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0358 - Begegnung in M-87

Titel: 0358 - Begegnung in M-87
Autoren: Unbekannt
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Stühle.
    „Setzen Sie sich, meine Herren. Eine Ruhepause tut uns allen gut. Wir werden eine Woche zur Überholung der CREST benötigen. In dieser Zeit wollen wir vergessen, daß wir Gefangene einer fremden Galaxis sind. Das soll natürlich nicht heißen, daß wir untätig bleiben wollen. Ganz im Gegenteil, wir wollen darüber nachdenken, welche Möglichkeiten wir haben, M-87 zu verlassen."
    Oberst Akran meinte „Wenn uns die Konstrukteure des Zentrums keine Paratronkonverter zur Verfügung stellen, werden wir hier in dieser verdammten Galaxis verschimmeln. Es gibt technisch keine Möglichkeit, die gewaltige Strecke von dreißig Millionen Lichtjahren zu überbrücken. Es wäre nur mit Hilfe von Paratronkonvertern möglich und die haben wir nicht."
    Rhodan betrachtete einen bunten Käfer, der über seinen Handrücken lief.
    „Unsere Hauptsorge dürfte vorerst der Tatsache gelten, daß eine ganze Milchstraße Jagd auf uns macht. Wir sind den verfolgenden Flotten entkommen und wir werden erst dann in ziemlicher Sicherheit sein, wenn wir die Randgebiete der kugelartigen Galaxis erreicht haben. Das aber kann nur auf Umwegen geschehen.
    Wie ich mit Hilfe unserer Karten feststellen konnte, sind wir noch zehntausend Lichtjahre vom Rand entfernt." Er griff in die Brusttasche und zog eine Karte hervor, die er auf dem Tisch ausbreitete. Die Männer beugten sich darüber. „Wir haben unseren bisherigen Kurs genau eingetragen. Sie sehen, daß wir trotz mehrfacher Änderung der Flugrichtung eine generelle Richtung beibehalten haben."
    „Mir fällt auf", sagte Atlan, nachdem er die Karte studiert hatte, „daß wir den Rand der Galaxis M-87 an jener Stelle erreichen werden, von der aus wir einen eventuellen Rückflug zur heimatlichen Milchstraße antreten würden. Ist das Zufall, Perry?"
    Perry Rhodan betrachtete die Karte, dann schüttelte er verwundert den Kopf.
    „Ehrlich gesagt, das ist mir bisher überhaupt noch nicht aufgefallen. Es muß wirklich Zufall sein. Aber ich frage mich, warum wir auf die andere Seite hätten fliegen sollen. Als wir uns aus der Gefangenschaft der Stützpunktingenieure befreien konnten, befanden wir uns auf dieser Seite der Galaxis. Es war logisch, die eingeschlagene Richtung weiter zu verfolgen."
    Atlan lächelte.
    „Ich glaube, es gibt noch andere Gründe dafür. Es ist die Sehnsucht nach der Erde, die unbewußt unser Handeln beeinflußt. Es ist somit ganz natürlich, daß wir jene Stelle des galaktischen Randes ansteuern, die unserer eigenen Milchstraße um vierzig- bis fünfzigtausend Lichtjahre näher ist. Bei den gewaltigen Entfernungen spielen diese fünfzigtausend Lichtjahre keine praktische Rolle, aber sie tun es im Unterbewußtsein und in unserem Herzen."
    Oberst Akran gab nicht viel auf sentimentale Anwandlungen. Er war ein Mann der Tat.
    „Ich habe die Sternkarten studiert, die wir von den Skoars erbeuteten. Ich habe den Eindruck, als würden die geheimnisvollen Konstrukteure des Zentrums ihre eigene Heimatgalaxis nicht bis in die letzten Einzelheiten kennen. Bei der Ausdehnung dieser Sterneninsel ist das durchaus nicht verwunderlich, aber die Erkenntnis hat mich trotzdem überrascht. Auf der anderen Seite ist diese Tatsache für uns beruhigend. Es wird unseren Verfolgern fast unmöglich gemacht, uns zu finden falls wir uns nicht selbst bemerkbar machen. Es kann uns durchaus gelingen, den Rand der Galaxis unbemerkt zu erreichen. Aber wenn das geschehen ist, stellt sich uns die Frage: was nun? Wir stehen vor einem absoluten Nichts, vor einem sternenleeren Abgrund, wie es ihn größer in der galaktischen Geschichte und in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat. Was sind dagegen die eineinhalb Millionen Lichtjahre, die unsere Milchstraße von Andromeda trennen? Diesmal ist die Entfernung zwanzig Mal so groß. Was also ist, wenn wir mit der CREST und dem Schiff der Haluter vor diesem Abgrund stehen? Ich glaube, mit diesem Problem sollten wir uns befassen."
    Rhodan nickte ihm zustimmend zu.
    „Selbstverständlich haben Sie recht, Oberst. Was Sie andeuten, ist unser Hauptproblem. Wir haben ja eben nichts anderes getan, als eine vernünftige Erklärung für den Zufall zu finden, der unserer planlosen Flucht eine Art Ziel gab. Ich sehe nicht ein, warum wir dieses Ziel verändern sollten. Wir werden auch weiterhin jene Stelle des Randgebietes ansteuern, von der aus wir - vielleicht - mit unseren starken Teleskopen in der unendlichen Leere des Weltalls ein winziges Pünktchen
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