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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hielt einen Dhyarra-Kristall in der Hand! Blau funkelte und leuchtete der Sternenstein. Zamorra begriff. Der Fremde war ein EWIGER, den Ted Ewigk ausgesandt hatte, um Ausschau nach dem illegal benutzten Superkristall zu halten! Aber das erklärte immer noch nicht, wieso er hier auf dem Gerüst auftauchen konnte…
    »Wo ist Ihr Zimmer? Welche Etage? Schnell!« stieß der EWIGE hervor.
    Zamorra sagte es ihm. Da flammte der Kristall hell auf, und im nächsten Moment war der EWIGE verschwunden wie ein Druide, der sich per zeitlosem Sprung entfernt. Aber es war doch ein wenig anders.
    Dort, wo er gerade noch gestanden hatte, befanden sich leichte Schmelzspuren auf dem Metall der Feuergalerie. Der Boden unter den Füßen glühte noch nach, erkaltete nur allmählich wieder. Im Augenblick des Verschwindens mußte der EWIGE über seinen Kristall dermaßen viel Energie freigesetzt haben, daß sie sich in Form von Hitze entfaltete…
    Zamorra sah sich um, suchte nach der Feuerleiter und fand sie schließlich. Er lief darauf zu und stürmte nach oben. Er fragte sich, ob Nicole noch lebte, oder ob der zweite Schlangen-Mensch sie inzwischen ausgetrickst hatte.
    Noch während er aufwärts stürmte, rief er das Amulett wieder zu sich. Es folgte seinem Gedankenbefehl und flog ihm in die zupackende Hand.
    ***
    Bianca Brentshaw starrte die furchtbare Gestalt an, die zuckend vor ihr lag, kaum noch fähig zu einer kontrollierten Bewegung. Nur langsam begriff die Engländerin, daß sie im Moment nicht mehr in Gefahr war, und sie erkannte, daß sie das hauptsächlich den magischen Siegeln verdankte, die dieser Parapsychologe angebracht hatte.
    Tirsa Sambhol hatte recht. Es gab diese magischen Phänomene. Es gab keinen Grund mehr, daran zu zweifein. Tatsächlich zweifelte Bianca spätestens seit dem Moment nicht mehr, als sie in dem unterirdischen Raum Zeugin werden mußte, wie Dan und Tirsa gebissen und verwandelt wurden…
    Tirsa, das Schlangen-Monstrum…
    Hatte sich das Menschliche tatsächlich in ihr durchsetzen können, wie Bianca hoffte? War sie gekommen, weil sie sich von den Schlangen-Menschen zu lösen versuchte? Daß sie Bianca töten wollte, wollte die Engländerin nicht wahrhaben. Tirsa war doch ihre Freundin gewesen. Sie konnte doch nicht so radikal verändert worden sein!
    Bianca bedachte nicht, daß das Mischwesen, das vor ihr im Zimmer lag, nicht mehr Tirsa war. Tirsa war im Tempel gestorben. Was hier lag, war ein untotes Wesen, ein Ungeheuer mit magischen Kräften.
    »Ich werde Zamorra holen«, murmelte Bianca. »Er wird dir helfen.« Sie eilte zum Zimmertelefon. Kurz zögerte sie. Sie kannte Zamorras Durchwahl nicht. Sie rief in der Rezeption an und ließ sich mit Zamorras Zimmer verbinden.
    Aber dort hob niemand ab.
    Aber Zamorra mußte doch hierher kommen! - Bianca sprang wieder auf, schlüpfte in ihren Bademantel und verließ das Zimmer, um vor Zamorras Tür Brand und Sturm zu klopfen.
    Ihre Zimmertür schloß sie nicht ab…
    ***
    Auf dem Feuerleitergerüst vor seinem Zimmerfenster fand Zamorra Hornschuppenreste und Asche. Es stank scheußlich nach verbranntem Schlangenleder. Der Schlangen-Mensch, der hier draußen gewesen und Zamorra in die Tiefe gestürzt hatte, war verbrannt. Das konnte aber nicht nur die Wirkung des Amuletts sein. Denn das hatte dem Zombie zwar Wunden zugefügt, ihn aber nicht endgültig vernichtet. Er hatte sogar noch die Kraft besessen, seine Giftzähne in Zamorras linke Hand zu schlagen.
    Die Wunde blutete fast überhaupt nicht. Sie schmerzte auch nicht. Trotzdem spürte Zamorra, wie das Gift sich in seinen Adern auszubreiten begann. Es war eine seltsame Verspannung, ein Ziehen… es war, als wollte sein Herz langsamer schlagen.
    »Wenn ich Pech habe, werde ich auch zum Schlangen-Zombie«, murmelte er. »Oder können nur die Messing-Kobras und Ssacah selbst, möge er auf ewig im Abyssos schmoren, die Umwandlung hervorrufen?«
    Er wollte den anderen Schlangen-Zombie fragen, der sich noch im Zimmer befand. Vorsichtig schob er sich halb durch das Zimmerfenster nach drinnen. »Nicole…?«
    »Kommen Sie ruhig herein«, sagte die Stimme des Fremden, der ihn vor dem Absturz gerettet hatte.
    Zamorra stieg über den Rahmen nach innen. Er sah Nicole auf dem Boden liegen, reglos. Daneben Asche und verkohlte Überreste eines Schlangen-Zombies.
    Zamorra kniete sich neben Nicole und untersuchte sie. Sie lebte noch, war nur besinnungslos. Zamorra wollte sie aufheben und zum Bett tragen, aber eine Hand legte
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