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0355 - Der Doppelagent von Rumal

Titel: 0355 - Der Doppelagent von Rumal
Autoren: Unbekannt
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Kopfkissen, so daß nur noch sein Schwanz herausschaute und schlief augenblicklich ein.
    Batabano spürte, wie sich in seinem Unterleib alles zusammenzog. Um Himmels willen, dachte er bestürzt, wenn nur keine Därme verletzt sind. Er entfernte verkohlte Stoffreste und legte die Wunde vollständig frei. Dann richtete er sich auf und nahm eine Sprühdose aus dem Verbandskasten. Er verteilte die antiseptische Lösung auf der Wunde. Dann breitete er eine große Kompresse darauf aus und befestigte sie. Mehr konnte er im Augenblick nicht tun. Der Schmerz flutete durch seinen gesamten Körper.
    Der Captain blickte auf die Uhr. Nach der ersten Linearetappe mußte er zu den Kontrollen zurück, um eventuell notwendige Kurskorrekturen durchzuführen. Er wischte mit einer Hand über sein Gesicht und merkte, daß er sich die Unterlippe blutig gebissen hatte.
    Er stand auf und ging zum Wasserbehälter.
    Osterlizer streckte den Kopf unter dem Kissen hervor und blickte neugierig zu seinem großen Freund empor. Batabano wunderte sich immer wieder über den leichten Schlaf des Tyotchabellianers. Er brauchte Osterlizer nur den Rücken zuzukehren, und das Wesen wurde augenblicklich wach.
    Batabano griff nach dem Kasten mit den getrockneten Swankchat-Blättern und nahm ein paar davon heraus. Er legte sie auf die offene Hand und streckte sie Osterlizer entgegen.
    Der Tyotchabellianer schnurrte dankbar und begann die Blätter hinunterzuschlingen. Batabano ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Der Gedanke an die beiden toten Männer draußen in der Zentrale berührte ihn wenig. Er war ein harter Mann, dessen Leben ständig in Gefahr war. Als Osterlizer satt war, ergriff Batabano ihn am Nacken und setzte ihn in den Wasserbehälter Osterlizer kreischte vor Vergnügen, als er darin herumplanschen konnte.
    Schließlich war sein Pelz so durchnäßt, daß er wie die traurige Karikatur eines Tyotchabellianers aussah. Batabano zog ihn heraus und setzte ihn auf den Boden. Osterlizer schüttelte sich ein paarmal und ließ sich auf die Hinterpfoten sinken.
    Batabano hob ihn hoch und setzte ihn auf seine Schulter.
    „Ich wünschte, ich könnte dir klarmachen, daß Wasserbehälter keine Schwimmbecken sind", sagte der USO-Spezialist mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Ich befürchte jedoch, daß du nicht bereit bist, auf dein tägliches Bad zu verzichten."
    Osterlizer nieste zustimmend und besprühte Batabanos Gesicht mit Wasser.
    Der Captain kehrte in die Zentrale zurück und ließ sich in den Sessel vor den Kontrollen sinken. Die nächsten Minuten verbrachte er in halber Bewußtlosigkeit. Er wußte, daß er Fieber hatte. Ab und zu richtete er sich auf und blickte aus glänzenden Augen auf die Kontrollen. Die TITMOUSE zog unbeirrbar ihre Bahn.
    Manchmal, wenn er nach vorübergehender Ohnmacht zu sich kam, zuckte Batabano zusammen, weil er befürchtete, den Zeitpunkt der zweiten Linearetappe versäumt zu haben.
    Osterlizer hatte sich auf seiner Brust zusammengerollt und schlief. Es war ein angenehmes Gefühl, das kleine Wesen in der Nähe zu haben. Batabano konnte sich keinen treueren Freund vorstellen als den Tyotchabellianer.
    Dann war der Zeitpunkt erreicht, da die TITMOUSE aus der Halbraumzone in den Einstein-Raum zurückfiel. Batabano mußte die Kontrollen vergleichen. Die Zahlen flimmerten vor seinen Augen, und er wußte nicht, ob das, was er sah, Wirklichkeit oder Produkt seiner Fieberträume war. Seine Lippen waren geschwollen und trocken. Seine Zunge schien am Gaumen festzukleben. Mit zitternden Händen programmierte er die Positronik und schaltete die Steuerautomatik wieder ein.
    Die TITMOUSE beschleunigte und drang wieder in die Librationszone ein.
    Diesmal verfiel Batabano in einen unruhigen Schlaf, der immer wieder von Fieberphantasien gestört wurde. In seinen Träumen sah er die beiden toten Akonen in der Zentrale auf und abgehen und falsche Schaltungen vornehmen. Dann tauchte Sequoh von Bet-Hesda vor seinem geistigen Auge auf. Der akonische Wissenschaftler hatte beide Arme erhoben, so daß er seinen Umhang wie Flügel ausbreitete. Die Bilder liefen schneller ab, und abwechselnd tauchten Osterlizer, Mara und Atlan in Batabanos Phantasien auf.
    Als er zu sich kam, erinnerte er sich seines Traumes an Mara, und er erkannte, daß er sich im Unterbewußtsein noch immer mit ihr beschäftigte. Was für ein Narr war er doch gewesen, dachte er bedauernd.
    Osterlizer war wach und polierte seine
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