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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Jemand könnte kommen…«
    Sie konzentrierte sich auf die Verwandlung.
    »Du mußt es schaffen, oder ich bin gezwungen, dich zu töteñ«, preßte Tschomol hervor. Das gab den Ausschlag. Tirsa wurde fast bewußtlos, aber sie schaffte es mit äußerster Anstrengung, wieder menschliche Gestalt anzunehmen.
    Tschomol riß sich das Hemd vom Körper. »Ziehe es an«, zischte er. »Du kannst hier nicht nackt herumlaufen…«
    Er mußte ihr dabei helfen. Er mußte sie auch stützen. Sie war zu entkräftet.
    Die Ausstrahlung der magischen Siegel hatte ihr zu sehr zugesetzt.
    »Danke, daß du mich herausgeholt hast«, keuchte sie, als sie draußen waren, durch einen Personaleingang weit ab vom Portier.
    »Es mußte sein«, sagte Tschomol kalt. Er war wieder ruhiger geworden. Seine Augen waren starr. »Wir müssen erfahren, wie stark die Magie dieses Professors ist. Du bist in seiner Falle gewesen. Nur du kannst uns darüber berichten. Die beiden anderen sind vernichtet worden. Er hat sie verbrannt.«
    Tirsa Sambhols Gefühle wurden endgültig zu Eis. Willenlos taumelte sie hinter ihrem Artgenossen her. In der Nähe wartete eine dunkle Limousine, die sie beide aufnahm.
    ***
    Bianca Brentshaw wartete darauf, daß Zamorra und der fremde Mann zurückkehrten. Vor ihren Augen waren sie in einer blauen Lichterscheinung verschwunden. Es stank nach verbrannten Teppichresten dort, wo der Fremde gestanden hatte. Der Kunststoffteppich war hier verschmort und zerschmolzen, aber es hatte kein offenes Feuer gegeben.
    Doch die beiden kehrten nicht zurück.
    Irgendwann erwachte dann Nicole aus ihrer Bewußtlosigkeit. Verwirrt sah sie sich um, erkannte, daß sie sich in ihrem Zimmer befand…
    »Was ist geschehen?« fragte sie. »Wo ist Zamorra?«
    Viel mehr als das, was sie gesehen hatte, konnte Bianca Brentshaw ihr auch nicht erklären. Nicole schüttelte den Kopf. Der Fremde, der aufgetaucht war, mußte den Schlangen-Zombie verbrannt haben. Aber wer war der Mann? Woher war er gekommen? Dem blauen Licht nach konnte er ein EWIGER gewesen sein, der seinen Dhyarra benutzt hatte. Aber wohin hatte er sich gewandt?
    »Der Fremde sagte, Zamorra müsse in ärztliche Behandlung«, half Bianca aus. »Von Schlangengift war die Rede. Ist… ist der Professor gebissen worden?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Nicole. »Aber es ist zu befürchten. Als ich ihn zuletzt sah, wurde er von einem Schlangen-Zombie durchs Fenster nach draußen gezerrt. Es war eine Frau.«
    »Tirsa…? Aber nein. Die liegt ja in meinem Zimmer…«
    Nicole sah die Engländerin erschrocken an. »Wie ist sie hereingekommen?«
    »Durchs Fenster… und jetzt ist sie halb Schlange, halb Mensch. Ich glaube, sie kann sich nicht mehr bewegen. Ich wollte Zamorra bitten, ihr zu helfen. Aber vielleicht können auch Sie…«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Nein, Bianca. Ich kann es nicht. Mir fehlen die Mittel. Zamorra dürfte das Amulett haben und auch den Kristall. Ich kann nur die Siegel noch einmal verstärken, damit Ihre ehemalige Freundin nicht mehr entfliehen kann. Ich werde mich gleich darum kümmern. Aber zuerst muß ich wissen, was mit Zamorra ist. Ärztliche Behandlung… da kommt nur ein Krankenhaus in Frage.«
    Sie ging zum Telefon. Über die Telefonzentrale des Hotels ließ sie sich nacheinander mit den Krankenhäusern Bombays verbinden. Im fünften hatte sie Glück. »Unter mysteriösen Umständen« waren zwei Männer aufgetaucht, von denen einer von einer unbekannten Giftschlange gebissen worden war und der andere unter hochgradiger Erschöpfung litt.
    Nicole bestellte ein Taxi. Dann nickte sie Bianca zu. »Sehen wir auf dem Weg nach unten bei Ihnen vorbei und sehen wir zu, daß Ihre einstige Freundin uns nicht entwischen kann…«
    Aber die Zimmertür war offen, die Schlange verschwunden…
    ***
    Eine Stunde später befanden Nicole und Bianca sich in dem Krankenzimmer, in dem man sowohl Zamorra als auch seinen Begleiter untergebracht hatte. Der zuständige Arzt, der sich nicht anmerken ließ, ob er über seine gestörte Nachtruhe verstimmt war oder nicht, bedeutete den beiden jungen Frauen, sie möchten sich nicht allzulange bei den beiden Patienten aufhalten. »Die reguläre Besuchszeit ist am Nachmittag. Wir machen nur deshalb eine Ausnahme, weil Sie keine anderen Patienten stören können und es eine Notaufnahme war…«
    Nur die beiden Betten Zamorras und des EWIGEN befanden sich in dem Zimmer. Die beiden Männer waren wach. Der EWIGE hockte auf der Bettkante.
    »Ich bin
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