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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schmerzte von dem Schlag, mit dem Eysenbeiß ihn betäubt hatte.
    Der Reporter erhob sich. Er sah sich um. Er konnte Eysenbeiß nicht mehr sehen. Aber sein Machtkristall lag in erreichbarer Nähe. Ted nahm ihn an sich. Da hörte er unten Schwerter klirren. Er eilte die Treppen hinunter. Jedes Auftreten verursachte Schmerzen in seinem Kopf. Aber er stand es durch. Als er noch zwei Etagen über dem Boden war, sah er Eysenbeiß sich drehen, um zur Hölle zu fahren.
    Mit dem Zauberschwert!
    Ted setzte den Machtkristall ein. Ein Blitz huschte Eysenbeiß nach und erreichte ihn während seines Verschwindens. Ted taumelte. Die Konzentration auf die hohe Energiestärke, die er einsetzte, raubte ihm fast die Besinnung. Aber er hatte Erfolg, auch wenn der Kristall wiederum nur mit einem geringen Teil seiner eigentlichen Leistungsfähigkeit arbeitete.
    Aber das Tor zur Hölle blieb geöffnet! Und etwas von der Dhyarra-Energie ging auch auf Eysenbeiß über. Er fühlte, wie es mit schier unglaublicher Stärke an ihm zerrte. Es war wie ein Magnet, der ihn zurückreißen wollte in die Jenseitswelt.
    Er kämpfte dagegen an.
    Die Energie sprang auf das Dhyarra-Schwert über. Er konnte es kaum noch halten. Aus dem gerade noch verspürten Triumph wurde Schrecken und Zorn. Er war mittlerweile zu geschwächt, um das Tor in die Hölle schließen zu können. Er wußte, daß es für ihn jetzt nur noch zwei Möglichkeiten gab – das Schwert loszulassen oder sich wieder mit zurückreißen zu lassen.
    Ließ er es los, verlor er, worum er so lange gekämpft und gerungen hatte. Hielt er es fest, war es fraglich, ob er eine Chance gegen Zamorra und seine Begleiter hatte.
    Er ließ das Schwert los.
    Es verschwand aus seinen Händen, aus der Höllensphäre. Und langsam, ganz langsam, begann der Durchgang sich wieder zu schließen…
    Ein zorniger Eysenbeiß kehrte in sein Refugium zurück und versuchte sich zu erholen. Sein finsterer Geist sann auf Rache.
    ***
    Mit aller Kraft versuchte Ted Ewigk den Kontakt nicht abreißen zu lassen, den er geschaffen hatte. Mit seinem Dhyarra-Kristall hielt er durch das Tor zwischen den Welten hindurch Eysenbeiß und auch das Schwert gepackt, entließ beide nicht mehr aus seinem Griff. Langsam wechselte er vom Mann zum Schwert über, ließ bei Eysenbeiß locker und konzentrierte sich auf das Schwert selbst. Er zerrte daran, versuchte es zurückzuholen.
    Währenddessen jagten glutende Feuerströme aus dem Tor hervor, Schwefeldämpfe wallten und entzündeten sich, sprühten Funken, regneten Säure ab. Das Höllenfeuer aus dem tiefen Schlund breitete sich immer weiter aus. Es war wie eine abbrennende Ölbohrstelle. Die Fontäne wurde immer größer, die Flammen krochen über den braunen Stein und setzen auch ihn in Brand.
    Zamorra und Nicole waren längst vor diesem heißen Inferno zurückgewichen.
    Schritt um Schritt, Meter um Meter. Es wurde immer heißer in dem Felsenkessel. Aber Ted ließ nicht locker. Die Konzentration kostete ihn unglaublich viel Kraft, und immer wieder wollte der Dhyarra-Kristall »abrutschen«, aber Ted zwang ihn, seine Beute festzuhalten und heranzuzerren, auch wenn die meiste Energie in der grünlichen Jenseitswelt einfach versickerte.
    Er wollte das Schwert nicht aufgeben! Gryfs Plan sollte nicht umsonst gewesen sein! Es war ihnen darum gegangen, den ERHABENEN in eine Falle zu locken und ihn unschädlich zu machen, nicht aber das Schwert ausgerechnet an Eysenbeiß zu verlieren.
    Im Kessel setzte eine Fluchtbewegung ein. Die überlebenden ausgedörrten Zombies eilten die Steintreppen hinauf und suchten weiter oben ihr Heil in der Flucht. Das Höllenfeuer brannte immer größer und immer heißer.
    Aber dann endlich schwebte das Schwert aus dem Feuer hervor! Die Klinge glühte, und der im Griff eingelassene Dhyarra-Kristall leuchtete unglaublich hell. Ted ließ das Schwert zu sich heranschweben. Das Tor zur Hölle schloß sich.
    Der Flammennachschub blieb aus. Langsam ebbte das Feuer ab, verkleinerte sich. Die Felsen brannten nicht mehr, kühlten knisternd und zerspringend ab. Lange Risse zogen sich durch das Gestein, und hier und da brachen größere Brocken heraus, zerpulverten noch während des Fallens zu Staub.
    Nur der bestiale Gestank nach Schwefel und nach verschiedenen Säuren blieb. Es würde geraume Zeit dauern, bis die Ausdünstungen sich niederschlugen. Denn Wind ging hier unten so gut wie gar nicht…
    Ted Ewigk entließ das Zauberschwert aus seinem magischen Griff. Excalibur
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