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0360 - Mörder-Magie

0360 - Mörder-Magie

Titel: 0360 - Mörder-Magie
Autoren: Werner Kurt Giesa
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waren. Ted Ewigk, der ERHABENE und damit rechtmäßige Herrscher der EWIGEN, hatte bislang keine Möglichkeit gefunden, das Cottage erfolgreich anzugreifen. Dafür gab es verschiedene Gründe.
    Die DYNASTIE war in sich gespalten. Die radikale Gruppe, die die Mehrheit stellte, war darauf aus, nach Jahrtausenden der Zurückgezogenheit die Herrschaft über das Universum wieder an sich zu reißen, und dazu gehören eben auch die Machtergreifung auf der Erde. Ted aber, der Nachfolger des früheren eroberungssüchtigen ERHABENEN Erich Skribent, hielt von Eroberungskriegen und Machtkämpfen absolut nichts und verbat alle diesbezüglichen Aktionen. Damit machte er sich bei seinen Untertanen mehr als unbeliebt. Er versuchte zwar mit einer Handvoll von Getreuen, für Ruhe zu sorgen, aber die Radikalen operierten im Geheimen. Nur einmal hatten sie offen zugeschlagen, als sie das Beaminster-Cottage übernahmen, um Zamorra eine Falle zu stellen. Nun hatten sie sich darin eingenistet, und Ted hätte sie nur mit Gewalt dort wieder vertreiben können. Aber Gewalt wollte er nicht anwenden, nicht einmal gegen die Abtrünnigen, die sich gegen seine Herrschaft stellten. Er sann auf eine gewaltlose Lösung dieses Problems.
    Offenbar hatte er sie nun endlich gefunden, denn sonst hätte das Telegramm keinen Sinn ergeben.
    Zamorra und Nicole hatten ihre Zelte in Bombay abgebrochen, sich ins Flugzeug gesetzt und waren nach England geflogen. Vorher hatten sie sich mit Babs Crawford in Verbindung gesetzt. Wenn sie schon in England waren, konnten sie die Freundin auch ruhig besuchen. Sie war mit dem ermordeten Yard-Inspektor und Halbdruiden Kerr befreundet gewesen, über dessen Tod sie immer noch nicht ganz hinweggekommen war. Aber die Freundschaft zu Zamorra und Nicole hatte weiter Bestand, und wann immer sich der Parapsychologe und seine Gefährtin in der Nähe Londons befanden, besuchten sie Babs.
    Sie hatte sich schon am Telefon auf das Wiedersehen gefreut.
    Nach der Landung auf dem Londoner Heathrow-Airport ließ Zamorra die Jaguar-Limousine bringen, die er vor Jahren gekauft hatte und die von der Londoner Filiale des Möbius-Konzerns in seiner Abwesenheit gewartet wurde. So brauchten sie sich nicht um einen Mietwagen zu kümmern. Das Gepäck verschwand im Kofferraum! »Fahren wir also«, sagte Zamorra und faltete sich hinter das Lenkrad. »Sie wird schon vor Ungeduld zappeln.«
    Der Zwölfzylindermotor der grünen Limousine begann zu flüstern. Zamorra lenkte den Wagen nach London und in das Verkehrsgefühl hinein. Um diese Abendstunde hatte es immerhin schon wieder ein wenig nachgelassen, war aber immer noch chaotisch und trotzdem diszipliniert.
    Die Straße, in der sich das Reihenhaus befand, fanden sie beide fast blind, so oft waren sie schon hier gewesen. Hier veränderte sich nie etwas. Nur hin und wieder wurden die vor den Häusern geparkten Autos ein wenig moderner.
    Sie stellten den Wagen ab und gingen auf das Reihenhaus zu. Am Flughafen hatten sie noch einen Strauß Blumen und eine Schachtel Pralinen besorgt - die Sorte, für die Babs schwärmte, die sie sich aber mit ihrem Sekretärinnengehalt beim Yard höchstens mal zu Weihnachten leisten konnte.
    Zamorra vergrub den Klingelknopf unter seinem Daumen. Aber drinnen rührte sich nichts.
    »Vielleicht ist sie noch einkaufen«, sagte Nicole. »Ich könnte mir vorstellen, daß ihr mal wieder in letzter Sekunde eingefallen ist, noch eine Flasche Wein zu besorgen.«
    Zamorra sah auf die Uhr. »Die Läden haben bereits seit einer halben Stunde geschlossen, und sie wird nicht so närrisch sein, ins Stadtzentrum zu fahren. Sie müßte also wieder hier sein.«
    »Ein Schwatz mit der Nachbarin…«
    »Nicht, wenn wir kommen«, sagte Zamorra. »Irgendwie gefällt mir das nicht. Sie wird doch nicht den Tag verwechselt haben und erst morgen mit uns rechnen?«
    »Vielleicht ist die Haustürklingel defekt.«
    Als wenig später jemand das Haus verließ, traten Zamorra und Nicole ein. Sie bauten sich vor der Tür von Babs’ kleiner Eigentumswohnung auf und wiederholten hier ihren Klingelversuch. Aber auch auf heftiges Klopfen antwortete niemand.
    »Scheint nicht da zu sein. Sie hat das Datum wohl wirklich verwechselt«, sagte Nicole. »Vielleicht macht sie Überstunden im Yard.«
    »Dann werden wir da mal anrufen«, sagte Zamorra. »Warte du hier oder im Wagen, und ich sehe mich nach einer Telefonzelle um.«
    Nicole setzte sich wieder in den Jaguar. Vor einer verschlossenen Wohnungstür zu
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