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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Luft auf Eysenbeiß zu…
    ***
    Der Herr der Hölle weidete sich an der Verblüffung seiner Gegner, als er mit der Kraft seines Amuletts das Schwert schweben ließ. Die wirkende Kraft an sich war nicht zu erkennen.
    Auf diese Weise schaltete er einen Trick Zamorras und seiner Gefährtin aus. Sie hatten keine Chance, etwas gegen ihn unternehmen zu können.
    Damit hatten sie wohl nicht gerechnet…
    Schließlich wußten sie ja, daß seine magischen Fähigkeiten auf anderem Gebiet lagen!
    Er fühlte aber, daß nicht alles so funktionierte, wie es eigentlich sollte.
    Er mußte seine Anstrengungen ständig verstärken. Das Schwert schien schwerer und schwerer zu werden. Er begann vor innerer Anstrengung zu zittern. Es hatte jetzt die halbe Entfernung zu ihm zurückgelegt.
    Warum arbeitete das Amulett nicht mehr korrekt?
    Er fürchtete plötzlich, daß er es nicht mehr schaffen konnte. Immer mehr Kraft mußte er einsetzen, um das Schwert zu halten, immer weniger konnte er auf die Vorwärtsbewegung aufwenden. Das Schwert wurde langsamer.
    Und dann sank es ab…
    Nein! schrie es in Eysenbeiß. Nein! Es muß zu mir… es muß…
    Aber die Kraft ließ immer mehr nach. Das Amulett verausgabte sich rasend schnell, und genauso schnell entzog es auch Eysenbeiß Kraft. Er zitterte, hatte Mühe, sich aufrecht zu halten.
    Da schlug das Schwert auf dem Stein auf, war ihm endgültig entglitten.
    Er löste den wirkungslos gewordenen magischen Griff. Er sah das Zauberschwert gut fünfzehn Meter unter sich auf der ersten der steinernen Galerien liegen. Und er sah, wie Nicole Duval sich von der Seite langsam heranbewegte. Während er sich nur auf das Schwert konzentriert hatte, hatte sie ihren Standort verändert. Nur Zamorra kauerte noch am selben Platz.
    Eysenbeiß erschrak.
    Er mußte Nicole Duval daran hindern, das Schwert zurückzuholen.
    »Stehenbleiben«, stieß er hervor. Sie konnte es nicht gehört haben.
    »Stehenbleiben«, schrie er noch einmal mit voller Lautstärke. »Ich bringe ihn um… bleib, wo du bist!«
    Tatsächlich verharrte Nicole Duval mitten in der Bewegung.
    Aber damit war im Augenblick nur eine Patt-Situation erreicht. Wenn er das Schwert holen wollte, mußte er Ted Ewigk, seine Geisel, hier oben zurücklassen. Er mußte nach unten steigen. Er war aber zu geschwächt.
    Ewigk mit sich zu schleppen.
    Und das Amulett war jetzt fast ausgeschaltet. Es würde ihn nicht einmal mehr vor einem Angriff schützen können.
    Diese Jenseitswelt saugte die Magie in sich auf wie ein trockener Schwamm das Wasser.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Er mußte es irgendwie schaffen, an das Schwert heranzukommen! Aber wie?
    Er überlegte, ob er von Nicole Duval verlangen sollte, daß sie es ihm brachte. Aber noch während er sich betrachtete und nachdachte, nahm er aus den Augenwinkeln etwas Schwirrendes wahr. Er fuhr herum.
    Das Schwirrende funkelte und jagte wie ein Geschoß in gerader Linie auf ihn zu. Er konnte nicht mehr ausweichen. Das Geschoß traf seine silberne Gesichtsmaske und versetzte ihm damit einen heftigen Schlag. Er taumelte. Die Benommenheit war wieder da. Im Versuch, sich abzufangen, stolperte er über den am Boden liegenden Ted Ewigk und stürzte über die Kante der Galerie eine Etage tiefer.
    ***
    Während sich Zamorra noch fragte, wie Eysenbeiß, der doch weder Dämon noch Magier war, das Zauberschwert schweben ließ, überlegte er auf einer zweiten Ebene, was er dagegen tun konnte. Es war damit zu rechnen, daß auch die Magie, die Eysenbeiß verwendete, hier auf Dauer keinen Bestand hatte. Sie mußte denselben Handicaps unterliegen wie alles, was sie bislang erlebt hatten – mit Ausnahme jener Art von Magie, die hier zu Hause war.
    Aber vielleicht schaffte Eysenbeiß es ja doch, das Schwert in seine Gewalt zu bringen. Daß Nicole sich seitwärts absetzte, um sich ihm zu nähern, half da nicht viel. Zudem hatte Zamorra noch die weitergehende Befürchtung, daß Eysenbeiß Ted durchaus nicht verschonen würde, wenn er das Schwert erst einmal hatte. Immerhin war Ted ein Gegner der Höllischen, und die Gelegenheit würde wahrscheinlich nie wieder so günstig sein wie jetzt…
    Zamorra wog den Dhyarra-Kristall in der Hand.
    Er wußte inzwischen, daß er Eysenbeiß damit nicht von Ted wegschleudern konnte. Die Kraft des Kristalls zweiter Ordnung reichte dazu hier nicht aus, unter diesen Extrembedingungen. Es mußte also etwas anderes geschehen.
    Zamorra konzentrierte sich auf den aktivierten Kristall und
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