse ebenfalls.
    Ich weiß, daß es jetzt erst richtig losgehen wird. „ „Ich glaube es auch. Wir erwarten euch alle hier."
    Bontainer ging hinauf zu Khana.
    „Ich danke Ihnen, Waxo Khana', sagte er halblaut. „Die Terraner danken Ihnen. Wir werden zusammen Haluter und Terraner, jene Waffe suchen, die Ihre Ahnen so plötzlich friedfertig machen konnte. Und wir werden sie finden, koste es, was es wolle. Dafür haben Sie sich, Waxo, die Liebe und Anerkennung eines jeden Terraners innerhalb des Imperiums eingehandelt. Ihre Weisheit wird nur noch von Ihrer Freundschaft übertroffen."
    Er streckte Khana die Hand entgegen.
    John Sanda sagte eine Stunde später, als sie dem Großadministrator gegenübersaßen, daß dies wohl der merkwürdigste Händedruck seiner gesamten Flottenkarriere gewesen sei.
    Später taumelte Bontainer, mehr als er ging, zu seiner Kabine. Drei Meter vor der Tür rief ihn jemand an.
    „Kommandant!"
    Langsam drehte sich Bontainer herum.
    „Ja? Sie, Mareaux?"
    Mareaux blieb dicht vor ihm stehen.
    „Skipper" sagte er gepreßt, „ich bin kein Mann langer Worte... aber jetzt sehe ich viele Dinge grundlegend anders. Wie stelle ich es an, in den Kreis Ihrer Freunde aufgenommen zu werden?"
    Mit letzter Kraft schüttelte Bontainer seine Hand.
    „Indem Sie schnell begreifen, daß niemand zu groß oder zu alt ist, um einen Irrtum zu korrigieren; daß Vorurteile, gleich welcher Art, stets eine Dummheit sind; daß jemand, der gern denkt, nicht automatisch ein Eierkopf ist und daß sinnvoll wäre, morgen, nachdem ich ausgeschlafen habe, mit einer vollen Flasche und einigen netten Kerlen in meiner Kabine zu erscheinen, um der Mannschaft nicht das lasterhafte Bild betrunkener Offiziere zu bieten. Gute Nacht, mein Freund."
    Er warf die Tür hinter sich zu.
    Über den runden, uralten Hügeln von Halut erschienen die ersten Strahlen der matten Sonne. Die nächsten Tage würden härter sein als die, die hinter den Männern lagen.
     
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher