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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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>heute 3 Uhr< und >letztes Haus auf der rechten Seite, 74. Straße<.«
    »Ich finde, das ist doch schon eine ganze Menge«, meinte ich.
    Auch Phil war von dieser ersten Spur überrascht, aber Mr. High dämpfte unseren Optimismus.
    »Vergeßt nicht, daß wir von neuen Voraussetzungen ausgehen müssen. Jan van der Moolen ist nicht mehr in der Lage, diese Verabredung einzuhalten. Sicher wird das auch den Leuten bekannt sein, mit denen er sich treffen wollte. Es kann also durchaus möglich sein, daß die Sache mit dem Treffpunkt nur eine Finte war, um den Fälscher nicht zu beunruhigen.«
    »Das läßt sich doch feststellen, Chef«, warf Phil ein, »wir sehen uns dieses letzte Haus in der 74. Straße einmal an. Was meinst du, Jerry?«
    Ich stimmte zu.
    ***
    »Ein reichlich unsicheres Geschäft«, meinte Phil, als wir in meinem Jaguar saßen, »wenn wir nämlich davon ausgehen, daß es van der Moolens Mörder waren, die ihm diesen Treffpunkt genannt haben, dann bestehen wenig Aussichten für uns. Es würde mich nicht wundern, wenn in dem Haus, wo das Treffen stattfinden sollte, in Wirklichkeit ein Internat ist.«
    »Diese Möglichkeit müssen wir einkalkulieren, Phil. Aber es gibt eine andere Version: Die Mörder konnten vorher nicht wissen, ob ihr Anschlag auf Jan van der Moolen gelingen würde. Daß sie aber fest entschlossen waren, den Fälscher umzubringen, beweist die Kaltschnäuzigkeit, mit der sie die Tat durchführten. Die Mörder mußten trotzdem damit rechnen, daß ein dummer Zufall ihren Plan vereiteln konnte. Deshalb beugten sie vor. Sie nannten den Treffpunkt, um dort nachzuholen, was vorher vielleicht nicht geklappt hatte.«
    »Die Idee ist nicht schlecht, Jerry. Aber es nützt nicht viel, wenn wir uns schon jetzt den Kopf darüber zerbrechen. Warten wir ab.«
    Inzwischen waren wir an der Einmündung zur 74. Straße angekommen. Ich verlangsamte die Geschwindigkeit meines Jaguar.
    Nach etwa zehn Minuten erreichten wir das letzte Drittel der Straße. Ich rangierte den Jaguar in eine Parklücke, dann stiegen wir aus.
    Das letzte Haus auf der rechten Straßenseite war ein vierzehnstöckiges Gebäude.
    Am Eingang konnten wir auf einer großen Tafel die Namen der Firmen lesen, die in diesem Haus ihre Büros untergebracht hatten.
    Ich schob meinen Hut in den Nacken und sah Phil an.
    Wir dachten wohl beide dasselbe.
    Wie sollten wir hier herausfinden, mit wem sich Jan van der Moolen verabredet hatte?
    Dazu brauchten wir Tage.
    Unsere Gesichter strahlten nicht gerade vor Freude, als wir den pompösen Eingang betraten.
    Mein Blick fiel auf einen Glaskasten neben dem Eingang.
    Ein Portier sah uns neugierig entgegen. Als wir auf seine Kabine zusteuerten, schob er ein kleines Fenster zur Seite.
    »Kann ich Ihnen helfen, Gentlemen?«
    Er hatte sich bei seiner Frage erhoben und steckte nun seinen Kopf durch die schmale Öffnung des Fensters.
    Über die Gläser seiner auf die Nase herabgesunkenen Brille sahen uns zwei tiefliegende Augen an.
    »Das können Sie vielleicht, Mister«, antwortete ich ihm, »wir möchten gern eine Auskunft von Ihnen. Können Sie mir sagen, wer von den Leuten, die in diesem Haus arbeiten, einen dunklen Chrysler fährt?«
    Die Neugierde in den Augen des Mannes wich einem tiefen Mißtrauen.
    Er zog seinen Kopf durch die Fensteröffnung zurück.
    »Zu meinem Bedauern kann ich Ihnen keine Auskünfte geben«, brummte er und wollte das Fenster wieder zuschieben.
    Ich steckte blitzschnell meine Hand dazwischen und ließ eine Zehndollarnote auf den Tisch flattern.
    Mit einer affenartigen Geschwindigkeit verschwand der Schein in der Hosentasche des Mannes.
    Auf seinem Gesicht erschien ein freundliches Lächeln.
    Sein Kopf kam wieder durch die Fensteröffnung.
    »Sagten Sie Chrysler, Mister? Da kann ich Ihnen helfen. Es fahren nur vier Männer in diesem Haus einen derartigen Wagen. Zwei davon scheiden jedoch von vornherein aus, denn Sie fragten ja nach einem dunklen Wagen.«
    Seine Stimme klang diensteifrig. Der grüne Schein schien seine Zunge gelöst zu haben. »Einer der Herren ist Mr. Murray Fullhead, Geschäftsführer der ›International Diamond Corporation‹, deren Büro im siebenten Stock liegt. Der andere dunkle Chrysler gehört Mr. Ernest Stecklett. Er ist Grundstücksmakler und hat sein Büro in der elften Etage.«
    Ich nickte dem Mann freundlich zu.
    »Gehen alle Telefongespräche über eine Vermittlung, oder kann man von jedem Büro direkt an die Amtsleitung?«
    Der Mann überlegte nicht einen
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