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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis
Autoren: Unbekannt
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mit langen Schritten auf den Gleiter zu. Eine Horde von Elstern war hinter ihm her. Mainart hatte die Arme erhoben und sie schützend über den Kopf gelegt. Paol feuerte eine Salve, die Mainart vermutlich die Haut versengte. Aber er hatte Erfolg. Zwei der Ungeheuer die dem langen Sergeanten am dichtesten auf den Fersen waren, erhielten Volltreffer und stürzten zu Boden.
    Mainart warf sich in Deckung. Paol machte ihm Platz.
    „Sie reden miteinander!" schrie Mainart außer sich. „Sie rufen einander Befehle zu!"
    Paol hörte ihn kaum. Die Bedeutung des Gesagten ging ihm erst allmählich auf. Vorläufig hatte er alle Hände damit zu tun, die Elstern vom Vordringen abzuhalten. Sie hatten herausgefunden, daß zwei ihrer Opfer sich unter dem Fahrzeug versteckt hatten, und berannten es von allen Seiten. Paol feuerte, was der Blaster hergab. Mainart hatte sich herumgewälzt und schoß nach der anderen Seite. Zwei oder drei Elstern kamen so dicht heran, daß Paol ihre Knopfaugen glitzern sehen konnte. Er registrierte irgendwo im Hintergrund seines Bewußtseins, daß sie nicht in Wirklichkeit Vögel waren, eher Fledermäuse. Sie waren nicht gefiedert, sondern trugen ein ruppiges Fell etwa wie ein Terrier. Nur die Haut der weiten Flügel war glatt und kurzhaarig.
    Die beiden Blaster brachten Tod und Vernichtung unter die blutdürstigen Angreifer. Über dem Klatschen der Flügelschläge hörte Paol ihre Stimmen, piepsig, hochfrequent und dennoch artikulierte Laute formen. Mainart hatte recht. Sie sprachen miteinander. Sie waren intelligent. Es mußte einen Weg geben, sich mit ihnen zu verständigen.
    Aber jetzt war nicht die Zeit, danach zu suchen, entschied Paol und erledigte mit einer weit gefächerten Salve vier Elstern, die bis auf fünf Meter an den Gleiter herangekommen waren.
    Plötzlich gewann das klatschende Schwingengeräusch an Intensität. Paol erschrak, weil er sich im ersten Augenblick keine andere Erklärung ausdenken konnte, als daß die Elstern Verstärkung erhalten hatten.
    Dann hörte er Mainarts triumphierenden Schrei, und im gleichen Augenblick sah er, was geschah. Die Elstern hatten aufgegeben. Die wenigen, die noch am Leben waren, hoben sich mit hastigen Flügelschlägen von der Lichtung und glitten dicht über die Baumwipfel des Dschungels davon.
    Paol blieb zwei oder drei Minuten lang liegen, bis er sicher war, daß keine Gefahr mehr bestand. Mainart folgte seinem Beispiel. Dann krochen sie unter dem Gleiter hervor. Die Luft, die vorher von den fremdartigen Düften des Dschungels erfüllt gewesen war, stank jetzt. Dünne Rauchsäulen stiegen hier und dort von den Überresten der Elstern auf. Ofar lag kaum zehn Meter vom Gleiter entfernt. Die Elstern waren in Scharen über ihn hergefallen und hatten seine Montur völlig zerfetzt. Er hatte wenigstens ein Dutzend Schnabelhiebe erhalten, und jeder einzelne zeigte die charakteristische, grünblaue Verkrustung, die zum erstenmal an Dunko Tames festgestellt worden war. Es war keine Spur von Leben mehr in ihm.
    Phillip blieb zunächst verschwunden. Erst als sie auf der Ostseite der Lichtung zu suchen begannen, entdeckten sie ihn. Er mußte versucht haben, unter den angreifenden Elstern hindurch auf die andere Seite des Gleiters zu fluchten und von dort aus die sichere Deckung des Fahrzeugs zu erreichen. Er hatte nur drei Schnabelhiebe erhalten, war jedoch genauso unwiderruflich tot wie Korporal Ofar.
    Paol spürte, wie eine Verwandlung mit ihm vorging. Er war wieder in der Lage, Gefühle zu empfinden, die sich nicht ausschließlich auf den Drang zu überleben konzentrierten und das erste, was er empfand, war blinder, alles überschwemmender Zorn.
    Er trat zu einer der toten Elstern. Ein Treffer in den Mittelleib war ihr Verhängnis gewesen.
    Der daumendicke Energiestrahl war glatt durch den Körper hindurchgegangen, ohne schwerwiegende Verbrennungen hervorzurufen. Der Rumpf, schlank und schwanzlos endend, war knapp einen Meter fünfzig lang. Ein einziges, stämmiges Bein mit einem tellerförmigen Fuß drang aus dem Hinterleib. Der Schwingenansatz war eine halbe Handbreit unterhalb der Schulter. Aus der Schulter selbst, halswärts versetzt, drang ein Paar dünner Greifarme, mit langfingrigen, sechsgliedrigen Händen bewehrt. Der Hals war dünn und kurz, selbst im Tode noch beweglich wie ein Stück Schaumgummi. Der Schädel war kugelförmig, etwa dreißig Zentimeter durchmessend, und hatte als hervortretendste Merkmale den langen, spitzen Schnabel und ein Paar
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