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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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Augenblick.
    »Nein, Mister, direkt können nur Hausgespräche geführt werden, alle anderen gehen über unsere Zentrale.«
    »Wo ist die Zentrale?«
    Der Mann schob seine Brille auf die Nasenwurzel zurück und kam aus seinem Glaskasten heraus.
    Mit schlurfenden Schritten ging er uns voran.
    Auf einem Gang im Erdgeschoß blieb er stehen.
    »Wenn Sie hier entlang gehen, dann ist es die vierte Tür rechts.«
    Wir bedankten uns kurz und gingen in die genannte Richtung.
    Ich klopfte kurz an die Tür, hinter der die Telefonzentrale sein sollte.
    Nach dem »Come in« traten wir in das Zimmer.
    Ein blondes pausbäckiges Mädchen von vielleicht zwanzig Jahren sah uns entgegen.
    Der hohe rechteckige Kasten, der vor ihr stand, bewies uns, daß wir an der richtigen Stelle waren.
    Sie warf einen kurzen Blick auf den Ausweis und sah dann unschlüssig erst auf Phil, dann auf mich.
    Schließlich nahm sie das vor ihrem Mund hängende Sprechgerät vom Kopf und drehte sich zu uns um.
    »Ich will Sie nicht lange aufhalten, Miß. Ich brauche lediglich eine Auskunft von Ihnen. Wer hat gestern nachmittag einen Anruf vom Flughafen bekommen? Es muß so gegen 14 Uhr gewesen sein.«
    Das Mädchen dachte eine Weile nach, dann kam zögernd die Antwort.
    »Es tut mir leid, aber das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen, Mr. Cotton. Gegen 14 Uhr, sagten Sie?«
    Ich nickte.
    Mir war klar, daß meine Frage ziemlich unsinnig war, denn wenn Jan van der Moolen mit jemandem in diesem Haus telefoniert hatte, dann hatte er wohl kaum seinen Aufenthaltsort angegeben.
    »Vielleicht erinnern Sie sich an einen Anrufer, der einen fremden Akzent hatte?« fragte Phil. »Bitte, überlegen Sie genau, es ist wichtig für uns.«
    Nach Phils Worten hellte sich das pausbäckige Gesicht der Kleinen auf.
    »Ja«, sagte sie lebhaft, »jetzt erinnere ich mich. Ja, nun weiß ich es sogar genau. Es war vielleicht zehn Minuten nach zwei. Der Anrufer muß ein Ausländer gewesen sein, denn seine Sprache klang nicht wie die eines Amerikaners.«
    »Das wird unser Mann sein«, nickte Phil erfreut, »dann wissen Sie doch sicher auch, wen er sprechen wollte?«
    »Selbstverständlich, der Mann wollte Mr. Ernest Stecklett sprechen. Mr. Stecklett hat sein Büro in der elften Etage, er ist Grundstücksmakler.«
    Wir bedankten uns bei der Kleinen.
    Der Lift brachte uns in die elfte Etage.
    Wir durchschritten den mit einem dicken Läufer ausgelegten Flur und studierten die Firmenschilder neben den einzelnen Türen.
    Nach etwa zwei Minuten standen wir vor der richtigen Tür.
    Phil blinzelte mir noch einmal zu, während ich die Tür öffnete.
    Mein erster Blick fiel auf ein für berufliche Zwecke reichlich tiefdekolletiertes Kleid.
    ***
    Ich hörte eine Schreibmaschine klappern.
    Offensichtlich hatte dieses Geräusch unser Klopfen und das Öffnen der Tür übertönt.
    Nachdem auch Phil eingetreten war, räusperte ich mich leise. Im gleichen Augenblick verstummte das Geklapper, während sich der ansehnliche Rücken meinem Blickfeld entzog.
    Ich war nicht allzu böse, denn auch das, was sich meinen Augen jetzt bot, war durchaus wert, gesehen zu werden.
    »Was kann ich für Sie tun, meine Herren?« sagte die Lady, stand auf und kam uns nur einen Schritt entgegen. Ihre weiche, melodische Stimme paßte zu der hübschen Erscheinung.
    »Wir möchten Mr. Stecklett sprechen, wollen Sie uns bitte melden?«
    »Oh«, hauchte sie, »das geht leider nicht. Mr. Stecklett befindet sich im Augenblick in einer wichtigen Konferenz. Wenn Sie später noch einmal vorbeikommen könnten?«
    »Sind Sie sehr enttäuscht, wenn ich Ihnen sage, daß uns das nicht möglich ist?«
    Phil strahlte die Lady an, aber das schien sie kalt zu lassen. Mit einem hochmütigen Blick aus ihren dunklen Augen ließ sie Phils Freundlichkeit abprallen.
    »Wir kommen vom FBI und haben Ihren Chef in einer dienstlichen Angelegenheit zu sprechen. Vielleicht bitten Sie ihn, seine Konferenz für einige Minuten zu unterbrechen«, erklärte ich die Situation.
    Die Kleine wurde zugänglicher.
    »Sie können sich doch sicher legitimieren, meine Herren?« sagte sie freundlich.
    Sie studierte gründlich meinen Ausweis und bat uns dann, einen Augenblick zu warten. Sie wolle uns Mr. Stecklett melden.
    Mit wiegenden Schritten verschwand sie hinter einer dick gepolsterten Tür. Es vergingen vielleicht noch zwei Minuten, bis die Sekretärin zurückkam und eine einladende Handbewegung machte. »Wenn die Herren eintreten wollen? Mr. Stecklett läßt
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