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0360 - Mörder-Magie

0360 - Mörder-Magie

Titel: 0360 - Mörder-Magie
Autoren: Werner Kurt Giesa
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grinste.
    »Ich bin für diese Nacht hier im Hotel. Zimmer fünfsiebzehn«, sagte er. »Bis bald, Freunde.«
    ***
    Babs Crawford erwachte in einem verdunkelten Raum. Im ersten Moment glaubte sie, blind geworden zu sein, aber dann sah sie einen leichten Schatten, als sie die Hand vor ihrem Gesicht bewegte.
    Irgendwo mußte eine weitentfernte Lichtquelle sein - und sie war nicht gefesselt.
    Man hatte sie entführt, das war klar. Die Männer hatten sie betäubt und in den Bentley gezerrt. Das war alles, was sie noch wußte. Übelkeit stieg in ihr auf, eine Nachwirkung des Chloroforms. Mühsam richtete sie sich auf. Sie lag auf einer Pritsche, über die man ein paar Decken gebreitet hatte. Wie menschenfreundlich, dachte sie sarkastisch.
    Wer und warum? Das waren die beiden Fragen, um die sich alles drehte. Zamorra würde inzwischen festgestellt haben, daß sie entführt worden war. Er würde alles daran setzen, sie zu befreien. Das gab ihr Hoffnung. Zamorra ließ niemanden im Stich. Er fand immer einen Weg.
    Babs tastete sich ab. Man hatte ihr nichts abgenommen, nicht einmal die Plastiktasche, mit der sie hatte einkaufen wollen. Die steckte zusammengefaltet in der ausgewölbten Tasche ihrer Jeans. Auch die Uhr war noch vorhanden, und als sie aufs Knöpfchen drückte, schaltete sich das winzige Lämpchen ein und verriet ihr, daß es nach Mitternacht war.
    »Wo zum Teufel bin ich hier?« fragte sie sich. In der Dunkelheit setzte sie einen Fuß vor den anderen und suchte nach einer Wand, die der Pritsche gegenüberlag. Meist befand sich dort eine Tür. Es war natürlich illusorisch zu hoffen, die Tür sei nicht abgeschlossen, aber vielleicht ließen sich Erkenntnisse über das Schloß an sich finden. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, es zu öffnen. Plötzlich wurde es heller.
    Ganz langsam, aber stetig. Dabei war keine Lichtquelle zu erkennen. Als das Licht Dämmerungsstadium erreicht hatte und Babs neben der Pritsche einen kleinen Tisch und einen Stuhl erkennen konnte, sah sie auch zwei Türen.
    Eine davon ließ sich öffnen. Sie führte zu einer karg eingerichteten Toilette mit einem winzigen, vergitterten Fenster. Das Gitter ließ sich nicht herausbrechen. Die andere Tür dagegen war verschlossen.
    Babs pfiff leise durch die Zähne.
    Daß es hier eine Toilette gab, bedeutete, daß man sie längere Zeit hier festhalten wollte. Immerhin… die Entführer hatten an so gut wie alles gedacht.
    Aber wer waren sie?
    Und warum war es in diesem Raum heller geworden? Draußen jedenfalls war finstere Nacht, das zeigte ihr das vergitterte Fensterchen.
    Plötzlich öffnete sich die bis dahin verriegelte Tür.
    Babs’ Augen weiteten sich. Jemand trat ein.
    Er trug einen weiten, silbernen Overall und einen dunkelblauen Schultermantel. Der Kopf wurde von einem Helm und einer Gesichtsmaske umschlossen, auf deren Stirnpartie ein Emblem funkelte, von dem Zamorra einmal gesprochen hatte. Eine stilisierte Galaxisspirale, darin eine liegende Acht… das Zeichen für Unendlichkeit…
    Das Emblem der DYNASTIE DER EWIGEN…
    »Du bist wach«, sagte der EWIGE. Er trug ein Delta-Symbol. Er mußte also zu den Ranghöheren Ewigen gehören. Darüber standen nur noch ein paar Gammas, Betas und die sehr spärlich gesäten Alphas.
    »Warum habt ihr mich entführt?« stieß Babs hervor. »Was soll das?«
    »Wir brauchen dich für kurze Zeit«, sagte der Delta gelassen.
    »Und dann?« stieß Babs hervor. »Laßt ihr mich wieder frei? Und wofür braucht ihr mich?«
    »Für eine Erpressung«, gestand Delta. »Danach, ja… das ist ein Problem. Aber nur für dich. Du hast uns Schaden zugefügt.«
    »Schaden? Ich?« Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte sie vielleicht gelacht. »Wie sollte das denn möglich sein?«
    »Es ist schon einige Zeit her, und du willst dich vielleicht nicht mehr daran erinnern«, sagte der Delta-EWIGE. »Aber wir besaßen einst eine Kontaktperson zu jenen Bereichen, die ihr Sterblichen Hölle nennt. Sie ihrerseits arbeitete mit einer Hexe in Nottingham zusammen, um den lächerlichen Friedensfürsten, diesen Ted Ewigk, zu töten. Es wäre ihr gelungen… aber du hast Zamorra auf sie beide gehetzt, und sowohl die Hexe als auch unsere Kontaktperson wurden vernichtet.« [2]
    Die Rothaarige! durchzuckte es Babs. Sie erinnerte sich. »Aber war die Rothaarige nicht eine Ausgestoßene ohne Rang und Namen? Oder hat Zamorra mir da Falsches berichtet?«
    Der Maskierte machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das spielt
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