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0361 - Satans Trucker

0361 - Satans Trucker

Titel: 0361 - Satans Trucker
Autoren: Jason Dark
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Es gibt für mich leider keine andere Möglichkeit.«
    Sie hob die Schultern. »So etwas habe ich noch nicht erlebt. Nein, das ist…«
    »Seien Sie versichert, daß ich die Waffen nur im äußersten Notfall einsetzen werde. Vielleicht hat es sich schon bis zu Ihnen herumgesprochen, dies hier kann man nicht als eine normale Operation bezeichnen. Es steht viel mehr auf dem Spiel.«
    »Das weiß ich. Aber die Waffen.«
    »Nehme ich mit«, erwiderte ich entschieden, so daß sie es nicht wagte, Widerspruch einzulegen.
    Die Hose hatte ich angezogen. Jetzt griff ich nach der grünen OP-Jacke und streifte sie über. Sie wurde im Rücken zugeknöpft.
    Schwester Mara übernahm die Aufgabe, damit ich mir nicht meine Arme zu verrenken brauchte.
    »Trotzdem, Sir, muß ich den Professor informieren.«
    »Worüber?«
    »Daß Sie Ihre Waffen mitgenommen haben. Es gibt gewisse Vorschriften, wenn Sie verstehen.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Mara war fertig. Ich bekam noch meine Haube aufgesetzt. Fast alle Haare verschwanden darunter. Handschuhe zog man mir ebenfalls an, und so konnte ich den Umkleideraum verlassen und endlich dorthin gehen, wo sich in naher Zukunft alles entscheiden sollte.
    Sehr weit hatten wir nicht zu laufen. Die Umgebung veränderte sich. Nichts mehr erinnerte an den Luxus der normalen Einrichtung und der Zimmer. Hier sah es aus wie in jedem anderen Krankenhaus. Grüne Kacheln an den Wänden, auch der Boden war gefliest.
    Kaltes Leuchtstoff röhrenlicht strahlte nach unten, und unsere Schritte erzeugten hohle Echos.
    Vor einer großen Tür blieben wir stehen.
    »Moment«, sagte Mara, »ich schaue mal nach.« Sie öffnete die Tür und streckte den Kopf nach drinnen. Ich hörte sie nach dem Professor rufen, und der kam auch bald. Den Mundschutz hatte er noch nicht umgelegt. Sein Gesicht zeigte einen unwilligen Ausdruck.
    »Was ist denn noch, Mara?«
    Ich übernahm die Antwort und erklärte es, daß es um meine Waffen ging, die ich mitgenommen hatte.
    Auch Prescott schluckte. »Das kann ich nicht zulassen.«
    »Ich muß sie bei mir wissen!«
    »Sie können keine Schießerei in einem OP-Raum anfangen, Mr. Sinclair. Wo denken Sie hin?«
    »Ich habe so etwas auch nicht vor. Nur will ich für den Notfall gerüstet sein, wenn Sie verstehen.«
    »Notfall?« Er lächelte schief und auch ein wenig überheblich. »Da werde ich wohl am besten wissen, was da gut für den Patienten ist oder nicht.«
    »Das mag sein, Professor, aber einen solchen Notfall habe ich nicht gemeint. Mir geht es um etwas anderes. Ich kann es Ihnen jetzt nicht erklären, aber vertrauen Sie mir.«
    Er schaute mich prüfend und nachdenklich an. Dann atmete er seufzend. »Ich hätte nie gedacht, daß mir so etwas je widerfahren wird. Seit ich Sie kennengelernt habe, ist alles anders geworden. Sie, Ihre Freunde und diese Patientin scheinen tatsächlich etwas Besonderes zu sein. Also stimme ich zu. Sie können Ihre Waffen behalten.«
    »Danke, Professor.«
    Er nickte und drehte sich um. »So, Schwester Mara, geben Sie Mr. Sinclair den Mundschutz.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Wir betraten den fensterlosen Vorraum. Er besaß kein Fenster.
    Auch hier strahlte das kalte Licht. Ich sah die Fliesen und auch die drei weiteren Ärzte, die wie Vermummte wirkten und aus einer anderen Welt zu stammen schienen.
    Für mich lag das Mundtuch bereit. Zuvor mußte ich die dünnen Handschuhe überstreifen.
    Mara band das Tuch in meinem Nacken zusammen. Ich schaute derweil auf die große Tür, die zum eigentlichen Operationsraum führte und noch geschlossen war.
    In meinem Magen hatte sich ein beklemmender Druck ausgebreitet. Ich hatte fast das Gefühl, selbst auf dem Tisch zu liegen. Ein paarmal schluckte ich. Auch der Hals war trocken geworden.
    Automatisch öffnete sich die Tür zum OP-Saal. Ich ließ den Ärzten den Vortritt, auch Mara ging an mir vorbei. Über den Rand des Mundtuches hinweg warf sie mir einen beruhigenden Blick zu.
    Anscheinend hatte sie etwas von meiner inneren Nervosität gespürt.
    Als letzter betrat ich den großen und durch helle Lampen ausgeleuchteten OP mit den grünen Kacheln. Hinter mir fiel die Tür zu.
    Ich hatte plötzlich das Gefühl, in einem modernen Folterlabor zu stehen, wenn ich all die blitzenden und gefährlich aussehenden Instrumente sah, die auf den kleinen fahrbaren Wagen lagen.
    Und Jane sah ich.
    Sie lag wie tot auf dem OP-Tisch, trug ein weites Hemd und war durch Schläuche mit allerlei Geräten verbunden. Man hatte ihr bereits eine
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