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0355 - Der Doppelagent von Rumal

Titel: 0355 - Der Doppelagent von Rumal
Autoren: Unbekannt
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um.
    Koster Heks wußte, daß er eine Entscheidung treffen mußte. Er konnte es nicht zulassen, daß der kleine Flugkörper weiterhin auf Last Hope zuflog. Es konnte sich um eine Bombe handeln, die auf Last Hope einen Atombrand auslösen sollte.
    Der General glaubte nicht an einen Zufall. Last Hope lag im Gebiet des äußeren galaktischen Zentrums, so daß es mehr als unwahrscheinlich war, daß sich irgendein Raumschiff hierher verirrte. In einem solchen Fall hätte sich auch die Besatzung melden müssen.
    „Der Flugkörper scheint terranischer Bauart zu sein", bemerkte Leutnant Oak von Heusen.
    General Koster Heks mußte über die offensichtliche Vorsicht des jungen Offiziers lachen. Dadurch, daß er das geheimnisvolle Ding weder Raumschiff noch Bombe nannte, entzog er sich jeder Verantwortung.
    Ein Geräusch an der Tür ließ den General herumfahren.
    Er verzog das Gesicht, als er Dr. Geoffry Abel Waringer mit wehendem Kittel hereinstürmen sah. Der Wissenschaftler war erst vor wenigen Stunden auf Last Hope angekommen. Er wollte die Herstellung der FpF-Geräte in den Labors auf Last Hope beschleunigen. Es hatte sich herausgestellt, daß die Bandproduktion auf dem irdischen Mond noch große Schwierigkeiten bereitete und nicht so schnelle Fortschritte machte, wie man gehofft hatte.
    Der General wünschte, der Wissenschaftler wäre auf dem Mond oder auf OLD MAN geblieben. Er schätzte Waringers Fähigkeiten als Wissenschaftler, aber in allen anderen Dingen hielt er Rhodans Schwiegersohn für einen weltfremden Menschen.
    Waringer blieb neben Koster Heks stehen. Seine Haltung entlockte dem General ein säuerliches Lächeln. Waringer spreizte die Hände und ballte sie wieder zu Fäusten, als wollte er einen unsichtbaren Gegenstand zerquetschen. Dann griff er mit einer Hand nach seinem Kittel und bemühte sich, ihn über der Brust zusammenzuziehen.
    Er nickte in Richtung des Bildschirms.
    „Ich habe gerade davon gehört", sagte er. „Was ist es?"
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen darauf eine Antwort geben, Doc", sagte Koster Heks. „Die Besatzung des Flugkörpers, sofern es eine solche überhaupt gibt, reagiert nicht auf unsere Funksprüche. Wir müssen das diskusförmige Objekt abschießen, bevor es Last Hope gefährlich werden kann."
    Waringer wischte seine schwitzenden Handflächen am Kittel ab. Er warf Koster Heks einen scheuen Blick zu.
    „Hören Sie sich das an, Sir!" rief Leutnant Oak von Heusen in diesem Augenblick. Er stellte die Lautsprecher der Funkanlage auf volle Lautstärke.
    „Krrrr, krrrr, krrrr, krrrr!" drang es aus dem Gerät.
    Koster Heks runzelte die Stirn.
    „Was bedeutet das?" fragte Oak von Heusen.
    Der General machte eine entschiedene Handbewegung.
    „Jemand will uns mit diesem durchsichtigen Manöver hinhalten", sagte er. „Ich werde den Befehl zum Abschuß geben."
    „Halt!" rief Waringer.
    Koster Heks fuhr herum. Sein Arger darüber, daß Dr. Waringer sich in seine Angelegenheiten mischte, stand ihm deutlich im Gesicht geschrieben. Der Wissenschaftler lächelte verlegen, was Heks' Zorn noch erhöhte.
    „Sie dürfen das Raumschiff nicht abschießen lassen", sagte Waringer.
    Oak von Heusen blickte mit zusammengekniffenen Augen von Waringer zu Koster Heks. Er fühlte die Spannung, die zwischen diesen beiden Männern entstanden war.
    „Was heißt das?" entfuhr es Koster Heks. „Wollen Sie warten, bis Last Hope explodiert?"
    Waringer wedelte mit seinen langen dürren Armen vor dem Gesicht des Generals herum.
    „Haben Sie dieses 'Krrrr, krrrr, krrrr' nicht gehört?" fragte er.
    „Natürlich", knurrte Heks.
    „Das war ein Tyotchabellianer", erklärte Waringer mit sanfter Stimme.
    Am Hals des Generals begann eine Ader anzuschwellen. Er mußte an sich halten, um nicht loszubrüllen.
    „Der USO-Spezialist Captain Vito Batabano besitzt ein Diskusschiff und hat immer einen Tyotchabellianer bei sich" fuhr Waringer fort, bevor Koster Heks explodieren konnte. „Batabano kennt die Koordinaten des Bolo-Systems. Sie wissen selbst, daß er von hier aus zu vielen Unternehmungen gestartet ist."
    „Batabano fungiert als Agent bei der CONDOS VASAC", erinnerte sich Koster Heks.
    „Ja", sagte Waringer. „Dieses Schiff gehört Batabano.
    Der General starrte mißtrauisch auf den Bildschirm.
    „Warum meldet sich der Captain nicht?" fragte er. „Irgend etwas ist nicht in Ordnung. Ich befürchte, daß die Akonen den USO-Spezialisten entlarvt haben und uns nun ein Kuckucksei ins Nest legen wollen. Sie
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