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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen
Autoren: Jason Dark
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Deshalb gelang es dem kleinen Magier auch nicht, sich zu bewegen. Er stand dort wie in einem Gefängnis. Obwohl er versuchte, die Arme nach außen zu drücken, war ihm dies nicht möglich, und Myxin mußte so bleiben, wie er war.
    Er wunderte sich nur, daß ihm nichts mehr passierte, aber das konnte durchaus noch kommen.
    Die Masse war nie ruhig.
    Sie vibrierte, sie zitterte, und dies übertrug sich auch auf den Körper des Magiers. Myxin kam sich vor wie in einer kleinen Rüttelmaschine, die ihn so ganz nebenbei zur Bewegungslosigkeit verdammt hatte.
    Er mußte abwarten.
    Krol, den Kraken, kannte er. Myxin selbst stammte aus dem längst versunkenen Kontinent, wo die Großen Alten als Götter angebetet wurden, und der Magier dachte daran, daß er nie ein Freund dieser Wesen gewesen war. Er hatte stets sein eigenes Süppchen gekocht, das wußte auch ein so mächtiger Dämon wie der Schwarze Tod, denn er hatte zu Myxins stärksten Gegnern gehört.
    Der kleine Magier hatte ihn überlebt, und er hoffte, daß ihn auch Krol nicht schaffen würde.
    Noch hatte er sich nicht gemeldet. Wahrscheinlich genoß er es, in Myxin einen Gefangenen zu sehen.
    Und der dachte darüber nach, wie er sich aus eigener Kraft befreien konnte.
    Das sah schlecht aus. Vielleicht hätte ihm die Totenmaske geholfen. An sie kam er nicht heran, da es ihm nicht möglich war, beide Arme zu benutzen. So mußte er sich auf seine mentalen Kräfte verlassen, und die wurden bestimmt auch eingeengt, wie er sich leicht, vorstellen konnte.
    Er wartete.
    Noch immer griff ihn Krol nicht direkt an. Deshalb mobilisierte Myxin seine eigenen Gaben.
    Er arbeitete mit Telekinese. Sehr stark konzentrierte er sich und stellte schon sehr bald fest, daß es unmöglich war, gegen die Macht des Krakengötzen Krol anzukämpfen.
    Nicht nur die sichtbare Gewalt ließ ihm keine Bewegungsfreiheit, es war auch die geistige, die innerliche Sperre, die Myxin an seiner Aktivität hinderte. Er bekam diese Welt einfach nicht in den Griff.
    Krol setzte einen Riegel vor.
    Per Gedankenkraft versuchte der kleine Magier, einen Weg durch diese Masse zu schneiden, aber sie war so stark, daß er zunächst aufgeben mußte.
    Der nächste Versuch.
    Teleportation. Das hatte er bereits in der Oberwelt versucht, als er gegen den falschen Engel kämpfte. Dort hatte es geklappt, hier im Zentrum verpuffte die Fähigkeit. Vielleicht war sie auch gar nicht mehr vorhanden, wie Myxin mit Schrecken feststellte, und er versuchte es ein zweitesmal. Wieder ohne Erfolg.
    Myxin bekam zwar keine direkte Angst, doch das mulmige Gefühl, das von ihm Besitz ergriff, konnte er durchaus mit dem Begriff Furcht umschreiben. Er hatte es versucht und nichts erreicht, nun war die andere Seite gefordert.
    Sie reagierte auch.
    Es war ein glucksendes Lachen, das von allen Seiten auf den kleinen Magier einströmte.
    Krol meldete sich.
    »Willkommen in meinem Reich!« Die Worte hatten das Lachen abgelöst. Myxin hörte den Triumph aus der Stimme klingen und wußte genau Bescheid. Krol würde nicht im Traum daran denken, ihn wieder freizulassen, dann hätte er anders reagiert.
    »Was willst du?« Auch der kleine Magier sprach die Worte nicht aus, sondern schickte sie als gedankliche Frage in die Masse hinein.
    Da war jede Zelle dieses Wesens aufnahmefähig, und Myxin bekam auch bald darauf die Bestätigung.
    »Ich will mit dir abrechnen!«
    »Weshalb?«
    »Das kann ich dir sagen. Um es zu erklären, mußt du aber weit zurückdenken. Es war damals, als die große Welt noch existierte, in der wir so mächtig waren. Es gab viele Menschen, die uns anbeteten. Wir wollten die eigentlichen Herren des Kontinents werden, aber du hast dich nicht auf unsere Seite gestellt und bist deinen eigenen Weg als Magier und Zauberpriester gegangen. Du hast dich voll und ganz auf deine schwarzen Vampire verlassen. Ein Fehler…«
    »Es war kein Fehler«, erwiderte Myxin. »Hättest du an meiner Stelle anders reagiert?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Na bitte.«
    »Trotzdem haben wir dich gehaßt, als du dich nicht auf unsere Seite stellen wolltest. Meine Brüder und ich schworen dir Rache. Ja, wir wollten dich vernichten, denn wer nicht auf unserer Seite stand, der war gegen uns. Wir hatten bereits zum Schlag ausgeholt und wollten auch den Schwarzen Tod zerstören, da kam uns der Untergang dazwischen!«
    »Den ihr ebenfalls erlebt habt!«
    »Natürlich. In der Leichenstadt. Vielleicht wäre sie mit zerstört worden, vielleicht auch nicht. Jedenfalls
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