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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schatten Miß Cook besaß! Er fand Van Clans Arbeitszimmer, vor dem die beiden Ritterrüstungen standen, als sei nie etwas passiert, und trat durch die Tür in den Vorraum, den er mit schnellen Schritten durchquerte.
    ***
    Das Rumpeln der aus der Mauer gerissenen Steine war sowohl im kleinen Salon zu hören, wo Van Clane verblüfft zum Fenster sprang und sich dann fassungslos die Augen rieb, als auch unten in den Kellergewölben.
    Die Erschütterungen und der Schall übertrugen sich auf fast das gesamte Bauwerk.
    »Was ist denn das?« stöhnte Nicole.
    Zamorra hatte Jones inzwischen auch untersucht. Es gab keinen Zweifel, daß der Mann tot war. Der Rachegeist Sir Parcival hatte ihm das Genick gebrochen, um ihn dann hier unten im Kellerverlies einzuschließen.
    Mochte der Himmel wissen, warum.
    »Ich sehe nach«, rief Nicole. Sie wollte loslaufen. »Fang«, rief Zamorra ihr zu. Als sie sich umdrehte, warf er den Dhyarra-Kristall. Sie schnappte ihn aus der Flugbahn und lief in Richtung Treppe davon. Zamorra konnte sie gut verstehen. Zum einen war es tatsächlich besser, da oben nach dem Rechten zu sehen, und zum anderen war Nicole schon so oft dem Tod begegnet, daß sie keinen Wert darauf legte, länger als nötig in der Nähe des toten Jones zu verbringen.
    Zamorra seufzte und nickte Dachs zu. »Rauf muß er so oder so. Fassen Sie mit an? Dann haben wir es hinter uns…«
    »Aber die Polizei… Der Fundort der Leiche muß doch…«
    »Sheriff Winter hat mich zu seinem Mitarbeiter ernannt«, sagte Zamorra.
    Aber dann zuckte er mit den Schultern. »Nun gut. Vielleicht haben Sie recht. Lassen wir ihn also hier, bis die Mordkommission ihn gesehen hat. Aber jetzt wird der Fall verdammt ernst.«
    Er folgte Nicole etwas langsamer nach oben.
    ***
    Van Clane fand seine Fassung ziemlich schnell wieder. Er stürmte aus dem kleinen Salon und nach draußen in den Burghof. In der Nähe des Tores sah er Collins stehen. Der zivil gekleidete Angestellte einer Objektschutz-Firma aus Houston rührte sich nicht. Mit offenem Mund verfolgte er, wie Stein um Stein von einem Unsichtbaren oben aus der Mauer gebrochen und in den Hof geworfen wurde.
    »Wer, zum Teufel, reißt mir da das Haus ab?« brüllte Van Clane. »Collins! Tun Sie was, Mann!« Allmählich begann er die Ruhe, um die Winter ihn heimlich bewunderte, zu verlieren. »Aber was denn?« schrie Collins zurück. »Da ist doch niemand!«
    »Ich will’s jetzt wissen«, knurrte Van Clane. Er eilte zu Collins. Auch wenn da oben niemand zu sehen war – es war jemand am Werk. Und Van Clane wollte den Unsichtbaren stellen, der Llanfayr Castle terrorisierte.
    Die bisherigen Vorfälle reichten ihm. Und wenn er sich in Erinnerung rief, wie sie eskalierten, dann war dieses Zerstören der Mauer garantiert keine Illusion mehr. Ebensowenig, wie der Würgegriff des Eisenhandschuhs eine Halluzination gewesen war.
    »IhreWaffe«, herrschte Van Clane denWachmann an. »Wenn Sie schon nicht tun, wofür Sie bezahlt werden, dann nehme ich die Sache eben selbst in die Hand!«
    »Sir, aber…«
    Van Clane handelte. Er faßte Collins an der Schulter, drehte ihn halb herum und zog ihm den Colt Government aus dem Schulterholster.
    »He, das dürfen Sie nicht!« Collins wollte Van Clane die Schußwaffe wieder entreißen. Aber der Ölbaron machte einen Sprung zur Seite, und Collins griff irritiert ins Leere. Da hatte Van Clane die Waffe bereits entsichert und feuerte einen Schuß in die Luft ab.
    »Aufhören da oben!« brüllte er. »Oder ich schieße gezielt! Zeigen Sie sich!«
    Collins kam wieder heran.
    »Zurück, Mann!« herrschte Van Clane ihn an. Er zielte dorthin, wo der Unsichtbare stehen mußte, der gerade wieder einen großen, halbzentnerschweren Stein aus der Mauer brach. »Hören sie auf, oder ich schieße!« wiederholte Van Clane.
    Der Unsichtbare hörte nicht auf.
    Van Clane schoß. Die Kugel schmetterte direkt auf den Steinbrocken und heulte als leicht deformierter Querschläger davon. Absichtlich hatte Van Clane vorerst noch daneben gezielt, nicht direkt dorthin, wo der Unsichtbare stehen mußte.
    »Sie sind ja wahnsinnig! Lassen Sie das! Geben Sie mir die Waffe zurück, Sir«, schrie Collins erregt.
    Im gleichen Moment handelte der Unsichtbare an der Mauerkrone. Er schleuderte den großen Stein – und der flog mit wahnwitziger Geschwindigkeit direkt auf Van Clane zu, der keine Zeit mehr fand, auszuweichen!
    ***
    Janet Cook war zusammengezuckt, als das Rumpeln einsetzte. Es störte sie. Die
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