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0364 - Die grüne Bestie

Titel: 0364 - Die grüne Bestie
Autoren: Unbekannt
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etwa dreißig Zentimetern an, „... aber oho!"
    „Man sagt ihm nach, er hätte Gedanken lesen können", ergänzte Lustikow.
    „Er konnte noch viel mehr." Der Mausbiber machte eine resignierende Handbewegung. „Dem Bericht eines Einsatzkommandos zufolge verband er sich mit dem sogenannten Zeitauge der Ahnen Luns zu einer Einheit. Danach verschwand er und tauchte nie wieder auf. Mit ihm zusammen wäre es eine Leichtigkeit gewesen, ein Epos zu dichten."
    „Das klingt beinahe wie ein Märchen", murmelte Tschu. „Ein Zwerg-Roboter, der Gedanken lesen und dichten kann..."
    Der Chefredakteur zog eine Grimasse.
    „Lucky Log hin - Lucky Log her! Gucky, du hattest mir versprochen, ein Epos zu liefern - und das war gewiß nicht, bevor der komische Roboter verschwand."
    „Nein", gab der Mausbiber kleinlaut zu, „und ich will mein Versprechen auch halten. Aber zur Zeit kann ich mich einfach nicht konzentrieren. Die Dunkelwolke, die Protoalgen und die Bestien - alles geht mir ständig im Kopf herum."
    „Das ist doch die richtige Mischung!" rief Lustikow. Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    „Ginge es nicht so: Die Bestien hausen im finsteren All, umgeben vom Protoalgenschwall..."
    Tschu Piao-Teh lachte schallend.
    „Was gibt es da zu lachen, mein Freund?" erkundigte sich Wladimir finster.
    „Gehen Sie mal vor Ihre eigene für und schauen Sie sich den Spruch an den Sie dort aufgehängt haben!" sagte Tschu. Verwirrt sah er Gucky an. Der Mausbiber fuchtelte mit den Händchen in der Luft herum und versuchte zu zwinkern.
    Wladimir Lustikow erhob sich und ging hinaus. Nach einigen Minuten kam er zurück, stellte sich vor den Mausbiber und fragte mit drohendem Unterton: „Was ist das?"
    Er hielt Gucky die Rückseite des Schildes unter die Nase.
    „Lies!"
    „R... m.. rote Rüben", stammelte der Mausbiber. „Titi... tiefgefrorene Momo... Mohrrüben bordeigener Zzzz... Züchtung..."
    „Aha!" rief Lustikow triumphierend. „Und wer ist der Hauptabnehmer dieser Mohrrüben?"
    „Ii... ich", gestand Gucky kleinlaut.
    „Hah!" machte der Redakteur. „Also kannst du dichten, wenn du nur willst! - Was bedeutet das eigentlich: Getretener Quark wird breit, nicht stark...?"
    „Ddd... das ist eine Blume... äh... eine verblümte Kritik an den Entwürfen unseres Borddramatikers."
    „Ach, so!" entfuhr es dem Chefredakteur. „Den meinst du? Und ich dachte schon... Hm! Das trifft tatsächlich den Nagel auf den Kopf."
    Gucky zeigte plötzlich wieder Lebensfreude - und seinen Nagezahn.
    „Na, siehst du!" schrillte er. „Ich bin Klasse, was?"
    „Ja...!" erwiderte Lustikow gedehnt. „Und deshalb wirst du auch sofort mit deinem Epos beginnen.
    Hier! Auf der Stelle!"
    Tschu Piao-Teh erhob sich.
    „Dann darf ich mich wohl verabschieden..."
    Hastig verließ er das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Auf dem Weg zur Kommandozentrale schüttelte er immer wieder den Kopf. Er hätte nie geglaubt, daß das, was er soeben erlebt hatte, während einer Situation möglich war, in der die nächsten Minuten bereits den Tod über sie bringen konnten.
     
    *
     
    Auf dem Weg zur Zentrale begegnete er dem Plophoser Dr. Armond Bysiphere.
    Der Hyperphysiker stand mit gesenktem Kopf auf dem Transportband, und Tschu wäre beinahe mit ihm kollidiert, als er das Band mit einem Sprung überqueren wollte.
    Die Männer hielten sich aneinander fest, bis sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatten.
    „Verzeihung!" sagte Tschu.
    „Entschuldigen Sie bitte", erklärte Bysiphere.
    Beide mußten plötzlich lachen.
    „Wollen Sie etwa auch zur Konferenz?" fragte der Plophoser.
    „Konferenz...?" fragte Tschu zurück. „Nein, ich will in die Zentrale zum Großadministrator."
    „Der ist im Kleinen Konferenzsaal. Kommen Sie am besten gleich mit."
    „Nein!" stöhnte der Kosmopsychologe. „Nicht schon wieder! Das Leben an Bord besteht ja fast nur noch aus Konferenzen."
    Der Hyperphysiker seufzte.
    „Mir hängt es auch zum Hals heraus. Aber was soll man dagegen tun, wenn eine Konferenz angeordnet wird. Man geht eben hin."
    Tschu Piao-Teh fügte sich in das Unvermeidliche. Außerdem nahm er an, daß in der Konferenz das Thema angeschnitten werden würde, das er mit Perry Rhodan hatte erörtern wollen.
    Sie fanden die übrigen Teilnehmer bereits vor. Rhodan winkte ihnen flüchtig zu und setzte dann seinen Vortrag fort.
    „Aus den Aufnahmen, die Professor Tschu in der Energiezentrale auf Norvo anfertigte, und aus den Aussagen Tschubais geht nach
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