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0361 - Der Turm des ewigen Lebens

Titel: 0361 - Der Turm des ewigen Lebens
Autoren: Unbekannt
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wehren. Wir sind überzeugt, daß uns hiermit eine Chance gegeben wird, rechtzeitig zu fliehen. Verpassen wir diese Chance, sind wir verloren. Und dann die blauen Steine dort in der Ebene. Spüren Sie nicht die Verlockung, die von ihnen ausgeht...? Es ist, als würden sie uns rufen. Was passiert, wenn wir wirklich hingehen? Wie wollen wir überhaupt zu dem Gebirge, wenn die Ebene mit den blauen Steinen dazwischenliegt?"
    Major Hohle betrachtete seinen Sergeanten aufmerksam, dann schüttelte er verwundert den Kopf.
    „Was ist nur mit Ihnen los, Sergeant? Ich kenne Sie nicht mehr wieder. Wo ist Ihr Mut, Ihre Zuversicht geblieben? Sie haben sich zu Ihrem Nachteil verändert. Ich fürchte..."
    Dr. Bysiphere unterbrach den Major.
    „Hören Sie, Sergeant, was sagten Sie eben von den blauen Steinen? Sie behaupten, daß eine Lockung von ihnen ausginge? Stimmt das, oder bilden Sie sich das nur ein? Ich wenigstens spüre nichts."
    „Ich aber sehr deutlich, Doc. Die Steine rufen mich unaufhörlich. Ich soll zu ihnen kommen, weil sie mir etwas zeigen wollen. Aber ich gehe nicht zu ihnen. Ich bin doch nicht verrückt. Ich will zum Schiff, wie die anderen Männer auch. Wir wollen hier fort, das ist alles."
    Bysiphere warf dem Major einen warnenden Blick zu, jetzt nicht einzugreifen und mit den Vorschriften zu kommen.
    „Es ist durchaus möglich, daß ein gewisser hypnotischer Einfluß in Form hyperenergetischer Strahlung von den blauen Steinen ausgeht, falls sie wirklich mit ihnen Steinen identisch sind, die den Würdenträgern in die Brust gepflanzt werden. Wir haben immer gewußt, daß sie eine bedeutende Rolle spielen. Und nun wissen wir auch, daß sie auf dieser Kristallwelt natürlich heranwachsen, sich aus den Kristallen herausbilden und später von irgend jemand geerntet werden. Es kann aber auch sein..."
    Sie erfuhren nicht mehr, was sonst noch sein konnte, Niemand hatte auf Sergeant Dozier geachtet, in dessen Augen plötzlich ein starrer Blick gekommen war. Und ehe er jemand verhindern konnte, begann der Sergeant zu laufen, genau auf das Feld mit den blauen Steinen zu.
    Vielleicht wäre es Gucky noch möglich gewesen, ihn telekinetisch zurückzuhalten, aber selbst der Mausbiber war viel zu überrascht, um schnell genug zu reagieren. So geschah es, daß Dozier das Feld der blauen Steine erreichte, ehe Major Hohle ihm einen Befehl zubrüllte.
    Aber der Sergeant wollte oder konnte ihn nicht mehr hören.
    Er lief weiter, und dann blieb er stehen. Ohne sich umzublicken, bückte er sich nach den blauen Steinen, als wolle er einige von ihnen aufheben - aber wenn er das wirklich wollte, so kam er nicht mehr dazu. Die zurückgebliebenen Terraner konnten deutlich erkennen, was geschah. Sie waren kaum hundert Meter von Dozier entfernt, ohne ihm helfen zu können.
    Vier blaue Steine lösten sich von dem Untergrund, verharrten den Bruchteil einer Sekunde scheinbar unentschlossen mitten in der Luft, um dann urplötzlich in den Körper des Sergeanten zu schießen. Sie durchbohrten das widerstandsfähige Material des Kampfanzuges und drangen in die Brust ein. Einer der vier Steine begann dabei rot zu glühen.
    Dozier stieß einen furchtbaren Schmerzensschrei aus und preßte beide Hände auf die Wunden, aus denen kein Blut drang. Er drehte sich nicht um. Es war, als habe er seine Kameraden längst vergessen und wähne sich allein auf der Kristallwelt. Und dann begann er zu laufen.
    Paladin machte eine unwillkürliche Bewegung, als habe er von Harl Dephin den Befehl erhalten, dem unglücklichen Mann zu folgen, aber ein hastiger Wink Dr. Bysipheres hielt ihn zurück.
    „Es ist sinnlos", warnte der Wissenschaftler mit belegter Stimme.
    Dozier raste mit unvorstellbarer Geschwindigkeit in die Ebene der blauen Steine hinaus, auf das schimmernde Gebirge zu, das den Horizont begrenzte. Es dauerte nur Minuten, dann war er nur noch ein winziger Punkt - und dann sah ihn niemand mehr.
    „Verdammt!" sagte Major Hohle endlich, und in dem einen Wort lag seine ganze Bestürzung und Hilflosigkeit, Dann sah er seine Männer an. „Zurück, dort in die Mulde hinab. Und wenn einer zu laufen beginnt, müssen die anderen ihn halten. Mit einem Paralyseschock."
    Niemand verspürte mehr die Lockung der blauen Steine. Wie es schien, war nur Sergeant Dozier davon betroffen worden.
    „Wir müssen eine Pause einlegen", schlug Bysiphere vor. „Und dann folgen wir Dozier - natürlich mit der entsprechenden Vorsicht. Ich habe beobachten können, daß eine Gasse
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