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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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vernehmungsfähig?«
    »Schon lange, Jerry, der ist schon wieder völlig auf Deck. Er beschwert sich dauernd über die Behandlung und verlangt nach seinem Anwalt.«
    »Gut, schick ihn doch in mein Office! Ich möchte mich mit dem sauberen Herrn unterhalten. Noch etwas, läßt es sich einrichten, daß die anderen Ganoven ihren Boß zu Gesicht bekommen, wenn er zu mir gebracht wird?«
    »Okay, Jerry, ich werde sehen, was ich tun kann. Das läßt sich sicher ermöglichen.« Ich bedankte mich und legte den Hörer wieder auf die Gabel zurück.
    Es dauerte noch etwa zehn Minuten, bis ein Kollege mit Ernest Stecklett im Office erschien. Der Gangsterboß hatte noch immer rotunterlaufene entzündete Augen.
    Ich wies schweigend auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch. Müde ließ sich Stecklett darauf fallen. Die mit stählernen Fesseln verzierten Hände ließ er auf seinem Schoß liegen.
    Ich betrachtete eine Weile das Gesicht des Mannes, dem während der letzten Tage unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit gegolten hatte. Es erfüllte nicht die Bedingungen, die man landläufig an das Aussehen eines Verbrechers knüpft.
    Nachdem ich das leise Knacken gehört hatte, mit dem Phil die beiden Spulen des Bandgerätes in Bewegung gesetzt hatte, konnte ich meine ersten Fragen abschießen.
    »Sie sind sich über Ihre Lage wohl klar, Mr. Stecklett. Es hat absolut keinen Zweck, Ausflüchte zu machen. Ich habe die Aussagen von drei Männern, die in Ihren Diensten standen.«
    Ich sah Stecklett durchdringend an. »Ich rate Ihnen also, meine Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Sie ersparen sich und uns eine ganze Reihe von Unannehmlichkeiten, wenn Sie sofort mit der Wahrheit herausrücken.« Der Gangsterboß machte einen müden Eindruck. Er hatte sich wohl damit abgefunden, daß es für ihn keine Rettung mehr gab.
    »Ich bin bereit, Ihre Fragen zu beantworten, Cotton. Machen Sie aber schnell, ich möchte nicht den ganzen Tag hier sitzen.«
    »Warum wurde Jan van der Moolen ermordet?«
    »Der Bursche wurde einfach lästig. Er schraubte seine Forderungen immer mehr in die Höhe, so daß es für mich nur einen Ausweg gab. Er mußte verschwinden. Ich hatte ihm angeboten, seine Druckplatten zu kaufen, deshalb kam er nach New York. Van der Moolen hatte seit mehr als zwei Jahren für mich gearbeitet. Ich habe durch ihn Blüten im Werte von über einer Million Dollar umgesetzt. Allerdings nicht nur hier in New York. Aber es hat trotzdem recht lange gedauert, bis ihr mir auf die Spur gekommen seid.«
    »Wer saß in dem Wagen, als der Holländer ermordet wurde?«
    »Larry Halewater, Dino Campanos, Paul Coleman und ich.« Die Stimme des Gangsters klang so, als unterhielten wir uns über das Wetter und nicht über einen brutalen Mord.
    »Und wer erschoß van der Moolen?«
    »Campanos, weil er am besten mit einer Tommy Gun umgehen kann. In der Aktentasche, die der Holländer bei sich trug, befanden sich übrigens die Druckplatten. Ich habe durch den Mord immerhin zweihuhderttausend Dollar gespart. So viel wollte van der Moolen für die Platten haben.«
    »Wo sind die Platten und die Blüten jetzt?«
    »Warum soll ich das verschweigen? Ihr habt mir den Schlüssel ja sowieso abgenommen. Ihr findet das Zeug in einem Schließfach in der Grand Central Station.«
    »In welchem Verhältnis stehen Sie zu Joan Porter?«
    Diese Frage schien ihm an die Nieren zu gehen. Er wollte aufbrausen, besann sich dann aber und verfiel wieder in seine Gleichgültigkeit.
    »Habt ihr das also auch herausgefunden? Sie hat mit all diesen Dingen nichts zu tun.«
    »Nun, das werden wir ja sehen«, gab ich kühl zurück.
    »Was hat Mary Ann Mallone, 899 Coney Island Avenue, mit Ihren Geschäften zu tun, und warum wurde sie ermordet?«
    »Das war ’ne Freundin von mir, der ich den Laufpaß gegeben hatte. Als Sie bei mir auftauchten, Cotton, wußte ich, daß mir Gefahr drohte. Eine Quelle dieser Gefahr war schließlich die Mallone. Sie kannte die Art meiner Geschäfte. Glücklicherweise kam ich gerade dazu, als sie mit Ihnen telefonierte. Eigentlich wollte ich ihr nur eine Stange Geld bringen und sie auffordern, das Land mit diesem Geld zu verlassen. Aber sie wollte es eben anders.«
    »Wie kam Miß Mallone zu meiner Adresse?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat sie sie von dieser Telefonistin erfahren. Mit der steckte sie ja schon immer unter einer Decke. Sind Sie nun bald fertig?«
    »Ich möchte noch etwas von Ihnen wissen. Nach unseren Informationen gehörte zu Ihren Leuten ein
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