Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0366 - Das Todeslied der Testpiloten

0366 - Das Todeslied der Testpiloten

Titel: 0366 - Das Todeslied der Testpiloten
Autoren: Das Todeslied der Testpiloten
Vom Netzwerk:
spielte auch, allerdings nicht so leidenschaftlich wie ich. Wir trafen uns hier, genau wo wir jetzt sitzen, wieder.«
    »Und was wollte Bill Fort von Ihnen, Talker?« fragte ich.
    »Ich erzählte von meinem Verlust. Er gab mir zweihundert Dollar. Leihweise, wie er sagte. Ich sollte sie ihm zurückgeben, wenn ich gewonnen hatte. Ich habe noch genau in Erinnerung, was er dann sagte: ,Zwei gute Bekannte wie wir müssen sich gegenseitig helfen, Rex.’ Dann verschwand er.«
    Ich nippte an meinem Drink.
    »Es dauerte gar nicht lange, da tauchte er wieder auf. Ich weiß nicht, ob er damit gerechnet hatte, auf jeden Fall war ich wieder einmal pleite. Mein letzter Jeton lag im Kasten für die Croupiers. Und ich hatte eine Menge Schulden.«
    »Und er bot Ihnen wieder Geld an, Talker?« fragte Phil.
    »Ja.«
    »Wieder leihweise?«
    »Ja. Erst nachher fragte er mich, ob ich ihm einen Gefallen tun könnte. Er brauche vier Sprengladungen. Es sei doch für mich eine Kleinigkeit, so etwas aus dem Dienst zu besorgen. Ich habe mich immer noch gesträubt. Ich bin schon lange Soldat, Mr. Cotton, und wußte, was für eine schwere Verfehlung ich begehen würde.«
    »Hat Bill Fort Ihnen nicht gesagt, was er mit den Sprengladungen tun wolle?«
    »Nein. Ich habe ihn gefragt, aber er wollte es nicht sagen. Er meinte, ich hätte das Geld, und das solle mir genügen.«
    »Aber mußten Sie sich nicht denken, daß Verbrechen mit den Sprengladungen geplant waren?«
    »Wieso? Ich kannte Bill als einen guten Freund, und ich dachte nicht an ein Verbrechen.«
    »Ist das so leicht, an die Sprengladungen heranzukommen?« wollte Phil wissen.
    »Keineswegs. Aber ich bin schon lange im Depot und dort als guter Soldat bekannt. Niemand traute mir deshalb so eine Handlung zu. Ich traf mich hier in Las Vegas mit Bill Fort und übergab ihm den Sprengstoff.«
    »Wie ich mir denke, haben Sie keinen Cent mehr von dem Geld, Talker«, sagte ich.
    Er senkte den Kopf. »Sie haben recht.«
    »Haben Sie sich nicht Gedanken gemacht, als Sie von den Attentaten in Muroc hörten?«
    »Nein, an einen derartigen Zusammenhang habe ich nie gedacht. Aber eben habe ich erfahren, daß die Anschläge tatsächlich mit dem von mir gelieferten Sprengstoff verübt worden sind.«
    »Eben?«
    »Ja. Vorhin war Bill hier. Er verlangte von mir die Beschaffung von zwei weiteren Ladungen.«
    »Hier im Club?«
    »Er hatte es eilig. Ich widersetzte mich. Ich wollte nichts mehr mit solchen Geschäften zu tun haben. Denn ich zitterte sowieso schon jeden Tag vor einer plötzlichen Kontrolle. Wie ich mich dabei herauswinden konnte, wußte ich noch nicht. Doch Bill Fort erpreßte mich.«
    »Wie?«
    »Er sagte mir, was mit den ersten Sprengladungen geschehen war. Er schob mir eine Mitschuld an den Attentaten und dem Tod der beiden Piloten zu. Und wenn ich nicht weiter mitmachen wollte, würde ich Unannehmlichkeiten haben. Er wolle nur noch zwei Ladungen haben, dann würde er nie mehr an mich herantreten.«
    Ich dachte an die beiden Testmaschinen in Muroc, die noch übriggeblieben waren.
    »Haben Sie zugesagt, Talker?« wollte ich wissen.
    »Wie gesagt, er hatte nicht viel Zeit. Hinter diesem Club befindet sich ein großer Swimmingpool. Dorthin soll ich kommen, um Einzelheiten zu besprechen. Er will mich am großen Sprungturm treffen.«
    »Wann?«
    »Um Mitternacht. Ich werde nicht hingehen. Jetzt habe ich Ihnen alles gestanden und werde auch Colonel Stirling davon erzählen. Man soll mich bestrafen. Ich nehme alles auf mich. Ich sehe ein, daß ich falsch gehandelt habe und fühle mich durch mein Geständnis erleichtert.«
    Er schwieg. Ich überlegte.
    »Talker«, sagte ich dann, »Sie werden doch zu dem großen Sprungturm gehen.«
    »Ich soll mit Bill Fort verhandeln?«
    »Ja. Mein Kollege und ich werden in der Nähe sein. Tun Sie so, als wenn Sie uns heute abend nicht gesehen hätten. Wir werden im richtigen Augenblick zupacken und Bill Fort fangen.«
    »Eine Falle also?«
    »Ja, Sie sind der Köder. Wollen Sie?«
    »Wenn ich Ihnen damit einen Gefallen tun kann, gerne.«
    »Dann gehen Sie jetzt. In einer halben Stunde ist es Mitternacht.«
    Er verschwand.
    »Und wenn er aus der Reihe tanzt?« sagte Phil. Talker ging an den Roulettetischen entlang. »Du hättest ihn vielleicht doch nicht laufenlassen sollen, Jerry. Du vertraust ihm zu sehr.«
    »Ich gebe zu, wir gehen ein Risiko ein. Doch was nützt es uns, wenn wir ihn jetzt verhaften? Nicht viel. Bill Fort und wer sonst noch hinter diesen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher